MDAX®: Der kleine DAX®-Bruder mit Potenzial

Die Nachrichtenlage an den deutschen Aktienmärkten bleibt für das Bullenlager derzeit weiter positiv. Sowohl in den USA als auch in Europa und speziell in Deutschland verläuft die Berichtssaison für das abgelaufene dritte Quartal bisher augenscheinlich bestens, so dass gewisse Dämpfer für den Markt wie beispielsweise die überraschende Leitzinserhöhung der chinesischen Notenbank – die erste seit drei Jahren – von den Marktteilnehmern kompensiert werden können.

Stimuliert wurden die Optimisten auf dem Parkett zuletzt auch von den gut ausgefallenen heimischen Konjunkturdaten wie dem ZEW- oder dem Ifo-Index. Gerade der Ifo-Geschäftsklimaindex überraschte im Oktober mit einem deutlichen Anstieg, während viele Wirtschaftsexperten damit gerechnet hatten, dass das Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft stagniert oder leicht sinkt. Doch der viel beachtete Index stieg im Oktober von 106,8 Zählern im Vormonat auf nun 107,6 Punkte. „Der Konjunkturmotor läuft stabil und rund", erklärte dementsprechend Ifo-Chef Hans-Werner Sinn bei der Zahlenpräsentation.

Auch an den Börsen läuft es rund. Kursaufschläge waren daher in den letzten Handelstagen die (logische) Folge. Der deutsche Leitindex DAX® beispielsweise erreichte neue Jahreshöchststände und könnte sich damit weiteres Kurspotenzial erschlossen haben. Doch nicht nur Deutschlands Börsenbarometer Nummer Eins ist gut am Laufen. Auch der „kleine Bruder" MDAX® strebte zuletzt mit beeindruckender Dynamik gen Norden.

Bereits im Verlauf des letzten Bullenmarkts zwischen 2003 und 2007 schnitt der Midcap-Index deutlich besser ab als das Blue-Chip-Barometer DAX®. Nachdem er im März 2003 bis auf ein Tief bei knapp über 2.600 Punkten gefallen war, notierte der MDAX® am 26. Oktober 2005 bereits wieder bei 6.716 Zählern, am 26. Oktober 2006 bei 8.754 Punkten. Ein Jahr später, am 26. Oktober 2007, lag der MDAX® bei 10.589 Stellen, nachdem er Mitte Juli 2007 bei 11.494 Punkten sein Allzeithoch erreicht hatte. In der Folge begann im Zuge der Finanzkrise eine massive Abwärtsbewegung. Am 24. Oktober 2008 stand der MDAX® noch bei 5.062 Punkten, im März 2009 wurde bei 4.119 Zählern der Tiefstand markiert.

Wie der vorangegangene Rutsch verlief auch die folgende Erholung beim MDAX® deutlich dynamischer als beim „großen Bruder" DAX®. Am 26. Oktober 2009 lag der Midcap-Index schon wieder bei 6.467 Stellen. Bis April dieses Jahres kletterte er bis auf knapp 8.700 Punkte, bevor im Zuge der allgemeinen Marktkonsolidierung eine ausgedehnte Seitwärtsbewegung begann. Bereits Mitte September schaffte der MDAX® dann als erster der deutschen Indizes den Ausbruch aus der Seitwärtsrange nach oben auf neue Jahreshochs.

Dem Anstieg über die Widerstandszone bei rund 8.700 Zählern folgte in den vergangenen Wochen eine weitere dynamische Aufwärtsbewegung bis auf gut 9.400 Punkte. Unter charttechnischen Gesichtspunkten erscheint zunächst eine Fortsetzung dieses Anstiegs bis in den Bereich der runden 10.000er-Marke realistisch. Risikobereite Investoren könnten mit dem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DB8MV3) auf weiter steigende Notierungen spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt derzeit bei 3,4, das Stop-Loss-Niveau bei 6.740 Indexpunkten.

Angesichts der kurzfristig überkauften Marktlage könnte es nach dem steilen Anstieg der letzten Wochen aber zumindest zu einer zwischenzeitlichen Korrektur kommen. Die nächste Haltezone befindet sich für diesen Fall bei gut 9.000 Punkten. Darunter würde erneut die Region um 8.700 Zähler in den Blickpunkt rücken. Auf fallende Notierungen könnten spekulative Anleger mit dem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DB536R) setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 3,3, das Stop-Loss-Niveau liegt bei 11.670 Punkten.

Stand: 29.10.2010

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