META – Weiteres Capex-Wachstum mit einem Haken (Q1 2025)
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Erwähnte Instrumente
- Meta Platforms IncKursstand: 547,410 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 547,410 $ (Nasdaq)
Nach einem bärenstarken vierten Quartal – mit 21 % Umsatzwachstum, einem Gewinnsprung von 48 % und operativen Margen jenseits der 40 % – war die Erwartungshaltung an Meta zuletzt kaum höher zu schrauben. Die Aktie stieg auf über 600 USD, begleitet von Rekordzahlen und der Aussicht auf ein KI-getriebenes Werbemodell der nächsten Generation.
Doch mit der bevorstehenden Veröffentlichung der Q1-Zahlen richtet sich der Blick der Wall Street auf zwei zentrale Fragen: Wie robust ist Metas Wachstum bei abkühlender China-Nachfrage – und wie aggressiv bleibt die CAPEX-Story? Der Kurs hatte zudem deutlich durchgeatmet und war kurzzeitig unter die 500-USD-Marke gefallen.
Das Werbegeschäft bleibt die Lebensader, doch rund 10 % der Umsätze stammen von chinesischen Playern wie Temu und SHEIN. Sollte deren Werbebudget tatsächlich – wie kolportiert – um ein Drittel schrumpfen, droht ein Rückgang beim Umsatzwachstum auf 8 % (statt 13 %). Das wäre ein spürbarer Dämpfer, vor allem im direkten Vergleich zu Google. Meta dürfte versuchen, diesen Druck über Effizienz und mögliche Einsparungen bei Reality Labs zu kompensieren – einem Segment, das zwar visionär, aber finanziell belastend ist.
Zudem erwartete der Markt eine CAPEX-Guidance von 60 bis 65 Mrd. USD für 2025 – ein massiver Sprung gegenüber dem Vorjahr. Bestätigt Meta diese Zahl, wäre das ein starkes Signal in Richtung Infrastruktur-Offensive und Rückenwind für Zulieferer wie Arista Networks und Nvidia. Ein Rückschritt hingegen könnte Fragen aufwerfen – besonders nach Microsofts jüngster Stornierung im Rechenzentrumsbereich.
Der Aufbau leistungsfähiger Llama-Modelle und die Verbreitung von Meta AI schreiten voran, zudem bleibt KI der Enabler für personalisierte Werbung, Business Messaging und Creator-Economy.
Und was soll man sagen? Die Zahlen lassen alle Skeptiker blass aussehen, die Aktie explodiert nachbörslich über 5 % nach oben und zieht den Werbesektor (The Trade Desk, Applovin, Reddit, ...) sowie den KI-Sektor (vor allem bei Arista, Vertiv, Nvidia, TSMC, Broadcom, ...) mit sich nach oben. Ich kann es nur wiederholen. ACHTUNG Bären! Und ja, die Analysten, die zuvor üppig die Kursziele gestutzt hatten, müssen nun wieder direkt zur Kehrtwende ansetzen.
Im AktienPuls360 schrieb ich in meiner Preview zu den Big-Tech-Earnings, dass ich persönlich am positivsten gegenüber Microsoft und Meta gestimmt bin. Bingo!
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Finanzergebnis Q1 2025
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: zweistelliges Umsatzwachstum, starke operative Margen und ein extrem starker Cashflow. CEO Mark Zuckerberg: "AI ist dabei, alles zu transformieren, was wir tun." Klingt nach Buzzword-Bingo? Nicht bei Meta.
Meta erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 42,31 Milliarden USD – ein Plus von 16 % gegenüber dem Vorjahr. Der operative Gewinn stieg sogar um 27 % auf 17,56 Milliarden Dollar bei einer operativen Marge von 41 % nach 38 % im Q1 2024. Auch die Nettoergebnisse konnten sich sehen lassen: Mit einem Gewinn von 16,64 Milliarden USD (+35 %) und einem EPS von 6,43 USD (+37 %) übertraf das Unternehmen klar die Analystenerwartungen.
Trotz der massiv steigenden Investitionen in Infrastruktur und KI – die CapEx lagen bei 13,69 Milliarden USD, mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr – bleibt Meta hochprofitabel. Der Free Cashflow lag bei 10,33 Milliarden USD. Zuckerberg nennt das "ein starkes Fundament, auf dem wir aufbauen". Und CFO Susan Li ergänzt: "Selbst mit den hohen Investitionen sind wir effizienter als je zuvor."
Bereits zum siebten Quartal in Folge liegt der Free Cashflow über 10 Milliarden USD.
Trotz vereinzelter Schwächen – etwa durch rückläufige Werbebudgets asiatischer E-Commerce-Anbieter im Zuge des Auslaufens der US-de minimis-Regel – bleibt die Gesamtdynamik stark. CFO Susan Li warnte vor möglichen Wachstumsrisiken durch europäische Regulierung in der zweiten Jahreshälfte, doch der Markt reagierte weitgehend unbeeindruckt.
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Family of Apps dominiert – Reality Labs bleibt ein Sorgenkind
Das Zugpferd bleibt weiterhin die "Family of Apps" mit Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger. Dieser Bereich erwirtschaftete 41,9 Milliarden USD Umsatz, ein Anstieg von 16 %.
Die Zahl der Ad Impressions stieg um 5 %, der durchschnittliche Preis pro Anzeige um 10 %. Das zeigt: Die Werbenachfrage zieht wieder an. Susan Li spricht von "einem deutlichen Schub durch verbesserte Performance und hohe Nachfrage im E-Commerce". Das ist ein gutes Zeichen für Applovin.
