Merrills Bernstein malt schwarz
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Der leitende Aktienstratege der US-Investmentbank Merrill Lynch, Richard Bernstein, sieht für den Aktienmarkt im Jahr 2004 ein großes Risiko. Langsamer werdendes Gewinnwachstum, geopolitische Ereignisse und Änderung in der Regulierung der Finanzindustrie könnten die Anleger verschrecken, so Bernstein.
Qualitativ hochwertige Aktien seien derzeit günstiger als spekulative Werte, so Bernstein in seinem monatlich abgehaltenen Conference Call. Die Geschwindigkeit des Gewinnwachstums werde sich 2004 wahrscheinlich wieder verlangsamen, was immer ein guter Zeitpunkt war, um in qualitativ höherwertige Titel zu investieren, so Bernstein weiter.
Der S&P 500 Index werde das Jahr 2004 bei etwa 890 Punkten beenden, was 17% unter dem Schlussstand vom Montag liegt. Bernstein empfiehlt jedoch eine Gewichtung von 45% in Aktien, 35% in Anleihen und 20% in Cash. Er weist darauf hin, dass 21% des S&P 500 Index aus Aktien aus dem Finanzsektor bestehen - dieser Sektor ist damit der größte im S&P.
Vor diesem Hintergrund zeigt sich Bernstein überrascht über die geringe Achtsamkeit der Anleger bezüglich der gerade stattfindenden Neu-Regulierung der Finanzindustrie. Bernstein könne sich an keinen Zeitraum erinnern, in dem Aktien in einem Sektor den Gesamtmarkt outperformen konnten, wenn gleichzeitig unfertige Reformen für diesen Sektor geschmiedet würden.
In den USA gebe es zudem aktuell mehr Hedge Fonds als traditionelle Aktienfonds. Diese nur leicht bis überhaupt nicht regulierte Assetklasse könne laut Bernstein ein Ziel der Regulatoren werden, was den Aktienkursen und den Brokerage-Unternehmen, die Geschäfte mit Hedge Fonds machen, deutlich zusetzen könnte.
US-Investoren würden sich zudem nicht sorgen um die geopolitischen Risiken. So könne es eine Bankenkrise in China geben, die auch den US-Markt negativ beeinflussen könnte. Auch könnte es nachteilige Entwicklungen im Nahen Osten geben, so Bernstein weiter.
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