Maschinen- und Anlagenbau sieht Hoffnungsschimmer
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Hannover (BoerseGo.de) - Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau rechnet ab Jahresmitte mit dem Ende der bisherigen Talfahrt bei den Auftragseingängen. Dies sagte der VDMA Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse am Montag auf der Hannover Messe Pressekonferenz des Verbandes. Die Produktion lag in den ersten beiden Monaten des Jahres um 23 Prozent unter Vorjahresniveau. "Schneller als sonst üblich ist damit der Einbruch im Auftragseingang in der Produktion angekommen", sagte Hesse. Der VDMA hatte Anfang April seine Prognose von minus sieben Prozent zurückgezogen und sie durch einen Prognosekorridor von minus zehn bis minus zwanzig Prozent ersetzt.
"Dieser Schritt war leider unvermeidlich", so der VDMA Hauptgeschäftsführer, "denn die Orders von Maschinen und Anlagen verfehlten ihr Vorjahresniveau in den ersten beiden Monaten des Jahres um 45 Prozent". Inzwischen gebe es aber erste Hoffnungsschimmer. Die Branche erwarte aufgrund der abgebauten Lager spätestens ab Mai niedrigere Minusraten, und zwar im gesamten Maschinenbau. "Außerdem sollten auch die weltweit aufgesetzten Konjunkturpakete allmählich greifen und positive Impulse geben", betonte Hesse.
Insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, Energieerzeugung und Energieeffizienz sowie Umwelttechnologie böten sich kurzfristige Chancen für die Branche in Asien, so die Ergebnisse einer Marktstudie der Germany Trade & Invest im Auftrag des VDMA. Auch für Südkorea, nach China und Indien drittwichtigster Absatzmarkt für den deutschen Maschinenbau, wird ein zusätzliches Marktpotential von bis zu sieben Milliarden US-Dollar veranschlagt. Voraussetzung hierfür sei allerdings der Abschluss des bereits seit einiger Zeit verhandelten Freihandelsabkommens zwischen der EU und Korea. "Hier geht es für unsere Industrie vor allem um einen raschen Abbau der Zölle. Denn die durchschnittliche Zollbelastung für Produkte bei Lieferung in das Land liegen bei rund acht Prozent, und damit deutlich über dem EU-Schnitt von nur 2,5 Prozent", erklärte Hesse.
Mit einem Umsatzvolumen von 233 Milliarden Euro belegten die deutschen Maschinenbauer im Ranking des Jahres 2008 Platz 2 der weltgrößten Maschinenbauproduzenten. China belegte mit einem Umsatzvolumen von 271 Milliarden Euro erstmals Rang 1, die USA landeten mit 231 Milliarden Euro auf Platz 3.
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