Analyse
12:09 Uhr, 21.11.2008

Marktphase richtig verstehen - Boden oder Korrektur ?

Im Folgenden seien einige Charakteristika der aktuellen Marktphase aufgelistet.

- In den USA Indizes liegen intakte Abwärtstrends vor. In vielen Indizes wie DOW Jones, S&P 500 Index und Nasdaq wurden die Seitwärtskorrekturmuster seit Oktober in dieser Woche nach unten gebrochen, was im Sinne neuer Verkaufssignale zu werten ist.

- Die Volatilitätsindizes bewegen sich auf anhaltend hohen Niveaus. Dies ist ungewöhnlich. "Normalerweise" haben diese Indikatoren die Angewohnheit schnelle Spitzen (Peaks) auszubilden und dann wieder abzufallen. Hohe Volatilitätsindizes bedeuten eine hohe Volatilität. Was heißt das? Das heißt, dass US Indexfuturesstände von über 3% Plus in der Vorbörse absolut "normal" sind. Noch vor einigen Monaten waren solche positive Indikationen ein Hinweis für Impulsivität nach oben.

- 1-2 starke impulsive Tage nach oben sollten nicht dazu verleiten, dass mittelfristige Bias sofort wieder auf bullisch zu drehen. Diese 1-2 starke Tage sind in den Chartbildern oft kaum als solche zu erkennen. Was der US Aktienmarkt braucht, sind Anschlußkäufe. Solange kurze Erholungssequenzen immer wieder zu Verkäufen genutzt werden, bleibt die Trendrichtung nach unten gerichtet.

- Bei der Durchsicht der US Sektorindizes wie beispielsweise dem Pharmaindex, Amex Oil Index, Semiconductor Index usw. zeigt sich dem Betrachter derzeit noch immer ein katastrophales Bild. Die einzelnen Sektoren stehen mittlerweile alle übergeordnet auf Verkauf. Der US Bankindex hat in dieser Woche ein neues brachiales Verkaufssignal ausgelöst.

- Momentumaktien wie beispielsweise die Apple, die sich bisher noch relativ gut halten konnten, beginnen nun auch zu kippen. Solange diese Aktien nicht ihre projezierten Korrektur-Kursziele gesehen haben, dürfte der US Aktienmarkt noch nicht seinen finalen Boden ausbilden können.

- Asien werden wir uns in den kommenden Tagen etwas genauer anschauen. Es fällt auf, das es ein- bis mehrtägige Phasen gibt, in denen einige asiatische Indizes positiv tendieren können, obwohl der US Markt und der europäische Markt weiter abfallen. Das könnte im Sinne erster relativer Stärke für den asiatischen Markt gewertet werden. Es gibt aber keinen Grund überstürzt in Sachen Asien zu handeln.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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