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13:04 Uhr, 03.01.2001

Merrill Lynch: Keine Erholung bis ins 2. Halbjahr ?!

Steve Milunovich von Merrill Lynch & Co. ist der Überzeugung, dass der Technologie-Sektor sich erst im zweiten Halbjahr des Kalenderjahres 2001 wird erholen können.

In einem Brief an seine Kunden schrieb Milunovich, dass die Ausgaben für Technologie-Anstrengungen von Unternehmen auf ein Wachstum von 16% in 2001 gegenüber 26% in 2000 zurückgehen werden. Gleichzeitig, so der Analyst weiter, werden weitere Entwicklungen für das Internet den Herstellern von Data-Storage- und Glasfaser-Lösungen Aufwind verleiten.

Milunovich sieht eine Reihe von Entwicklungen für das Jahr 2001 voraus. Hierbei bezieht sich der Chef-Analyst auf eine im Dezember von Merrill Lynch veröffentlichte Studie. So werden Investoren Sektoren wie Handheld-Computing, eMail, Data-Storage, Mobilfunk, Datenbanken und Server bevorzugen. Weniger interessiert, so Milunovich, seien Mainframe-Computer-, Beratungs- und -Unternehmen, welche Software zur Analyse von Datenbanken in Unternehmen entwickeln.

Die Fundamentaldaten sind warscheinlich im ersten Halbjahr 2001 enttäuschend, die Nachrichten sollten sich bessern sobald die Fed damit beginnt, den Leitzins zu senken, so Milunovich weiter. Durch die Senkung der Leitzinsen sollte sich auch die fundamentale Situation entscheidend verbessern.

Storage-Produkte seien besonders interessant, da die verfügbaren Datenmengen immer größer werden und Konsumenten stark daran interessiert sind, eigene, persönliche Daten abzuspeichern.

Die Unternehmen Microsoft, Cisco Systems, Compaq Computer, Sun Microsystems, Network Appliance und EMC würden von dieser Entwicklung am meisten profitieren können.

Zu den Favoriten des Analystenhauses im Glasfaser-Bereich gehören JDS Uniphase, Corning und Nortel Networks.

Unternehmen mit "schächeren" Aussichten sind IBM, Hewlett-Packard und Lucent Technologies, so Milunovich.

Innerhalb der neuen Technolgien wird der Wireless-Sektor ganz vorne im Fokus der Unternehmen stehen. Innerhalb des Wireless-Sektors sollten die Unternehmen Handspring, Palm und das kanadische Unternehmen Research in Motion "ausreichend positioniert" sein.

Die IBM Global Services, welche einen Jahresumsatz aus Basis 1999 in Höhe von $32 Mrd. generierten, könnten einen Aufwind in diesem Jahr erleben, da die Nachfrage nach Management-Kapazitäten zum Outsourcen von Unternehmens-eigenem Bedarf sehr stark ist.

Merrill Lynch stufte die Aktien von Cisco Systems am 20. Dezember von Buy auf Akkumulieren zurück, Sun Microsystems wurde am 18. Dezember ebenfalls von Buy auf Akkumulieren abgestuft. Doch sieht Milunovich eine Chance für diese Unternehmen, weitere Marktanteile zu gewinnen, trotz der Tatsache, dass die Wachstumsaussichten der beiden Unternehmen begrenzt würden und dass die Unternehmen an der Börse bereits hoch bewertet seien.

Der Nasdaq, der mit Telekommunikations- und Internet-Aktien gefüllt ist, verlor 39% im Jahr 2000.

Der Analyst empfiehlt den Investoren, das eigene Depot noch mehr zu diversifizieren, so nennt er als Beispiel asiatische Unternehmen wie Samsung, Net One Systems, Hitachi Software Engineering und den Telekom-Equipment-Hersteller Kyocera.

Europäische Favoriten sind STMicroelectronica aus Frankreich, Nokia aus Finnland, Ericsson aus Schweden, und das britische Amdocs, ein Anbieter von Billing-Software für Mobilfunkanbieter.

Des weiteren merkt der Analyst an, dass kleinere Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen $250 Mio. und $1.6 Mrd. eine bessere Performance wie große Unternehmen vorweisen könnten.

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