Marktteilnehmer bleiben zurückhaltend
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Der Kursverlauf am deutschen Aktienmarkt war in der vergangenen Woche weiterhin von großer Nervosität geprägt. Dies hat sich neben den Kursverlusten auch in einer hohen Volatilität niedergeschlagen. An der Stimmung der Anleger hat sich im Vergleich zur Vorwoche jedoch nicht all zu viel geändert.
Wie die wöchentliche Umfrage von cognitrend für die Deutsche Börse ergab, sind 46 % der befragten Marktteilnehmer optimistisch für die weitere Entwicklung des Dax. Das sind 2 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Das Bärenlager verkleinerte sich gleichzeitig um 4 Prozentpunkte auf 25 %. Damit rechnen jetzt 29 % (+ 6 Prozentpunkte) der Anleger mit einer Seitwärtsbewegung.
Eine Trotzreaktion hat es also auch auf die zweite Korrekturwelle nicht gegeben, so Gianni Hirschmüller von cognitrend. Im Gegenteil sollte die meisten Marktteilnehmer der Mut verlassen haben. "Sie hängen in den Seilen. Das passt so gar nicht in das Bild, das einige Analysten, Strategen, Börsenexperten oder sogar Vorstände namhafter Unternehmen während der vergangenen Handelstage in den Medien zeichnen", so der Sentiment-Analyst weiter.
In zahlreichen "Verbalinterventionen" wurde dem Aktienmarkt das volle Vertrauen ausgesprochen. Von gesunder Korrektur, Bodenbildung sowie einer baldigen Wiederaufnahme des Aufwärtstrends wurde gesprochen und dabei zuweilen eine Überdosis Coolness ausgestrahlt. DAX-Werte seien jetzt wieder fair bewertet, ließen die fundamentalen Anhänger wissen - was uns durchaus plausibel erscheint. Der mittel- und langfristige Aufwärtstrend wäre nicht gebrochen, tönten die Techniker - was ebenfalls nicht bestritten wird. Doch das hilft denen, die bei Kursen von 5.900 oder höher eingestiegen sind wahrscheinlich wenig. Sonst wäre viel mehr Courage bei den Akteuren zu verzeichnen gewesen, die jüngste Schwäche zum Aufstocken ihrer bestehenden Long-Engagements zu nutzen. Dies ist aber nicht der Fall.
"Schnäppchenjäger hat es bei den von uns Befragten nicht gegeben", sagt Hirschmüller weiter. "Wir vermuten deshalb, dass die Zurückhaltung die Bedenken dieser Marktteilnehmer widerspiegelt, aus der oft zitierten 'gesunden Korrektur' könne am Ende eine handfeste Trendwende werden."
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