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11:00 Uhr, 13.08.2010

MDAX®: Der kleine DAX®-Bruder mit Potenzial

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Die Konjunktursorgen an den internationalen Finanzmärkten scheinen sich wieder vom Euroraum in Richtung USA verschoben zu haben. Denn die von diversen Experten und Volkswirten wie Robert Shiller zuletzt immer wieder diskutierte Möglichkeit eines sogenannten Double-Dip-Szenarios wird aktuell wohl nur noch mit der weiter schwächelnden US-Konjunktur in Verbindung gebracht. In Europa und speziell in Deutschland scheint es nämlich wiederum der Wirtschaft gelungen zu sein, sich etwas vom Geschehen in den USA abzukoppeln.

Man sah das beispielsweise zuletzt an den aktuellen Daten zur Industrieproduktion in Deutschland. Zwar haben deutsche Unternehmen im Juni 0,6% weniger produziert als noch im Mai, dennoch bleibt im Quartalsvergleich ein mehr als kräftiges Plus von 5,4%. Und im Hinblick auf die unverändert konstante und zugleich kräftige Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen (Industrie-)Produkten sollte sich an dieser Situation in den kommenden Monaten nicht viel ändern, die Nachfrage könnte sogar weiter zulegen. Unterstützung bekommt diese These durch die viel beachteten, teilweise sehr guten Umfragewerte beim ifo-Geschäftsklima und diversen Einkaufsmanagerindizes.

Auch die Stimmung bei den Unternehmen hat sich deutlich aufgehellt, die Ausblicke wurden zuletzt positiver. So auch bei vielen Gesellschaften aus dem MDAX. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Ergebnisse und der Ausblick von Lanxess. Der Spezialchemiekonzern hat nach einem Umsatz- und Gewinnschub im zweiten Quartal die Prognose für 2010 erhöht und sogar Teile seines Sparprogramms ausgesetzt. Ohnehin scheint es interessant zu sein, sich als Anleger mit dem „kleinen Bruder des DAX" näher zu beschäftigen. Denn die deutschen Midcaps haben in den vergangenen Monaten eine eindrucksvolle Performance aufgewiesen und in der Aufwärtsbewegung seit Frühjahr 2009 die Blue Chips hinter sich gelassen.

Bereits im Verlauf des letzten Bullenmarkts zwischen 2003 und 2007 schnitt der MDAX deutlich besser ab als der DAX. Am 09. August 2005 notierte der Midcap-Index bei 6.794 Zählern, am 09. August 2006 bei 7.925 Punkten. Ein Jahr später, am 09. August 2007, lag der MDAX bei 10.202 Stellen, sein Allzeithoch hatte er Mitte Juli bei 11.494 Punkten erreicht. In der Folge kam es im Zuge der Finanzkrise zu einer deutlichen Abwärtsbewegung. Am 08. August 2008 stand der MDAX noch bei 8.437 Punkten, am 07. August 2009 bei 6.467 Stellen, nachdem im März 2009 bei 4.119 Zählern der Tiefstand markiert worden war.

Sowohl der Abschwung als auch die folgende Erholung fielen beim MDAX dynamischer aus als beim DAX. Ende April kletterte der Midcap-Index bis auf knapp 8.700 Punkte, bevor eine Konsolidierung einsetzte. In der vergangenen Woche markierte er bei 8.733 Zählern bereits ein neues Jahreshoch, ein nachhaltiger Ausbruch nach oben blieb zunächst jedoch aus. An der massiven Widerstandszone bei 8.700 Punkten könnte sich nun die weitere Entwicklung entscheiden.

Schafft der MDAX den Sprung über diese Hürde, könnte die Aufwärtsbewegung seit dem Frühjahr 2009 wieder aufgenommen werden. Unter charttechnischen Gesichtspunkten erscheint für diesen Fall ein Anstieg bis auf Notierungen jenseits der runden 10.000er-Marke denkbar. Risikobereitere Anleger, die an steigende Notierungen glauben, könnten mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN DB3PL7) auf weiter steigende Notierungen spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt aktuell bei 3,2, das Stop-Loss-Niveau bei 6.150 Indexpunkten.

Prallt der MDAX dagegen nach unten ab, könnte die seit Ende April währende Konsolidierung ihre Fortsetzung finden. In diesem Fall könnte es zunächst zu einer Korrektur kommen. Eine erste solide Unterstützung befindet sich aus rein charttechnischer Sicht bei rund 8.300 Zählern, eine massive Haltezone zwischen 7.800 und 8.000 Punkten. Auf fallende Kurse könnten risikobereitere Anleger mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN DB3M00) setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 3,1, das Stop-Loss-Niveau liegt bei 11.130 Punkten.

Stand: 09.08.2010

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