Nachricht
18:21 Uhr, 29.01.2025

MÄRKTE USA/Zurückhaltung vor Fed-Entscheid und Geschäftsausweisen

Erwähnte Instrumente

DOW JONES--Die Wall Street zeigt sich am Mittwochmittag (Ortszeit) tendenziell wenig verändert. Die Erholung im Technologiesektor scheint jedoch schon wieder vorbei zu sein. Für den Halbleitersektor im S&P-500 geht es um 2,6 Prozent nach unten. Die Aktien von Nvidia sind mit einem Minus von 4,9 Prozent größter Verlierer im Dow. Damit stützen starke Geschäftszahlen des Halbleiterzulieferers ASML in Europa nicht. Der Dow-Jones-Index zeigt sich kaum verändert bei 44.852 Punkten. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite verliert 0,7 Prozent.

Händler bescheinigen dem US-Aktienmarkt gleichwohl eine robuste Verfassung angesichts des Infragestellens der Gewinnaussichten bei großen Technolgiekonzernen im KI-Segment und der Vorbereitung von US-Importzöllen. Zugleich sorgt das Einfrieren der Bundesausgaben durch US-Präsident Donald Trump mit dem anschließenden Kassieren der Entscheidung durch ein Gericht für zusätzliche Verunsicherung.

Die Erholung am Vortag in diesem schwierigen Umfeld sei daher ein positives Signal, heißt es im Handel. "Ruhe ist nach der KI-Aufruhr an den Finanzmärkten eingekehrt, der eine Verkaufswelle ausgelöst hat, wobei Investoren starke Rückgänge als Kaufgelegenheit sehen", fasst Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown die Marktreaktionen zusammen.

Die im späten US-Geschäft anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank dürfte kaum Akzente setzen. Volkswirte und Marktakteure erwarten keine Änderung des Zinsniveaus. Aber Händler sind gespannt, was US-Notenbankgouverneur Jerome Powell über die Zinsaussichten für den Rest des Jahres sagen wird - der Markt rechnet nur noch mit einer Senkung um 25 Basispunkte im Jahr 2025.

Außerdem werden nach der Schlussglocke mit Meta Platforms, Microsoft, Tesla und IBM gleich vier bedeutende Technologiekonzerne Geschäftszahlen vorlegen. Die Anleger dürften ihr Pulver im Vorfeld der richtungsweisenden Geschäftsausweise trocken halten, heißt es. Am Donnerstag folgen dann noch Intel und Apple.

Dollar zieht wieder an

Im Vorfeld der Notenbankentscheidungen in den USA und der Eurozone legt der Dollar leicht zu - der Dollar-Index gewinnt 0,1 Prozent. Der Euro fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 1,04 Dollar, notiert aktuell aber wieder über diesem Niveau. Die Gemeinschaftswährung hat laut ING nur begrenzten Aufwärtsspielraum angesichts der Drohung von universellen Handelszöllen durch US-Präsident Trump. "Wir erwarten nicht, dass der Euro bis zum Ende der Woche viel weiter vom aktuellen Niveau gehandelt wird", so die Devisenanalysten. Die US-Notenbank übe normalerweise großen Einfluss auf den Devisenmarkt aus, aber Trumps Zolldrohungen seien der wichtigste Treiber, heißt es ergänzend von XTB. Zudem dürfte die EZB am Donnerstag anders als die Fed die Zinsen reduzieren.

Am Rentenmarkt steigen die Renditen vor dem Fed-Entscheid am Abend leicht. Eine Umfrage durch das Wall Street Journal zeigt, dass die am Freitag anstehende PCE-Inflation weiterhin über dem Zielwert liegen dürfte.

