MÄRKTE USA/Zoll-Verunsicherung belastet Wall Street
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DOW JONES--Nach der leichten Erholung zur Wochenmitte geht es für die Wall Street am Donnerstag schon wieder nach unten. Am Mittag (Ortszeit) fällt der Dow-Jones-Index um 0,9 Prozent auf 40.974 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,0 Prozent nach und der Nasdaq-Composite reduziert sich um 1,4 Prozent. Damit nehmen die US-Börsen nach nur einem Tag Unterbrechung ihre Talfahrt wieder auf.
Händler sprechen von einer unverändert hohen Verunsicherung am Markt wegen der sprunghaften und offenbar kaum mit einer Strategie unterlegten Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Es gebe nicht einen vernünftigen Grund für eine Kehrtwende am US-Aktienmarkt, heißt es mit Blick auf die schwache Entwicklung der jüngsten Zeit. Stattdessen nennen Händler weitere potenziell belastende Faktoren.
Dazu gehört der Haushaltsstreit mit einem drohenden Regierungsstillstand, bei dem am Wochenende eine kritische Frist ansteht. Republikaner und Demokraten stecken weiter in einer Sackgasse. Andere Marktakteure verweisen auf die eher unkritische Marktaufnahme der Inflationsdaten des Vortages. Denn die Daten zeigten zwar ein leichtes Abkühlen der Preissteigerungen. Doch dürfte die Entwicklung kaum ausreichen, um die US-Notenbank von zügigeren Zinssenkungen zu überzeugen. Denn die Zollpolitik von Trump dürfte mittelfristig für Preisschübe sorgen, heißt es.
Und schließlich bereite auch der Fahrt aufnehmende Handelskrieg immer mehr Sorgen. Trump machte klar, dass er "natürlich" auf die Vergeltungsmaßnahmen aus Kanada und der Europäischen Union reagieren werde. Nun hat er mit der Einführung von Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU gedroht. Immer mehr Verantwortliche großer US-Unternehmen warnen bereits mit Blick auf die Gewinnentwicklung ihrer Gesellschaften vor der protektionistischen Wirtschaftspolitik in den USA.
Nach der positiven Marktreaktion am Vortag auf vorteilhafte Verbraucherpreisdaten reagiert der Markt praktisch nicht auf die Erzeugerpreise, die wie die Daten des Vortages niedriger als gedacht ausgefallen sind. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind einen Tick besser als prognostiziert ausgefallen, aber so kurz nach dem Arbeitsmarktbericht für Februar am vergangenen Freitag bewegen auch diese Daten nicht.
Renditen uneinheitlich
Die Renditen fallen nach den US-Erzeugerpreisen leicht zurück. Doch die Sorge, dass die US-Zollpolitik mittelfristig zu Preisschüben führe, überlagere die aktuell niedrige Teuerung, heißt es im Handel.
Der Dollar steigt, der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent - gestützt vor allem von den aktuellen Trump-Zolldrohungen gegen EU-Produkte. Zölle gelten als inflationstreibend.
Der Goldpreis legt zu. Die Feinunze gewinnt 1,2 Prozent auf 2.974 Dollar. Die Pläne von Zentralbanken, verstärkt Gold zu kaufen, stütze, so die Analysten von SP Angel. Zudem weckten die Inflationsdaten auch Zinssenkungsspekulationen bei einigen Marktteilnehmern.
Am Erdölmarkt verbilligen sich die Lieferkontrakte etwas. Für Brent und WTI geht es um jeweils 0,6 Prozent nach unten. Im Ukraine-Krieg mehren sich die Hoffnungen mindestens auf einen Waffenstillstand. Damit könnte wieder vermehrt russisches Öl auf die Märkte strömen, auch wenn der russische Aggressor bislang einen Waffenstillstand ablehnt.
Intel steigen mit Personalie
Unter den Einzelaktien ziehen Intel um 14,7 Prozent an. Mit Lip-Bu Tan hat der Halbleiterkonzern einen neuen Chef gefunden. Laut Analyst Ben Barringer von Quilter Cheviot macht dieser Umstand Hoffnung, dass der Chiphersteller trotz kontinuierlicher Marktanteilsverluste an Taiwan Semiconductor Manufacturing überleben könne. Tan sei der richtige Mann, das Blatt zu wenden.
Adobe sinken dagegen um 12,9 Prozent. Der Softwarekonzern weiß mit seinen Erstquartalszahlen durchaus zu gefallen, aber der Ausblick auf die zweite Periode enttäuscht. Gleiches Bild auch beim Software-Entwickler UiPath: Positive Geschäftszahlen stehen einem schwachen Ausblick gegenüber - der Kurs fällt um 15 Prozent. Auch beim Cybersicherheitsanbieter SentinelOne überzeugten die Geschäftszahlen zum vierten Quartal, doch auch hier verschreckt der Ausblick - der Kurs verliert 4,2 Prozent.
American Eagle Outfitters fallen um 2,4 Prozent, nachdem der Einzelhändler vor einem schwachen Auftaktquartal gewarnt hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 40.974,01 -0,9% -376,92 -2,8% S&P-500 5.544,64 -1,0% -54,66 -4,8% NASDAQ Comp 17.400,18 -1,4% -248,28 -8,6% NASDAQ 100 19.325,16 -1,4% -270,86 -6,7% DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Mi, 17:55 % YTD EUR/USD 1,0864 -0,2% 1,0890 1,0909 +5,2% EUR/JPY 160,5690 -0,5% 161,3400 161,8020 -1,0 EUR/CHF 0,9617 +0,2% 0,9599 0,9630 +2,7% EUR/GBP 0,8392 -0,1% 0,8398 0,8408 +1,6% USD/JPY 147,7960 -0,2% 148,1620 148,3180 -5,9 GBP/USD 1,2946 -0,2% 1,2966 1,2975 +3,5% USD/CNY 7,1677 +0,1% 7,1615 7,1616 -0,7% USD/CNH 7,2452 +0,1% 7,2391 7,2385 -1,2% AUS/USD 0,6291 -0,5% 0,6323 0,6311 +2,2% Bitcoin USD 81.083,85 -3,1% 83.680,30 81.922,70 -10,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,28 67,68 -0,6% -0,40 +0,2% Brent/ICE 70,47 70,91 -0,6% -0,44 -5,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.973,95 2.937,95 +1,2% 36,00 +11,9% Silber (Spot) 31,09 30,55 +1,8% 0,54 +9,4% Platin (Spot) 908,44 907,39 +0,1% 1,05 +3,6% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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