Fundamentale Nachricht
16:28 Uhr, 21.03.2016

„Mehr Sicherheit und Transparenz bei Immobilienfonds“

Im Interview mit Gordon Grundler, Vorstandsmitglied Primus Valor AG, zeigt sich: In Metropolen ist die Mietrendite bereits heute sehr gering. Anleger sollten daher attraktive Mittelzentren in den Blick nehmen.

Herr Grundler, Immobilien und Fonds sind in den Köpfen vieler Anleger keine gute Kombination. Was hat sich in der Branche getan?

In der Tat haben offene Immobilienfonds das Problem, dass sie ein wenig liquides Investment, wie es Immobilien nun einmal sind, handelbar machen wollen. Dies ist ein Widerspruch, der in der Vergangenheit während schwieriger Marktsituationen zu Problemen geführt hat. Ich glaube daher, dass es Sinn ergibt, bei Immobilieninvestments auf geschlossene Beteiligungsformen zu setzen. Hier hat sich dank des 2013 verabschiedeten Kapitalanlagegesetzbuchs einiges getan. Geschlossene Immobilienbeteiligungen können heute die Rechtsform des Alternativen Investmentfonds (AIF) tragen. Das sichert Investoren Sicherheit und Transparenz zu. In punkto Regulatorik sind Immobilien-AIF mit offenen Publikumsfonds gleichgestellt. Dass dies auch die Anleger erkennen, zeigen die jüngsten Vertriebserfolge. Unserem Fonds ImmoChance Deutschland 7 Renovation Plus ist es 2015 gelungen, innerhalb von nur neun Monaten 30,5 Millionen Euro einzusammeln.

Worauf kommt es Ihrer Meinung nach bei einem guten Immobilien-AIF an?

Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an! Die Bedingungen für Investoren sind dank der neuen Gesetzgebung bereits sehr gut. Dennoch gibt es Details, auf die ein Anleger achten sollte, wenn er sich zwischen Immobilien-AIFs entscheidet. Ein Emissionshaus sollte zunächst einmal eine lange Erfahrung mit Immobilien haben und wenn möglich auch eine klare Anlagephilosophie vertreten. Emissionshäuser, die Schiffe, Container, Windparks und Immobilien im Angebot haben, wirken unglaubwürdig. Wer am Immobilienmarkt Erfolg haben will, sollte tief im Thema sein und die Branche kennen. Das zahlt sich beim An- und Verkauf aus und bringt Rendite. Im Umgang mit Investoren sollten Emissionshäuser die Transparenz, welche das Gesetz vorschreibt, auch leben. Dazu gehören für uns regelmäßige Berichte und auch Veranstaltungen, bei denen Investoren und Berater unsere Immobilienprojekte hautnah erleben können.

Welche Anlagestrategie verfolgen Sie?

Wir bauen auf Wohnimmobilien in deutschen Mittelzentren. Diese Nische haben wir uns bereits 2007 gesucht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits sind Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg schon teuer. Andererseits bieten Städte wie Wetzlar, Fulda oder Heilbronn sehr gute Bedingungen. Dort gibt es Arbeitsplätze und einen stetigen Bedarf an Wohnraum. Unsere Fonds tragen zudem den Begriff „Renovierung“ im Namen. Da es in Deutschland viele ältere Immobilien mit guter Bausubstanz gibt, lassen sich durch gezielte Renovierungen Potenziale heben. Damit meine ich nicht Luxussanierungen. Es geht vielmehr um energetische Maßnahmen oder die Schaffung von Wohnraum durch Veränderungen am Dach.

Lassen sich daraus auch Tipps für Immobilieneigner ableiten?

Ganz wichtig ist die Energiebilanz einer Immobilie. Eine schlechte Energiebilanz müssen Bewohner in Form hoher Nebenkosten ausgleichen. Wer heute noch einfach verglaste Fenster, einen schlecht gedämmten Dachboden oder eine marode Fassade hat, sollte hier ansetzen. Im Zuge dieser Maßnahmen bieten sich manchmal auch Veränderungen an der Raumaufteilung an. Der Trend geht hin zu größeren Wohneinheiten. Wer die Renovierung des Daches plant, kann beispielsweise über Dachgauben nachdenken.

Wie wird sich der Immobilienmarkt entwickeln?

Wir sehen, dass der Immobilienmarkt in Deutschland in verschiedene Richtungen driftet. In attraktiven Städten werden die Preise auch künftig steigen. Auf dem Land könnten die Preise sogar fallen. Es wird künftig noch mehr darauf ankommen, dass Immobilieninvestoren Objekte ganz genau unter die Lupe nehmen. In Metropolen ist die Mietrendite bereits heute sehr gering. Wir sehen uns daher mit unserem Fokus auf attraktive Mittelzentren gut positioniert.

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