Marktanalyse - Panik an den Märkten
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Erwähnte Instrumente
Ab jetzt wird wöchentlich an dieser Stelle die charttechnische Marktanalyse der Commerzbank veröffentlicht.
Die internationalen Märkte haben in der vergangenen Woche Kursstürze von ungeahntem Ausmaß erlebt. Weder fundamentale Aussagen noch technische Marken konnten den Ausverkauf stoppen. Auch die verschiedenen Maßnahmen und Versprechungen der Regierungen und Notenbanken vermochten es nicht, den Absturz zu verhindern. In solchen Phasen ist nicht mehr mit Vernunft zu argumentieren, sondern es regiert nur noch die blanke Angst. Die Frage danach, ob es das schon gewesen ist, muss im Moment noch unbeantwortet bleiben. Eine Korrekturbewegung sollte in dieser Woche allerdings anstehen.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung /
Der DAX hat in den vergangenen Wochen bereits deutlich zur Schwäche geneigt. In der vorletzten Woche war mit dem Unterschreiten der Marke von 6.000 Punkten bereits zu erwarten, dass noch weitere Kursverluste folgen würden. Dass es allerdings so heftig kommen würde, war nicht zu erwarten. Die Unterstützungslinien, die auf obigem Chart zu sehen sind, dienen mehr der Orientierung als das sie tatsächliche technische Marken darstellen. Die Topbildungen, die hier als Unterstützung dienen könnten, sind bereits zu lange her, als dass sie noch wesentliche Signifikanz besitzen würden. Aktuell muss eine solide Bodenbildung stattfinden, damit der Markt wieder an Stärke gewinnt.
DOW Jones daily
Der Dow Jones ist im Zuge des Ausverkaufs der vergangenen Woche aus seinem ohnehin abwärtsgerichteten Trend nach unten ausgebrochen und hat sich in seiner Abwärtsbewegung noch beschleunigt. Am Freitag konnte allerdings ein Großteil der zunächst erlittenen Verluste wieder aufgeholt werden. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich zum Wochenstart eine Stabilisierung durchsetzen könnte. Gegen den finalen Ausverkauf sprechen die Umsätze, die zwar vergleichsweise hoch ausgefallen sind, das Umsatztop von vor einigen Wochen allerdings nicht überbieten konnten. Somit ist zwar mit einem Bruch des kurzfristigen sehr steilen Abwärtstrends zu rechnen, die Lage ist aber noch nicht bereinigt.
Nasdaq Composite (daily)
Der Nasdaq Index ist bereits vor einer Woche aus einer mittelfristigen Seitwärtsrange mit fallenden Hochpunkten nach unten ausgebrochen. Der Abwärtstrend hat sich im Zuge der allgemeinen Stimmung noch weiter verstärkt. Im Gegensatz zum Dow Jones konnten die Umsätze nicht mehr ganz das Niveau von Mitte September erreichen. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich der Nasdaq Index ohne finalen Ausverkauf stabilisiert. Allerdings wird es der Markt schwer haben, sich gegen die Tendenz der übrigen Märkte zu stellen. In der kommenden Woche ist zunächst ebenso wie beim Dow Jones und beim DAX mit einer Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste zu rechnen.
DAX (daily)
Verständlicher Weise gleichen sich die Bilder der Charts in diesen Tagen sehr stark. Auch der DAX ist aus einem ohnehin abwärtsgerichteten Trend nach unten ausgebrochen und hat die Talfahrt in der letzten Woche noch beschleunigt. Dabei eröffnete er am Freitag mit einem Gap (Kurslücke) nach unten. Im Handelsverlauf konnte er einen Großteil der Verluste, ähnlich wie anschließend der Dow Jones, wieder aufholen. Dieses Intraday-Reversal deutet darauf hin, dass sich der Markt zu Wochenbeginn etwas beruhigen dürfte und mindestens bis an die Abwärtstrendlinie steigen müsste. Diese Linie verläuft aktuell im Bereich von 5.000 Punkten. Nur bei einem deutlich verbesserten Stimmungsbild ist mit kurzfristig weiter steigenden Notierungen zu rechnen.
Nikkei (daily)
Das Bild des Nikkei gleicht dem der übrigen Märkte. Der ohnehin bestehende Abwärtstrend wurde nach unten verlassen und hat sich im Laufe der letzten Woche noch verstärkt. Auch hier gilt, dass ein solch steiler Trend nicht durchzuhalten sein wird. Im Laufe der Woche sollte der steile, kurzfristige Abwärtstrend gebrochen werden. Ob es für eine Korrekturbewegung bis an die alte Unterstützungslinie reichen wird, ist zu bezweifeln.
Gold (daily)
Der Gold-Preis konnte nach den Verlusten der Vorwoche in der vergangenen Woche deutlich zulegen. Die Freude über die Wochengewinne hielt aber nicht lange an. Am Freitag brach die Notierung kräftig ein, sodass die gesamten Gewinne wieder aufgebraucht wurden. Gewinnmitnahmen und die Möglichkeit auf ein schnelles Hilfspaket der Regierungen am Wochenende gaben den Ausschlag für die Kursverluste. Hinzu kommt, dass sich in den letzten Wochen ein Widerstand im Bereich von 920 USD aufgebaut hat. Offensichtlich gibt es hier einen Angebots-druck der früher oder später auslaufen sollte. Zum Wochenstart zeigt sich das gelbe Edelmetall wieder leicht gefestigt. Die Volatilität dürfte sich auch in der anstehenden Woche fortsetzen. Tendenziell darf wieder mit anziehenden Notierungen gerechnet werden.
EUR/USD (daily)
Der Euro befindet sich gegenüber dem USD weiterhin im Abwärtstrend. Der zwischenzeitliche Ausbruchsversuch ist in den letzten Wochen gescheitert. Die Abwärtstrendlinie verläuft mittlerweile im Bereich von ca. 1,37. Ein Bruch dieser Linie könnte die europäische Gemeinschaftswährung wieder an die alte Unterstützungslinie bei ca. 1,44 führen. Dieses Szenario ist allerdings aktuell noch nicht zu erwarten.
Autor : Christoph Geyer
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