Analyse
19:00 Uhr, 22.03.2019

Marktüberblick: FED Leitzinsentscheid führt zu Erdbeben

Starke Kursausschläge im US-Dollar, stark fallende US Renditen, fallender Kurse in den Emerging Markets und am europäischen Aktienmarkt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,12830 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • KBW Bank Index
    Kursstand: 92,63 € (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,12830 $ (FOREX)
  • KBW Bank Index - Kurs: 92,63 € (NASDAQ)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 25.734,33 $ (NYSE)
  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 21.266,44 Pkt (Commerzbank CFD)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.455,23 Pkt (XETRA)
  • T Note Future June 19 - Kurs: 124,07 $ (JFD Brokers)
  • US Kupfer - WKN: 965696 - ISIN: XC0009656965 - Kurs: 2,84950 $/lb (Forex Capital Markets)

Die US Notenbank FED war m.E. extrem "dovish".

Die US-Notenbank wird den Leitzins im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr anheben und zudem den Abbau ihrer Bilanzsumme per Ende September einstellen. Wie erwartet beließ die Fed den Leitzins (Fed Funds Target Rate) beim Zinsentscheid am Mittwoch in der Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent. "Die Daten zeigen aktuell nicht, dass wir uns in die eine oder andere Richtung bewegen müssten", sagte Fed-Präsident Jerome Powell auf der Presekonferenz. Man beobachte aber die Entwicklungen genau und sei bereit zu handeln, wenn dies notwendig werde. Die individuellen Prognosen der Mitglieder des Offenmarktausschusses zeigen, dass die meisten FOMC-Mitglieder für das laufende Jahr keine Zinserhöhung und für das kommende Jahr noch eine Zinserhöhung erwarten. Powell betonte aber, dass die künftige Geldpolitik allein von der Entwicklung der Wirtschaftsdaten abhänge. Zuletzt habe sich das Wachstum zwar abgeschwächt, insgesamt sei der Ausblick aber weiter "positiv", so Powell. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten seien weiter solide. In China und Europa habe sich das Wachstum zuletzt abgeschwächt, man erwarte aber eine Stabilisierung des Wachstums und keine Rezession, so Powell. Weiterlesen

So gesehen hat die FED geliefert. Um ehrlich zu sein, verstehe ich derzeit nicht, weshalb die Märkte als Folge teilweise so stark einknicken. Vor 3 Monaten gab sich FED Chef Powell noch als Falke, seitdem hat er sein Bias komplett gedreht. "Alles" fällt, US-amerikaner Aktienmarkt seit dem Leitzinsentscheid partiell steigend, das ist die Tendenz bisher.

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EUR/USD - Euro vs US-Dollar

Im zeitlichen Umfeld des US Leitzinsentscheids gab es 2 Headfakes, einen nach unten, einen nach oben. Wenn man die fallenden Kurse im Rohstoffbereich und in den Emerging Makets betrachtet, wird man das Gefühl nicht los, dass eine weitere US-Dollaraufwertung erwartet wird. Sonst würden die Märkte nicht so stark fallen. Seit dem US Leitzinsentscheid am Mittwoch ist ja nicht soviel Zeit vergangen, als dass sich etwas Wesentliches im Angebot- und Nachfrageprofil getan hätte. Ein steigender US-Dollar bedeutet ein tendenziell fallendes Währungspaar Euro vs. US-Dollar (EUR/USD).

EUR/USD
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US Staatsanleihen

Die 10year Treasury Notes steigen seit dem Leitzinsentscheid explosiv an, die US Renditen fallen stark. Meines Erachtens ein wichtiger Grund, weshalb die Märkte derzeit so heftig reagieren.

T Note Future June 19
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US Bankensektorindex

Auffallend starke Abgaben in diesem Sektor. Ein Niedrigzinsumfeld, fallende US Renditen, sind Gift für das Geschäft dieser Branche.

KBW Bank Index
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    Nasdaq

Kupfer

US Kupfer bricht heute um über 2 % ein. Da kann nur die Währungsentwicklung Ursache sein.

US Kupfer2
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Dow Jones

Der Dow Jones hat bei 26.089 seinen entscheidenden Widerstand. Darunter korrigiert er. Bisher überschaubar.

Dow Jones
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Nikkei225

Das Währungspaar USD/JPY fällt, der Yen wertet auf. In unsicheren Marktphasen nicht ungewöhnlich. Schweizer Franken und Yen gelten als sichere Häfen. Der Nikkei225 siehttechnisch schwach aus. Das letzte Projektionsziel bei 21.950 wurde leicht verfehlt.

