MERCK KGAA dämpfte Pharma-Hoffnung.
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Der Markt reagierte trotzdem direkt mit + 7,6 % auf Äußerungen beim Kapitalmarkttag. Ein neuer Hoffnungsträger heißt Künstliche Intelligenz. Diesen Hype spürt MERCK in der Elektroniksparte, genauer gesagt bei den Halbleitermaterialien. Die Sparte, kürzlich per Akquisition ausgebaut, soll beim Umsatz mittelfristig um 5 bis 9 % p. a. zulegen (zuvor: 3 bis 9 %).
Im Bereich Arzneimittel hingegen wirkt MERCK nach zwei Flops in der Entwicklungspipeline (Krebsmittel Xevinapant und Evobrutinib gegen MS) weniger ambitioniert. Das Pharmageschäft soll aber in den nächsten Jahren leicht wachsen. Zuvor peilte man dort prozentual mittel-einstellige Zuwächse an. Neue Medikamente komen eher über die Lizensierung ins Portfolio.
Das Laborgeschäft wird nicht so stark von Entwicklungen in China profitieren wie zuvor angenommen. CEO Belen Garijo bekräftigte indes die im Sommer angehobene Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Somit: Eigentlich wurden gestern unterschiedliche Teil-Signale ausgestrahlt. Sie sollten insgesamt natürlich positiv wirken, was auch funktioniert hat.
Die Wirkung auf Analysten: DEUTSCHE BANK blieb beim Kursziel 180 € und „Buy“ (Kurspotenzial 9 %). Ähnlich JPMORGAN mit 190 € und „Overweight“ (Kurspotenzial 15 %) und dem Hinweis, der Kapitalmarkttag habe beruhigend gewirkt. GOLDMAN SACHS zielt auf 205 € (Potenzial 24 %), Einstufung ebenfalls „Buy“. Die 205 € hatte DZ Bank schon Anfang August genannt. – Und noch zu einem besonderen Chartvergleich.
THERMO FISHER SCIENTIFIC ist eine Art Goldstandard in der Laborausstattung und BB BIOTECH stellt eine Näherung für das Auf und Ab der Biotechnologie dar. So unterschiedlich die Geschäftsmodelle der drei Konzerne sind, gibt es doch Überschneidungen und im 10jährigen Kursverlauf galt zunächst ein Gleichlauf. Die Trennung erfolgte 2017, aber zumindest den Vorsprung der Biotechnologie konnte MERCK wieder wettmachen. Seit fast etwa einem Jahr gilt zumindest für MERCK und THERMO FISHER ein neuer Aufwärtstrend.
Kurzfristig (nicht abgebildet) ist ein Widerstand bei 177 € ebenso zu beachten wie das neue Aufwärtsgap bei 160/62 €. Ein baldiger Ausbruchsversuch an der oberen Marke wäre wünschenswert, das vorherige Schließen der Lücke ist wahrscheinlich.
Helmut Gellermann
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