MARKT USA/Wall Street vor wackeliger Stabilisierung
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Nach der dreitägigen Talfahrt der Wall Street könnte sich der Stabilisierungsprozess am Dienstag verstetigen. Bereits im späten Handel des Vortages war zu erkennen, dass sich die US-Börsenkurse leicht von den Tagestiefs erholten. US-Daten hatten das Rezessionsgespenst zumindest etwas vertrieben. Der Aktienterminmarkt deutet eine knapp behauptete Eröffnungstendenz am Kassamarkt an - und damit erneut Abgaben. Diese dürften aber nicht mehr das Ausmaß der vorangegangenen Sitzungen aufweisen. Auch wenn am Markt von einer äußerst wackeligen Stabilisierung die Rede ist, die jüngste Marktreaktion wird einhellig als übertrieben interpretiert. Einige Stimmen sprechen sogar von einer heftigen, aber auch überfälligen Korrektur nach der zuvor gesehenen Rally.
Mut macht Anlegern nach dem Crash des Vortages die Erholung in Tokio, wo der Nikkei-225 nach seinem 12-prozentigen Vortagesabsturz nun um 10 Prozent zugelegt hat. Die Auflösung von Carry-Trades nach der Anhebung der japanischen Leitzinsen in der Vorwoche, also der Verkauf von Aktien zum bedienen von Krediten, scheint beendet zu sein. Für etwas Beruhigung sorgt auch die Präsidentin der US-Notenbankfiliale von San Francisco, Mary Daly. Sie ist nicht übermäßig besorgt über den Arbeitsmarktbericht von Juli - und schon gar nicht über eine bevorstehende Rezession in den USA. Eine "geldpolitische Anpassung" werde eher früher als später kommen, beruhigt sie Anleger. Daly beschrieb den US-Arbeitsmarkt als "sich verlangsamend, aber nicht von einer Klippe stürzend."
Für eine durchgreifende Erholung müssten die Belastungsfaktoren wie Rezessionsangst, Realitätsprüfung des KI-Booms und Sorgen vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten aber erst deutlicher aus dem Markt weichen. Gerade die jüngsten Drohungen aus Teheran gegenüber Israel seien jedoch weiterhin sehr beängstigend, heißt es im Handel. "Investoren sollten nicht davon ausgehen, dass diese relative Ruhe bedeutet, dass die Märkte wieder rational agieren. Die gute Nachricht für langfristige Investoren ist, dass kein einzelnes Teil dieses Puzzles einen so massiven Stimmungsumschwung rechtfertigt, es scheint eher um einen perfekten Sturm von Faktoren zu gehen", erläutert Aktienanalyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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