Merrill Lynch Asia: Eingeständnisse
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Matei Mihalca, Chefanalyst bei Merill Lynch Asia, macht eine Reihe von Eingeständnissen hinsichtlich seiner Einschätzungen zu asiatischen Technologie-Aktien. Doch sieht er die geleistete Arbeit bei den fundamentalen Analysen der Unternehmen weiterhin als sehr hochwertig an.
Kritiker haben negativ über die Arbeit des Analysten gesprochen und warfen ihm übertriebene Einschätzungen vor.
Mihalca gab Reuters bekannt, dass Merill Lynch nicht den Unternehmen zuzuordnen wäre, welche nur die Aktien gehyped hätten. Andere Banken hätten bloß Aktien gehyped, so Mihalca. Der Analyst nennt dabei keine Namen.
Des weiteren wären mehrere Investmentbanken und Analysten bei dem Hype der asiatischen Inets beteiligt gewesen, so Mihalca weiter.
Vor einem Jahr noch statuierte Mihalca seine Meinung hinsichtlich der konkurrierenden Analystenhäuser in einem Interview mit der New York Times: "Viele Leute sehen es als einen Konflikt an, ich sehe es als eine Zusammenarbeit".
Reuters sprach den Analysten auf diese Aussage an. Als Antwort gab Mihalca, dass er weiterhin zu dieser Aussage stehe. Er sehe weniger einen Konflikt zwischen dem Research und der Zusammenarbeit von Banken, er sehe es eher als eine Notwendigkeit an. In diesem Prozess, in dieser Kooperation, werde ich durch meinen Anstand geleitet, so Mihalca weiter.
Das Wort "Anstand" käme laut Reuters oft in einem Gespräch mit Mihalca vor. Mihalca war früher ein Mitglied der kommunistischen Partei in seinem Heimatland Rumänien. Mihalca ist mit einer taiwanesischen Frau verheiratet und spricht oft von der unterstützenden Funktion des Internet, freie Meinungsäußerung in kulturell konservativen Staaten wie China und Korea möglich zu machen, so Reuters.
Trotz der Tatsache, dass Merill Lynch und Regulatoren sich gegenseitig prüfen um Interessenkonflikte zu umgehen und um die Investoren zu schützen, ist Mihalca der Auffassung, dass das Unternehmertum im Fordergrund stehen sollte. Mihalca sieht "Optimismus" als ein positives Konzept für die Zukunft an.
Mihalca sieht teilweise eine Schuld bei sich an den Verlusten, welche durch seine Empfehlungen entstanden waren. Doch fügt er hinzu, dass diese Schuld aufgeteilt werden sollte. Er sieht den Auslöser des Booms in einer Massenhysterie, welche in einem großen Rahmen, der Börse, die Natur des Menschen expressionierte.
Mihalca sieht die Eindrücke, welche nun von Kritikern gehegt werden, als übertrieben an. So sei die Vorstellung zur Zeit schwer, dass wir vielleicht erneut in einem Übergang zu einem positiveren Markt stehen könnten. Im Vorjahr war nicht erkennbar, wie stark die Korrektur der Aktien voranschreiten würde, so Mihalca weiter.
Der Analyst ist verstärkt bearish für die Zukunft eingestellt. Die einzige Aktie, welche er mit einem Buy-Rating empfiehlt, ist Internet Auction. Das elektronische Auktionshaus wurde in diesem Monat teilweise von eBay aufgekauft.
Rückblick
Mihalca stufte die Aktien von Satyam Infoway auf, als sie bei $36 notierten, aktuell werden die Papiere zu $6.5 gehandelt.
Auch empfahl Mihalca die Aktien von Pacific Century CyberWorks als sie bei $4 standen. Im Report war zu lesen "Richtiges Unternehmen, richtige Stelle, richtige Zeit".
Die Aktien von PCCW erreichten im Februar letzten Jahres $28.5 und erlaubten dem Unternehmen, Cable&Wireless HKT aufzukaufen. Die Aktien tauchten in dieser Woche wieder unter die Marke von $4 ab.
"Es stellt sich als sehr schwer heraus, Unternehmen zu bewerten, dessen innerer Wert schwer zu bewerten ist", so Mihalca weiter.
Nur eine Reihe von asiatischen Aktien - um die Zukunftsschätzungen des Analysten kund zu tun - welche am Nasdaq notiert seien, würden die Zukunft überleben können. Zu diesen Aktien gehören Sina.com und Chinadotcom. Merill Lynch stufte die Aktien bisher nicht ab, doch gab der Analyst bekannt, dass er diesen Schritt ergreifen werde, sollten die Aktien weiterhin schlechter als der Markt performen. Des weiteren nimmt er sich vor, detailliertere Analysen in der Zukunft zu entwerfen.
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