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13:16 Uhr, 11.05.2012

Medien: Hype um Facebook-IPO könnte geringer sein als gedacht

New York (BoerseGo.de) – Der Hype um den bevorstehenden Börsengang des Online-Netzwerkers Facebook könnte Medienberichten zufolge geringer ausfallen, als bisher angenommen. Vor allem institutionelle Investoren zeigen sich zurückhaltend wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am heutigen Freitag mitteilte. Die institutionellen Investoren zeigen sich skeptisch zu den Wachstumsaussichten des Unternehmens, wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet.

Da private Investoren dem IPO aber weiterhin euphorisch entgegenfiebern, könne aber nach wie vor das obere Ende der Preisspanne von 25 bis 28 Dollar erreicht werden, so Bloomberg. Damit könnte das Unternehmen bis zu 100 Milliarden US-Dollar wert sein (fast 100 Mal so viel wie der vergangene Jahresgewinn), was der teuerste Internet-IPO aller Zeiten wäre.

Die Investmentlegende Warren Buffett hatte sich bereits vor kurzem auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway skeptisch zu dem Unternehmen geäußert. Facebook ist ein außergewöhnliches Unternehmen, so Buffett. Der Wert sei aber schwer zu bewerten. Es sei zudem äußerst unwahrscheinlich, dass sich unter tausenden etablierten Firmen nicht mehrere Unternehmen finden, die attraktiver seien als ein Börsenneuling mit einer vergleichsweise kurzen Unternehmenshistorie.

Facebook selber hatte erst am Mittwoch Schwächen bei seinem bisherigen Geschäftsmodell eingeräumt. Die vielen User die sich über Smartphones oder Tablets in das Online-Netzwerk einloggen bringen einen vergleichsweise niedrigen Umsatz, so das Unternehmen. Jedoch nutzen mit 488 Millionen Personen mehr als die Hälfte der 901 Millionen Anwender das Netzwerk von mobilen Geräten, so Bloomberg.

Auch die Übernahme der Fotoplattform Instagram bereitet dem Unternehmen Probleme. Die US-Handelsbehörde FTC hat bereits eine Prüfung der Transaktion angeordnet, wie die Financial Times berichtet. Das könnte die Übernahme deutlich verzögern.

Facebook, das seinen Sitz auf das ehemalige Sun Microsystems-Gelände in Menlo Park (US-Bundesstaat Kalifornien) verlegt, hat auf Basis der IPO-Unterlagen einen Nettogewinn von 668 Millionen Dollar im Gesamtjahr 2011 eingefahren.

Der Umsatz konnte im Jahr 2011 auf 3,7 Milliarden Dollar nahezu verdoppelt werden, wobei der größte Teil davon durch zielgerichtete Werbung mit Hilfe der persönlichen Informationen von hunderten von Millionen von Facebook-Nutzern generiert wurde.

Facebook, das führende soziale Netzwerk in weltweit allen, außer sechs Ländern (unter anderem China und Russland) teilte mit, dass es zum 31. März über einen Kundenstamm von 901 Millionen monatlich aktiven Nutzern verfügt, gegenüber 845 Millionen zum Ende des Jahres 2011. Der Wert des Internet-Unternehmens wird von Experten in einer Spanne von 75 und 100 Milliarden Dollar gesehen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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