Kommentar
16:37 Uhr, 23.08.2007

Marktanteile der Emittenten im zweiten Quartal beständig

Zum zweiten Mal veröffentlicht das Derivate Forum die Marktanteile der Emittenten auf Basis der Derivatestatistik. Die vorliegenden Daten für das zweite Quartal zeigen, dass die Marktanteile insgesamt gegenüber dem 1. Quartal stabil geblieben sind. Stärkere Veränderungen konnten jedoch bei verschiedenen Produktgruppen beobachtet werden; unter diesen sind Garantie-, Bonus- und Discountzertifikate und Hebelprodukte.

Marktführer von derivativen Wertpapieren bleibt die Deutsche Bank. Per Ende Juni vereinigt sie mit 24,7 Prozent (24,4 Prozent zum 30.03.2007) den größten Anteil am erhobenen Volumen (Anlagezertifikate plus Hebelprodukte) auf sich. Dahinter folgen die DZ BANK mit 17,7 Prozent (18,1 Prozent im März) und die HypoVereinsbank mit 13,3 Prozent (13,5 Prozent im März) (s. Tabelle 1). Die Rangliste zeigt bei den Anlagezertifikaten ein ähnliches Ergebnis, da ihr Anteil am Gesamtmarkt über 95 Prozent beträgt (s. Tabelle 2).

Die Veröffentlichung der Marktanteile beruht auf der monatlichen Derivate-Statistik des Derivate Forums. Sie zeigt das in Zertifikaten investierte Vermögen deutscher Privatanleger. Im Zusammenhang mit der monatlichen Derivate-Statistik, die den Anteil der jeweiligen Produktkategorie am Open Interest – sozusagen die Assets under Management des Derivatemarktes – ausweist, können die Marktanteile der Emittenten mit der Größe des jeweiligen Segmentes in Zusammenhang gebracht werden (s. Anlage 2 und 3). Die Veränderung des Marktanteils des jeweiligen Emittenten sagt jedoch nichts über das Wachstum eines Segmentes aus, sondern zeigt ausschließlich, wie sich der relative Anteil des Emittenten in dem jeweiligen Segment verändert hat.

Zum ersten Quartal veröffentlichte das Derivate Forum erstmals die Marktanteile der Anbieter von derivativen Wertpapieren. Erstmalig publiziert HSBC Trinkaus einzeln ausgewiesene Marktanteile. In der vorliegenden Erhebung zum zweiten Quartal weisen damit alle Mitglieder des Derivate Forums (ohne die ABN AMRO Bank) sowie die UBS und HSBC Trinkaus ihre Anteile aus. Die drei Emittenten BayernLB, NORD/LB und SEB sind unter „Sonstige Emittenten“ zusammengefasst.

Hebelprodukte

Während die Anteile bei Anlageprodukten in etwa gleich blieben, haben sich die Marktanteile der Anbieter von Hebelprodukten deutlich verändert (s. Tabelle 3). Besonders signifikant ist der Zuwachs für die Dresdner Bank und für BNP Paribas, ihr Marktanteil stieg um 1,2 Prozent auf 6 Prozent. Der Marktanteil der Dresdner Bank erhöht sich von 8,1 Prozent im März auf 8,8 Prozent im Juni. HSBC Trinkaus belegt mit einem Marktanteil von 17,3 Prozent Platz zwei.

Betrachtet man bei den Anlagezertifikaten die unterschiedlichen Produktkategorien, so lassen sich im Juni in sechs Produktkategorien deutliche Veränderungen der Marktanteile feststellen: Garantiezertifikate, Bonus- und Teilschutzzertifikate, Discountzertifikate, Basket-, Themen- und Strategiezertifikate, Outperformance- und Sprintzertifikaten sowie bei den Aktienanleihen.

Garantiezertifikate

Während die DZ BANK nach wie vor den ersten Platz belegt, haben die Deutsche Bank und die WestLB ihre Positionen vertauscht. Mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent steht nun die Deutsche Bank mit einem Marktanteil von 18 Prozent (16,7 Prozent im März) auf Platz zwei bei den Garantiezertifikaten (s. Tabelle 4).

Bonus- und Teilschutzzertifikate

Bei den Bonus- und Teilschutzzertifikaten haben die Dresdner Bank und die DZ BANK die Positionen getauscht. Durch eine Verringerung des Marktanteils in Höhe von 1,2 Prozent liegt die Dresdner Bank nun auf Position sieben (s. Tabelle 5). Die DZ BANK konnte mit einem leichten Zuwachs von 0,3 Prozent auf Platz fünf vorrücken.

Discountzertifikate

Bei den Discountzertifikaten haben sich gleich mehrere Positionen verändert. Durch einen Zuwachs von 0,9 Prozent bei der UBS und einer gleichzeitigen Senkung des Marktanteils bei der Deutschen Bank von 2,4 Prozent ist die UBS im Juni die Nummer eins bei den Discountzertifikaten (s. Tabelle 6). Verbessert hat sich auch die Position der BNP Paribas: Sie steht jetzt mit einem Marktanteil von 8,6 Prozent (7,4 Prozent im März) in der Tabelle an vierter Stelle. Bei der HypoVereinsbank lässt sich mit einem Zuwachs um 0,9 Prozent ebenfalls ein höherer Marktanteil beobachten; der Marktanteil des Bankhauses beträgt nun 1 Prozent.

Aktienanleihen

Bei den Aktienanleihen konnten sowohl die HypoVereinsbank als auch die DZ BANK ihren Marktanteil deutlich vergrößern. So hat die HypoVereinsbank im Juni nun einen Marktanteil von 12,3 Prozent (9 Prozent im März). HSBC Trinkaus belegt mit 9,1 Prozent Platz drei (s. Tabelle 7). Die DZ BANK verbesserte ihren Anteil von 4,4 Prozent (März) auf 6,6 Prozent im Juni.

Basket-, Themen- und Strategiezertifikate

Auch bei Basket-, Themen- und Strategiezertifikaten konnte die HypoVereinbank ihren Marktanteil von 15,1 Prozent im März auf 16,7 Prozent anheben und ist nun die Nummer zwei bei dieser Produktgruppe (s. Tabelle 8).

Outperformance- und Sprintzertifikate

Während Goldman Sachs den eigenen Marktanteil in diesem Segment um 0,1 Prozent im März auf 6,3 Prozent vergrößern konnte, hat die DZ BANK an Marktanteil verloren. Somit haben Goldman Sachs und die DZ BANK im Juni ihre Positionen vertauscht (s. Tabelle 9).

Die Marktanteile für die beiden Produktkategorien Express- und Indexzertifikate finden Sie in den Anlagen 4 und 5 zur Pressemitteilung. Bei den Anlagezertifikaten werden auch die Marktanteile bezogen auf die Basiswerte ausgewiesen. Die Basiswerte werden in der Derivate-Statistik in vier Klassen unterteilt: Aktien, Renten, Währungen und Rohstoffe sowie Hedge Fonds. Die Marktanteile für diese Klassen finden Sie ebenfalls in der Anlage.

Weiterführende Informationen

Unter www.derivate-forum.de steht Ihnen die Derivate-Statistik Juni zum Download bereit.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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