Nachricht
15:23 Uhr, 16.01.2012

Medien: Telekom Austria hat Interesse an bulgarischer Vivacom

Erwähnte Instrumente

Wien (BoerseGo.de) – Die Telekom Austria mit Sitz in Wien ist einem Pressebericht zufolge an der Übernahme der bulgarischen Vivacom interessiert. Bereits in einer ersten Auslotungsrunde im November des Vorjahres hatte die Telekom Austria (TA) Interesse an dem bulgarischen Telekomunternehmen gezeigt, wie die österreichische Zeitung „Die Presse“ berichtet. Einen Kommentar wollte die Telekom Austria auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA nicht abgeben.

Aktuell ist die TA bereits über die bulgarische Tochter MobilTel in dem südosteuropäischen Land vertreten, welche sich die Telekom im Jahr 2005 für 1,6 Milliarden Euro einverleibte. Seit der Übernahme konnte sich MobilTel in Bulgarien mit 5,2 Millionen Kunden und einem Umsatz von über 500 Millionen Euro zum Marktführer entwickeln.

Wie die Zeitung weiter berichtet, könnte das ATX-Unternehmen mit der Übernahme der Vivacom auch der Schritt in den bulgarischen Festnetztelefonie-Markt ermöglichen und somit Synergien erzielen. Vivacom hat eine Mobil- und eine Festnetzsparte. Mit dem Verkauf der Vivacom wurde die US-Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, die im ersten Quartal 2012 abgewickelt werden soll.

Über den Kaufpreis ist derzeit noch nichts bekannt, wie „Die Presse“ weiter berichtet. Jedoch sitzt die Vivacom auf Verbindlichkeiten in Höhe von 1,65 Milliarden Euro, so dass ein möglicher Käufer vor allem den Schuldenberg abtragen und das Unternehmen restrukturieren muss. Die Telekom Austria, das größte Telekommunikationsunternehmen in Österreich, ist bei dem Verkauf laut „Presse“ Favorit. Neben der Telekom Austria haben auch Türk Telekom, Turkcell und der bulgarische Banker Tsvetan Wassilew Interesse an Vivacom bekundet.

Ob die Telekom Austria aber wirklich eine Offerte für den Konkurrenten in Bulgarien abgeben wird, ist ungewiss. Gerade Telekom-Austria Finanzvorstand Hans Tschuden sieht eine Übernahme dem Bericht zufolge kritisch. Aufgrund der Probleme der Telekom Austria in Weißrusslands durch die Abwertung des weißrussischen Rubels will er sich nicht in ein weiteres Abenteuer auf dem Balkan stürzen, heißt es.

Auch das Kartellgesetzt dürfte Tschuden Sorgen bereiten. Sollte die Telekom Austria die bulgarische Konkurrentin Vivacom schlucken, würden bulgarische und EU-Kartellbehörden alarmiert sein. Umgehen will man mögliche Probleme mit einem Sanierungsplan, wie die „Presse“ berichtet. Demnach soll die Vivacom wieder in die Balance gebracht und anschließend die Mobilfunksparte verkauft werden.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten