Kommentar
19:30 Uhr, 13.02.2009

Merrill Lynch: Non-OPEC-Länder haben Peak Oil wahrscheinlich erreicht

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

New York (BoerseGo.de) – Analysten von Merrill Lynch rechnen mit einer Beschleunigung des Abwärtstrends bei der Ölförderung in den kommenden Jahren.

„Die Geschwindigkeit der Förderrückgänge hat sich weltweit in den letzten Jahren auf 4,5 Prozent pro Jahr beschleunigt. Diese Rate könnte sich im Verlauf der Jahre aber noch weiter erhöhen.“

Dies liege vor allem am Mangel an alternativen Energieträgern und daran, dass in den letzten Jahren wegen der hohen Kosten ein Schwerpunkt auf die Entwicklung von kleinen Ölfeldern gelegt wurde. Die Ölfördermenge außerhalb der OPEC könnte ihren Höhepunkt daher schon überschritten haben. Die Produzentenländer außerhalb der OPEC decken 60 Prozent der gesamten Ölnachfrage.

Durch die Kreditkrise könnte sich die angenommene Abnahme der Förderleistung der Non-OPEC-Länder weiter beschleunigen. „In unserem Basisszenario rechnen wir mit einem Rückgang der Ölfördermengen um 5 Prozent, wobei die Non-OPEC-Ölfördermenge bei 49 bis 50 Millionen Barrels/Tag festsitzen wird. Sollte die Kreditkrise weiter anhalten, könnte die Ölförderung der Non-OPEC-Länder um 6 Prozent zurückgehen, was bis zum Jahr 2015 zu einem Rückgang der Non-OPEC-Fördermenge auf 47 Millionen Barrels/Tag führen wird.“

Eine Kombination aus niedrigen Preisen und der Kreditkrise wird sich „ziemlich schädigend“ auf die Ölindustrie auswirken. Je kleiner das Ölfeld, desto größer sei die Geschwindigkeit, mit der die Fördermenge abnehme. Bei den Super Giants – den größten Feldern – betrage die durchschnittliche Erschöpfungsrate 3,4 Prozent, bei Giants 6,5 Prozent und bei als „Large“ eingestuften Feldern sogar 10,4 Prozent. Die russische Ölförderung falle um 5 Prozent pro Jahr. Neue Projekte würden durch die Kreditkrise verschoben, wie die Entwicklung des Ölsands in Kanada.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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