Kommentar
11:11 Uhr, 14.12.2010

MAN – „wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder“

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf MAN SE
    Aktueller Kursstand:  

Was verbindet derzeit Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech mit vielen Kindern im Bundesgebiet zwischen Kiel und München? Die glänzenden Augen sind es, wenn es um den Nutzfahrzeughersteller MAN geht. Erfreuen sich die Kleinen laut „mylogistics.de" bereits an den beiden quer durchs Land brausenden liebevoll von Auszubildenden der Münchner Niederlassung geschmückten TGX-Weihnachts-Trucks auf Christkindlmärkten, in Kindergärten und sozialen Einrichtungen, so bastelt der automobile Chefstratege nach Aussage von „kursdiamanten.de" bereits fleißig weiter an der geplanten Dreierallianz zwischen Volkswagen, Scania und MAN. Dazu soll zunächst der Anteil an Scania von derzeit 70 auf 80 Prozent aufgestockt und anschließend ein Übernahmeangebot an die MAN-Aktionäre gerichtet werden. Denn ein Zusammenschluss, an den zunächst nicht gedacht wurde, würde laut dem Internet-Portal weitaus höhere Einsparungen als eine bloße Kooperation mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund halte man es nur noch für eine Frage der Zeit, wann die MAN-Aktie, einer der stärksten Kurstreiber der vergangenen Monate im DAX, die 100-Euromarke knacken werde.

Zu den ehrgeizigen Plänen passt auch die kürzliche Meldung, nachdem man den lukrativen lateinamerikanischen Markt in Zukunft stärker ins Visier nehmen möchte. So sollen laut Antonio Roberto Cortes, Chef von MAN Latin America in dem neu in Betrieb genommenen Werk im mexikanischen Queretaro pro Jahr 2.000 Lkws der Marken VW und MAN vom Band laufen. Die Ausgangsposition sei sowieso schon sehr gut, zumal man auf dem brasilianischen Markt laut „Dow Jones News" mit 30 Prozent Marktführer sei. Cortes rechnet dabei 2010 mit etwa 65.000 verkauften Lkws und Bussen, zumal sich die dortige Wirtschaft wie auch in anderen Schwellenländern auf einem stabilen Wachstumspfad befindet und die entsprechenden Fahrzeugflotten durchschnittlich bereits 18 Jahre „auf dem Buckel" haben sollen.

Wie schon die Experten von „kursdiamanten.de", schätzt auch Analyst Alexander Haissl von Cheuvreux die Lage bei MAN ein und beziffert die Synergien, die durch eine Übernahme von MAN durch Scania entstehen würden, auf 0,5 bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr. Er lässt das Papier deshalb auch weiterhin auf seiner "Selected List" und hebt das Kursziel sogar von 100 auf 120 Euro an. Von dieser streicht Ben Maslen von der US-Investmentbank Merrill Lynch die Aktie wegen der anhaltend guten Entwicklung zwar wieder, erhöht aber gleichzeitig seine Zielmarke von 93 auf immerhin 105 Euro. Auch er verweist dabei vor allem auf das Potential vor dem Hintergrund einer Übernahme durch Scania. Lediglich Adam Hull von der WestLB traut der MAN-Aktie nach dem starken Aufwärtstrend nicht mehr allzu viel Potential zu, wenn gleich auch er für 2011 und 2012 noch von einem Gewinnwachstum von 43 und 25 Prozent ausgeht. Seine Einstufung für den Titel: „Neutral".

Wer bei MAN in den nächsten sechs Monaten nur noch mit einer moderaten Aufwärtsentwicklung rechnet, könnte deshalb zu einem Aktienanleihe-CLASSIC-Kurzläufer von Macquarie Oppenheim greifen. Der Basispreis liegt nach dem kürzlichen Rücksetzer mit 93 Euro nur leicht über dem aktuellen Referenzkurs. Um am Laufzeitende im Juni 2011 allerdings den vollständigen Nennbetrag zurückzuerhalten, ist die Erreichung dieser Marke zwingend notwendig. Ansonsten kommt es zur Aktienandienung. Die Maximalrendite kann sich auf der anderen Seite mit 11,68 Prozent bzw. 23,23 Prozent p.a. mehr als sehen lassen. Um dieses Ziel vollständig auszuschöpfen, müsste die Aktie lediglich noch gut drei Prozent bis zur Fälligkeit zulegen.

19,00 % p.a. MAN SE CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ2M0H

Laufzeit:

24.06.2011

Preis: (13.12.2010)

Geld / Brief: 98,31 % / 98,51 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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