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10:04 Uhr, 03.08.2005

Mäßige Wachstumsaussichten für Europa

Die Wachstumsaussichten in der Europäischen Währungsunion (EWU) bleiben nach Ansicht der Wüstenrot & Württembergische Asset Management GmbH (W&W AM) trotz der jüngsten Erholung wichtiger europäischer Stimmungsindikatoren verhalten. Solange sich die Situation auf den Arbeitsmärkten, insbesondere in Deutschland, nicht nachhaltig verbessert, werde sich die inländische Konsumnachfrage kaum beleben, so die Experten in einem aktuellen Marktkommentar. Mit einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung sei damit ebenfalls nicht zu rechnen.

Nachdem für das erste Quartal 2005 in Deutschland noch ein erstaunlich hohes Wirtschaftswachstum von einem Prozent ermittelt wurde, sei für das zweite Quartal mit einem deutlich niedrigeren Ergebnis zu rechnen. So hätten die bislang gemeldeten Daten zum Auftragseingang, der Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen eher auf eine Seitwärtsbewegung hingewiesen. Obwohl sich jüngst mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex einer der wichtigsten zukunftsgerichteten Stimmungsindikatoren wieder spürbar erholen konnte und sich viele Bürger positive Effekte von der vorgezogenen Bundestagswahl versprechen, seien die Wachstumsaussichten in Deutschland (und auch in der gesamten EWU) nach wie vor verhalten.

Trotz des anhaltend hohen Ölpreises und des inzwischen wieder deutlich schwächeren Euro sei die Preisentwicklung in der EWU im bisherigen Jahresverlauf recht ruhig gewesen. So habe die Inflationsrate beharrlich zwischen 1,9% und 2,2% geschwankt. In Deutschland sei das Niveau mit 1,6% bis 1,9% sogar noch etwas niedriger gewesen. Zwar habe der Anstieg der deutschen Import- und Erzeugerpreise im Juni auf ein neues Jahreshoch von 4,4% bzw. 4,6% im Jahresvergleich angezogen, doch seien die Inflationsgefahren aufgrund der sehr moderaten Entwicklung der Lohnstückkosten und der anhaltenden Importe sehr günstiger Konsumgüter, insbesondere aus China, trotzdem vergleichsweise gering geblieben.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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