Threads erreichte 350 Millionen monatlich aktive Nutzer, das Engagement stieg um 35 %, Facebook +7 %, Instagram +6 %.
Die Anzahl der Mitarbeiter legte um 11 % YoY zu.
Reality Labs dagegen bleibt ein Fass ohne Boden. Zwar stieg das Interesse an den Ray-Ban Meta AI Glasses deutlich – die Verkäufe haben sich verdreifacht – aber die Umsätze im Segment sanken um 6 %, während der operative Verlust bei stolzen 4,2 Milliarden USD lag. Zuckerberg bleibt dennoch optimistisch: "Wenn die Geräte zünden, könnten sie das nächste iPhone-Momentum erzeugen."
Rechnet man die Verluste aus Reality Labs heraus, liegt das KGV deutlich unter 20, während der operative Gewinn weiterhin mit über 20 % wächst. Mit 3,43 Milliarden täglich aktiven Nutzern – rund 64 % aller weltweiten Internetnutzer – wächst Meta weiter auf sehr hohem Niveau.
Zuckerbergs Vision
- KI treibt Performance im Anzeigengeschäft signifikant. Neue Modelle wie JEM haben z. B. die Reels-Conversion-Rate um 5 % gesteigert.
- KI-generierte Inhalte sorgen für bis zu 30 % mehr Engagement.
- WhatsApp zählt nun 3 Milliarden monatlich aktive Nutzer, davon über 100 Mio. in den USA. Meta will KI-Agents für Kundenservice und Sales etablieren.
- Die Plattform Meta AI nähert sich der Marke von 1 Milliarde aktiven Nutzern. Erste Tests für ein Premium-Abo-Modell laufen bereits.
Zuckerberg: "Wir müssen nicht in jedem dieser Felder gewinnen. Aber wenn wir in nur ein oder zwei richtig treffen, wird sich der Einsatz lohnen."

Earnings Call Highlights
JPMorgan wollte wissen, ob sich das CapEx-Niveau verstetigt – die Antwort: möglich. Denn die Nachfrage nach Compute übersteigt das Angebot bereits heute. Meta reagiert mit beschleunigtem Aufbau.
Die CFO stellte im Earnings Call klar, dass die deutliche Erhöhung der Investitionsausgaben für 2025 kein einmaliger Ausreißer sei, sondern eine gezielte Beschleunigung der Infrastruktur-Offensive. Zwar sei es noch zu früh, um eine verlässliche Basis für 2026 festzulegen, doch deutet man an, dass das derzeit hohe Ausgabenniveau je nach Bedarf zur neuen Normalität werden könnte. "Wir passen unsere Ausbaupläne an, um Kapazitäten schneller in ’25 und ’26 ans Netz zu bringen."
Die massiven Investitionen in eigene Rechenzentren sichern nicht nur KI-Vorsprung, sondern schaffen eine Unabhängigkeit von Hyperscalern wie AWS und Azure. Dieser Schritt könnte langfristig Milliarden an Betriebskosten sparen – und Meta sogar als Infrastruktur-Anbieter positionieren.
Die Einführung von generativer Werbung (Advantage Plus Creative, virtuelle Anproben per KI) sorgt laut Management bereits für höhere Conversion Rates. Auch wird mit "Incremental Attribution" erstmals ermöglicht, den tatsächlichen Zusatznutzen von Werbung präzise zu messen – mit 46 % mehr konversionsrelevanter Wirkung im Test.
Und schließlich stellte sich die Frage nach regulatorischen Risiken in Europa. Die EU-Entscheidung zur "Subscription for No Ads"-Option könnte ab Q3 erhebliche Einnahmeeinbußen bringen. CFO Susan Li warnt: "Das könnte zu einem materiell schlechteren Nutzererlebnis und signifikantem Umsatzrückgang in Europa führen."
Die Werbeausgaben asiatischer E-Commerce-Firmen (z. B. TEMU) in den USA sind rückläufig – die Q2-Prognose reflektiert diese Frühindikatoren.

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Fazit
Der CapEx-Plan für 2025 wurde von 60 bis 65 Mrd. USD auf 64 bis 72 Mrd. USD angehoben. CFO Susan Li spricht von einer "Beschleunigung" statt Einmaleffekt. Das könnt’s gewesen sein? Nein. "2026 ist noch offen, aber diese Investitionshöhe könnte der neue Standard werden." Der starke Anstieg der Investitionsausgaben hat aber einen kleinen Haken: Ein Teil des Anstiegs ist schlicht auf gestiegene Kosten zurückzuführen.
Vor allem Arista feiert mit 6 % nachbörslich, da Meta neben Microsoft einer der größten Kunden ist.
Die Werbemaschine läuft wieder rund, KI-Produkte wie Meta AI finden Akzeptanz, und das Unternehmen investiert klug in Infrastruktur und Plattform-Technologien. Ja, es gibt Risiken. Aber die Chancen auf nachhaltiges Wachstum durch KI sind real. Selbst die Sorgen um die chinesischen Werbekunden kann man managen.
Und zwecks Aufspaltung durch die FTC? Dies könnte den Shareholder Value sogar heben. Die einzelnen Teile – Instagram, WhatsApp, Facebookl, Threads, Meta AI – könnten in Summe höher bewertet sein als Meta als Gesamtkonstrukt.
Die Analysten dürfen nun erstmal wieder an ihren Modellen basteln, denn vor dem Hintergrund des Wachstums und der Profitabilität ist Meta günstig.
Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
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