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11:42 Uhr, 05.03.2012

Medien: AIG will einen Teil seines Aktienpakets der Asientochter AIA verkaufen

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New York (BoerseGo.de) – Der international tätige Versicherer American International Group (AIG) mit Sitz in New York City will einen Teil seines Aktienpakets der Asien-Beteiligung AIA Group verkaufen. AIG will 1,7 Milliarden AIA-Anteile in einer Spanne von 27,15 bis 27,50 Dollar auf den Markt werfen und damit rund 6 Milliarden Dollar einnehmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am heutigen Montag mitteilt. Dies würde einer Prämie von sieben Prozent auf den Schlusskurs der AIA-Aktien vom Freitag entsprechen. Die Anteile sollen von Institutionellen Investoren aufgekauft werden, wie es weiter hieß.

Der Erlös soll dazu genutzt werden, einen Teil der US-Staatshilfen zurückzuzahlen. Die Aktien der Versicherungsgruppe AIA wurden heute in Hongkong vom Handel ausgesetzt, nachdem AIG den Verkauf von Anteilen an dem Unternehmen angekündigt hatte.

Die US-Regierung besitzt derzeit 77 Prozent der AIG-Anteile. Die Anteile wurden an die US-Regierung übertragen, nachdem die US-Notenbank Fed dem Konzern im September 2008 einen Notkredit von 85 Milliarden Dollar gewährt hatte. Damit wurde die AIG damals de facto verstaatlicht. Insgesamt wurde der AIG ein „bail-out“-Paket im Volumen von 182 Milliarden Dollar gewährt.

AIG hält derzeit rund ein Drittel der AIA-Anteile die mit dem Schlusskurs vom Freitag einen Wert von 14,9 Milliarden Dollar haben. In Folge der Restrukturierung des Versicherungsriesen wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Tochterunternehmen verkauft. Die asiatische Tochter AIA gilt als die wertvollste Beteiligung.

Die AIA konnte beim Börsengang 2010 in Hongkong rund 20,5 Milliarden Dollar in die Kassen spülen. Es war der drittgrößte IPO Asiens. Nach dem IPO konnte AIA deutlich zulegen. "Wenn man sich das AIA-Wachstum im Neugeschäft im vergangenen Jahr anschaut, ist es 40 Prozent nach oben gegangen", sagte Analyst Kenneth Yue von CCB International Securities.

Der Verkauf der AIA-Anteile soll mit Hilfe der Deutschen Bank und Goldman Sachs durchgeführt werden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters weiter mitteilten. Die Strategie der beiden Finanzinstitute zielt darauf ab, gerade jene Investoren anzulocken, die bei dem Mega-IPO der AIA zunächst leer ausgegangen sind.

American International Group (AIG) ist eine der weltweit größten internationalen Versicherungsgesellschaften und in mehr als 130 Ländern tätig. Das 1919 gegründete Unternehmen ist an der New York Stock Exchange (NYSE) und anderen bedeutenden Börsen gelistet.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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