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DAX

Nachdem das Projektionsziel bei 11.850 fast erreicht werden konnte, knickt der DAX weg. Sehr schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone haben am Freitagmorgen die Aktienmärkte und den Euro belastet. Die Gemeinschaftswährung brach von einem Stand bei knapp unter 1,1390 US-Dollar innerhalb einer guten halben Stunde zeitweise bis auf 1,1287 US-Dollar ein. Auslöser des Kursrutsches waren sehr schwache vorläufige Einkaufsmanagerdaten aus Frankreich und insbesondere Deutschland.

Ich warte ab, um die Chartbilder neu zu bewerten. Angesichts der stark "dovishen" FED kann ich mir derzeit nicht erklären, weshalb die Märkte seitdem so stark fallen. Selling the facts ? Gut möglich, eine lockerer Geldpolitik wurde von den Märkten im Vorfeld eingepreist.

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46 Kommentare

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  • aerrexo
    09:59 Uhr, 23.03. 2019
  • MDADVISORY
    MDADVISORY

    Die Rezession kommt - und zwar mit grossen Schritten auf uns zu. Das ist diese Woche passiert! Und zur Fed: Die Reaktion hat schon panische Züge.

    23:55 Uhr, 22.03. 2019
  • grinder1337
    grinder1337

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich derzeit nicht, weshalb die Märkte als Folge teilweise so stark einknicken.

    mal so mal so. die börsenweisheiten würden sich hier überschlagen. hauptsache man ist auf der richtigen seite (langfristig wohl megashort wenn man siehr was auf "uns" zukommt).

    22:22 Uhr, 22.03. 2019
  • Wolfrace
    Wolfrace

    Und noch ergänzend….als gestern die Nasdaq um die gleiche Punktezahl gestiegen ist habe ich keine Überschrift gelesen „Märkte erreichen Mondpreise, preiset die Zombieunternehmen“, niemand wurde nervös…wir haben seit Dezember 2018 einen Zugewinn von 1.700 Punkten, das ist ca. 1,7 mal der Stand nach der Finanzkrise 2008…na dann…anscheinend wird man bei kleinen Rücksetzern von 2 Prozent schon nervös…warum wohl…ist ja alles in Butter….oder…

    21:30 Uhr, 22.03. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • Wolfrace
    Wolfrace

    Lieber Herr Weygand! Als finanzieller Nutznieser von der Plattform godmode-trader sollten Sie vorsichtig mit ihren Aussagen sein. Einen Nutzer als „Spinner“ zu bezeichnen, welcher eine Meinung vertritt die nicht Ihrer entspricht, zeichnet Sie als Mensch nicht sonderlich aus. Und noch eine kurze Anmerkung zu Ihrem Titel „FED Leitzinsentscheid führt zu Erdbeben“. Ihnen ist vermutlich entgangen, dass die Nasdaq seit dem Dezember Tief fast 29 Prozent gestiegen ist (in nicht einmal 3 Monaten). Also ich frage mich wer hier der Spinner ist, ich denke das sind Sie…….

    21:16 Uhr, 22.03. 2019
  • wizardmw
    wizardmw

    eines prominentes Beispile gefällig?? General Electric - die Bilanz ist einfach nur der Wahnsinn. Die Firma müsste schon lange pleite sein. Schulden , dass die Augen tränen und alles für sinnlose Dividenden trotz Verluste und Aktienrückkäufe......

    21:12 Uhr, 22.03. 2019
  • JaNeinJan
    JaNeinJan

    Die Frage ist, wie sich solch eine Verkaufslawine entwickelt und da müsste man tatsächlich wissen, zu welchem Zeitpunkt welche Großanleger (Fonds/ETFs) reagieren. Also: Fängt es bei Kleinanlegern an, sind es große Player. Wer achtet eigentlich auf welches Signal und in welcher Reihenfolge?

    20:55 Uhr, 22.03. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • wizardmw
    wizardmw

    Wir sind - und auch Sie Herr Wiegand - alle pawlovsch konditioniert - Licht an - Speichel läuft - Zinsen runter und QE - Aktien steigen. Nur will der Hund irgendwann richtig fressen....denkt alle mal darüber nach..

    20:46 Uhr, 22.03. 2019
  • Chamäleon
    Chamäleon

    der Volksmund sagt es gibt keine dummen Fragen sondern nur dumme Antworten....Ausnahmen bestätigen die Regel 😀....eine Antwort wäre Z.B. sell the news.....😎

    20:40 Uhr, 22.03. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • Dragoslav
    Dragoslav

    Wie sagte es Dr. Krall kürzlich: Die Volatilität, die man heute unterbindet, wird sich entladen müssen. Dann aber kaskadenartig. Man vermeidet kleine schmerzliche Bereinugungsprozesse zum Preis eines riesigen, tödlichen Infarkts.

    19:53 Uhr, 22.03. 2019

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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