Medion - Rückzug aus dem US-Geschäft

Der Elektronikhändler Medion AG will sich aus dem US-Geschäft zurückziehen, wenn es nicht gelingt, kurzfristig einen nennenswerten Vertriebspartner zu gewinnen. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). "Unsere Geduld ist endlich. Wir geben uns vor Ort von heute an noch zwölf Monate Zeit", sagte der Finanzvorstand Christian Eigen im Gespräch mit der Zeitung. Medion habe die notwendige Überzeugungsarbeit bei den Händlern unterschätzt. "Vielleicht schaffen wir das sogar nie. Dann müssen wir die US-Tochter dichtmachen", so Eigen.

Für das zweite Quartal rechne der Manager im US-Geschäft mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres aber mit einem rückläufigen Ergebnis. Für das Gesamtjahr werde bei der US-Tochter ein Verlust von rund 4 Mio. Euro erwartet.

Wenig zufriedenstellend sei aber auch das Europa-Geschäft. "Die Konsumzurückhaltung ist kein deutsches Phänomen mehr. Es breitet sich zunehmend auch in Europa aus, insbesondere in England", sagte Eigen zur FTD. Für das zweite Quartal rechne Medion aber weiterhin mit einem stabilen Gesamtumsatz. Der Gewinn werde aber auch in Europa unter dem Vorjahresniveau liegen, hieß es. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen würden erst im 4. Quartal wirken, so Eigen.