Die Erdölpreise geben leicht nach. Die Notierungen für Brent und WTI verlieren bis zu 0,4 Prozent, belastet durch einen stärker als erwartet ausgefallenen Anstieg der wöchentlichen US-Rohöllagerbestände und Bedenken in Bezug auf die Auswirkungen von Handelszöllen. "Die Rohölpreise tanzen weiterhin nach der Pfeife von Trumps Zoll-Orchester", so die Analysten der Saxo Bank. Die Preise werden auch gedrückt durch nachlassende Versorgungsängste in Libyen nach Protesten an wichtigen Häfen.

Der Goldpreis gibt im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank leicht nach. Hier belaste der stärkere Dollar, heißt es. Der Markt erwartet, dass die Fed die Zinssätze nach den jüngsten Bedenken hinsichtlich eines Anstiegs der Inflation unverändert lassen werden, urteilt SP Angel. Dagegen sei der Arbeitsmarkt weiterhin robust.

T-Mobile US überzeugt mit Kundenzuwachs

Unter den Einzelwerten ziehen T-Mobile US um 8,6 Prozent an. Im Handel ist von starken Geschäftszahlen die Rede. Positiv überrascht habe vor allem das Wachstum bei Vertragskunden. Zudem hat die US-Tochter der Deutschen Telekom im vierten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet.

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba hat eine neue Version seines KI-Modells veröffentlicht und behauptet, dass es das KI-Modell von Deepseek in verschiedenen Kategorien mit seiner Leistung in den Schatten stelle. Die Hinterlegungsscheine (ADR) steigen um 2,9 Prozent.

Starbucks legen um 6,3 Prozent zu. Die Kaffeehauskette verbuchte zwar einen Gewinnrückgang im ersten Quartal. Dieser fiel aber weniger dramatisch als befürchtet aus. F5 Networks springen um 11,6 Prozent nach oben, die Cloud-Software-Gesellschaft glänzt mit Erstquartalszahlen oberhalb der Markterwartung und einem angehobenen Ausblick. Im Solarsektor haussieren Nextracker um 22,9 Prozent nach einer verbesserten Prognose für 2025.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          44.852,20  +0,0%     1,85      +5,4% 
S&P-500        6.048,70  -0,3%   -19,00      +2,8% 
Nasdaq-Comp.  19.603,71  -0,7%  -129,88      +1,5% 
Nasdaq-100    21.387,10  -0,4%   -75,94      +1,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,21      +1,2        4,20       -2,6 
5 Jahre         4,35      +2,1        4,33       -3,2 
7 Jahre         4,45      +0,7        4,44       -3,3 
10 Jahre        4,55      +1,3        4,53       -2,2 
30 Jahre        4,79      +0,3        4,78        0,5 
 
DEVISEN                zuletzt        +/- %  Mi, 7:35 Uhr  Di, 17:25 Uhr  % YTD 
EUR/USD                 1,0418        -0,1%        1,0441         1,0430  +0,6% 
EUR/JPY                 161,68        -0,3%        162,11         162,28  -0,7% 
EUR/CHF                 0,9455        +0,2%        0,9436         0,9436  +0,8% 
EUR/GBP                 0,8379        -0,1%        0,8381         0,8385  +1,3% 
USD/JPY                 155,22        -0,2%        155,27         155,62  -1,3% 
GBP/USD                 1,2433        -0,1%        1,2458         1,2439  -0,6% 
USD/CNH (Offshore)      7,2630        -0,2%        7,2598         7,2766  -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             102.032,30        +0,8%    102.581,20     102.129,95  +7,8% 
 
ROHÖL                  zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                73,46        73,77         -0,4%          -0,31  +3,1% 
Brent/ICE                77,29        77,49         -0,3%          -0,20  +3,3% 
GAS                             VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               51,315        48,46         +5,9%          +2,86  -4,1% 
 
METALLE                zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)           2.751,77     2.763,56         -0,4%         -11,79  +4,9% 
Silber (Spot)            30,81        30,44         +1,2%          +0,38  +6,7% 
Platin (Spot)           951,50       943,23         +0,9%          +8,28  +4,9% 
Kupfer-Future             4,30         4,25         +1,2%          +0,05  +6,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren