Megatrend Infrastruktur befeuert das Wachstum der Schwellenländer

Frankfurt (BoerseGo.de) - Negative Einflussfaktoren wie die Unruhen im Nahen Osten und Inflationsmeldungen werden den dauerhaften Erfolgskurs der Schwellenländer und die Chancen für Investoren nicht schmälern. Davon geht Christian Preussner, Experte für Schwellenländer-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt aus. Allein bis 2017 würden in den Schwellenländern Investitionen in Höhe von 21,7 Billionen US-Dollar erwartet, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.

Durch die rasant zunehmende Urbanisierung – bis 2015 werden über 350 Millionen Menschen in Städte umsiedeln – wachsen nicht nur Produktivität und Wohlstand, wie Preussner betont. Es seien auch hohe Investitionen in die Grundversorgung der Bevölkerung mit Wohnungen, Straßen, dem öffentlichen Nahverkehr und Strom- und Wassernetzen erforderlich. Hiervon dürften vor allem Zement- und Stahlproduzenten, die Baubranche und Energieversorger profitieren. Ein Beispiel für letztere seien chinesische Energieunternehmen, insbesondere für Erdgas. Durch die massive Förderung von Erdgas gegenüber Kohle und importiertem Öl soll der Gasverbrauch der Volksrepublik bis 2030 um das Vierfache steigen – mit entsprechend attraktiven Ertragsaussichten für Aktien in diesem Bereich.

Der Infrastruktur-Boom werde zudem durch eine Reihe von Großprojekten befeuert: So plane China, das weltweit schnellste Hochgeschwindigkeitszug-Netzwerk zu bauen, während Brasilien die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die olympischen Spiele 2016 austragen wird. Insgesamt seien in den Schwellenländern mehr als 700 Unternehmen in Infrastrukturprojekte involviert und Investoren zugänglich. In den nächsten zehn bis 20 Jahren könnten 40 Prozent des weltweiten Aktienmarktes aus den Emerging Markets stammen, verglichen mit 13 Prozent heute. "Langfristig orientierte Investoren finden in den Schwellenländern nach wie vor viele attraktive Anlagemöglichkeiten – und Infrastruktur spielt dabei eine zentrale Rolle", betont Preussner.