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10:43 Uhr, 30.05.2012

Medien: Kein großes chinesisches Konjunkturprogramm geplant

Peking (BoerseGo.de) – Nachdem am Vortag Gerüchte um ein großes Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung aufkamen, erhielten entsprechende Hoffnungen am Vorabend bereits wieder einen Dämpfer. Ein großes Konjunkturprogramm ist nicht geplant, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstagabend berichtete ohne jedoch nähere Quellenangaben für ihre Information zu machen.

Die Regierung würde einem Konjunkturprogramm derzeit skeptisch gegenüberstehen, da der daraus resultierende Effekt auf die Wirtschaft des Landes nicht nachhaltig sei. Im Fokus der Wirtschaftspolitik der Regierung stehe derzeit die Vermeidung von unrentablen Investitionen, Vermögenspreisblasen und Inflation.

Nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 begegnete die chinesische Regierung der nachfolgenden Finanzkrise noch mit staatlichen Ausgabenprogrammen und einer expansiven Geldpolitik. Jedoch ist die aktuelle Lage nicht mit den Jahren 2008 und 2009 vergleichbar, so die Zeitung.

Die chinesische Volkswirtschaft legte im ersten Quartal 2012 so schwach zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 8,1 Prozent zu. Für das Gesamtjahr 2012 strebt die Regierung in Peking ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent an, nachdem zuvor noch ein Plus von 8 Prozent erwartet wurde. Im Jahr 2011 wurde noch ein BIP-Plus von 9,2 Prozent notiert.

Die Weltbank hat ihre BIP-Prognose für China für 2012 auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verweist auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.

Die Asian Development Bank senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 auf 8,5 Prozent, während der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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