Marktkommentar Metalle: Crashchart bei Kupfer, Gold liegt im Plan
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Das Chartbild von Kupfer trübt sich immer weiter ein. Die Horizontalunterstützung im Bereich von 7043 Dollar pro Tonne wurde mit einer impulsiven Abwärtsbewegung am Freitag letzter Woche durchbrochen, was im Extremfall Kursrückgänge bis in den Bereich von 5300 Dollar pro Tonne zur Folge haben könnte. Zunächst dürfte jedoch die Marke von 6400 Dollar halten.
Der wirklich unschönen charttechnischen Situation bei Kupfer steht eine knappe Angebotsbilanz gegenüber. Analysten erwarten, dass sich das Angebot auch im nächsten Jahr nicht deutlich erhöhen und die Nachfrage nicht abschwächen wird; Kupfer wird also knapp bleiben, sodass fundamental ein Abverkauf von 23% wohl nur eintreten wird, wenn auf Seiten der Veränderung der Lagerbestände Entwarnung gegeben werden kann. Acht von 14 Analysten rechnen laut einer Umfrage von Bloomberg mit weiteren Preisanstiegen bei Kupfer.
Das heißt zwar: 57% der Analysten sehen steigende Preise. Es heißt aber auch: 43% sind unsicher oder sehen sogar fallende Preise. Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass sich die Analysten unsicher sind – sie sind weder klar bullisch noch klar bärisch eingestellt. Aufgrund der drohenden charttechnischen Belastungsfaktoren sollte Kupfer daher auf dem aktuellen Niveau gemieden werden.
Interessanter sehen dagegen Silber und Gold aus. Der Goldpreis als „Signalgeber“ für den Silberpreis lieferte Ende Oktober ein Kaufsignal, indem der seit dem 12. Mai bestehende Abwärtstrend nach oben durchbrochen wurde. Seit unserer Empfehlung vor drei Wochen stieg der Goldpreis um 8%, Silber entwickelte sich gar um 50% besser und avancierte um 12%.
Das zeigt: Silber kann immer dann gekauft werden, wenn Anleger von einer positiven Bewegung im Goldpreis überdurchschnittlich profitieren möchten. Zur Analyse und Sondierung von Kauf- und Verkaufssignalen sollte aber immer der Goldpreis zugrunde gelegt werden, da der Goldmarkt mit einem höheren Volumen gehandelt wird und ergo auch die charttechnischen Signale eine höhere Aussagekraft besitzen.
Bei Silber gibt es hingegen häufiger Fehlsignale. So stieg Silber beispielsweise vom 29. August bis zum 6. September um 8,6% an und lieferte mit dem Überschreiten des Abwärtstrends seit Mai dieses Jahres ein starkes Kaufsignal – welches jedoch im Goldpreis nicht bestätigt wurde. Die Folge war ein crashartiger Kursverfall im Silber in den darauf folgenden sieben Handelstagen – Silber brach um fast 20% ein. Nun liegen hingegen Kaufsignale im Silber und Gold vor, was sehr positiv zu werten ist. Wir behalten unsere positive Einschätzung zu beiden Edelmetallen bei.
Jochen Stanzl - Chefredakteur Rohstoff-Report
Kostenloses Abonnement des Rohstoff-Report möglich unter www.rohstoff-report.de
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