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22:11 Uhr, 15.10.2025

MÄRKTE USA/Zinshoffnungen und überzeugende Bankenzahlen stützen Börse

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DOW JONES--Die Wall Street hat am Mittwoch die Erholung aus dem späten Vortagesgeschäft fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 46.253 Punkten. Der S&P-500 rückte um 0,4 Prozent vor, und der Nasdaq-Composite legte um 0,7 Prozent zu. Den 1.677 (Dienstag: 1.839) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.107 (943) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 56 (74) Titel.

Der Markt war zuletzt von rhetorischen Verschärfungen aus China und den USA im jüngsten Handelskonflikt belastet worden, doch US-Finanzminister Scott Bessent zufolge laufen die Verhandlungen mit China inzwischen wieder nach Plan. Eine Einigung mit Südkorea auf ein Handelsabkommen stehe kurz bevor, so der Minister. Vor allem stützten aber taubenhafte Äußerungen von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell die Börse. Dieser hatte weitere Zinssenkungen signalisiert. Dazu kamen erneut positive Zahlen aus dem Bankensektor.

Nach den besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen von JP Morgan, Wells Fargo und Goldman Sachs am Vortag überzeugte nun auch die Bank of America. Diese hat im dritten Quartal von Wachstum im Investmentbanking, im Handel mit Aktien und Anleihen sowie in der Vermögensverwaltung profitiert. Die US-Bank steigerte ihren Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Kurs stieg um 4,4 Prozent.

Auch Morgan Stanley (+4,7%) hat im dritten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg verzeichnet. Die US-Bank profitierte ebenfalls von einer deutlichen Erholung im Investmentbanking, einem Anstieg der Einnahmen im Handel mit Aktien und Anleihen sowie einem robusten Vermögensverwaltungsgeschäft. Morgan Stanley schnitt besser ab als von Analysten erwartet.

Die Aktien von Eli Lilly gewannen 1,9 Prozent. Der US-Pharmakonzern hat mit seiner Diabetes- und Abnehm-Pille Orforglipron weitere klinische Studienerfolge erzielt. Das in der Entwicklung befindliche Medikament mit dem Hormon GLP-1 hat in zwei vor kurzem durchgeführten Phase-3-Studien die primären und alle wichtigen sekundären Endpunkte erreicht, wie der Konzern mitteilte.

Abbott Laboratories verloren 2,4 Prozent. Der Hersteller von Medizingeräten und Ernährungsprodukten meldete für das dritte Quartal einen Umsatz und bereinigten Gewinn, der den Schätzungen der Analysten entsprach. Zudem wurde die Prognose für das bereinigte Jahresergebnis auf 5,12 bis 5,18 Dollar pro Aktie, gegenüber zuvor 5,10 bis 5,20 Dollar, präzisiert.

Darüber hinaus gab es trotz des Regierungsstillstands Konjunkturdaten zu verarbeiten. So fiel der Empire State Manufacturing Index für Oktober wesentlich besser als erwartet aus. Er kletterte auf 10,7 von minus 8,7 im Vormonat. Ökonomen hatten lediglich mit einer Erholung auf minus 1,8 gerechnet.

Der Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank zeigte eine im Vergleich zum vorigen Bericht kaum veränderte Wirtschaftsaktivität. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe war je nach Distrikt unterschiedlich. Die meisten Berichte wiesen jedoch auf schwierige Bedingungen aufgrund höherer Zölle und einer nachlassenden Gesamtnachfrage hin. Insgesamt habe das "Beige Book" die fundamentalen Herausforderungen für die US-Notenbank unterstrichen: einen schwächeren Arbeitsmarkt bei einer gleichzeitig hartnäckigen Inflation, kommentierte ein Beobachter.

Gold steigt weiter und überwindet Marke von 4.200 Dollar

Der Goldpreis kletterte über die Marke von 4.200 Dollar und markierte bei 4.218 Dollar erneut ein Rekordhoch. Zuletzt ging es für die Feinunze um 1,7 Prozent auf 4.212 Dollar nach oben. Der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die zunehmenden Erwartungen weiterer Zinssenkungen kurbeln die Nachfrage nach Edelmetallen an, wie es hieß.

Der Dollar gab erneut nach, der Dollar-Index verlor 0,3 Prozent. Während am Markt vielfach die taubenhaften Aussagen von US-Notenbankchef Powell als Erklärung herumgereicht wurden, sprach die VP Bank von schwindendem Vertrauen in die USA als Hauptursache für die Schwäche des Greenback. "Unter der Regierung Trump erodiert die Unabhängigkeit zentraler Institutionen - einschließlich der Fed", so die Analysten. Dies führe an den Devisen-Märkten zu zunehmender Skepsis.

Die Renditen am Anleihemarkt stoppten hingegen ihren Abwärtstrend, der eingesetzt hatte, als Fed-Chef Powell eine Zinssenkung im Oktober angedeutet hatte. Die positive Tendenz der Aktienmärkte dürfte das Interesse an Anleihen gedämpft haben. Die Rendite zehnjähriger Titel stieg um zwei Basispunkte auf 4,04 Prozent.

Die Ölpreise gaben zwischenzeitliche Gewinne ab und tendierten leichter. Weiter belastete die Sorge, dass eine Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China - den beiden größten Ölverbrauchern der Welt - die Nachfrage drosseln könnte. Der Markt wartet nun auf die im Verlauf anstehenden US-Lagerbestandsdaten für Rohöl und Benzin, um weitere Hinweise auf die Verbrauchstrends zu erhalten.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     46.253,31        -0,0%      -17,15       +8,8% 
S&P-500                   6.671,06        +0,4%       26,75      +13,0% 
NASDAQ Comp              22.670,08        +0,7%      148,38      +16,6% 
NASDAQ 100               24.745,36        +0,7%      166,04      +17,0% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Di, 17:20   % YTD 
EUR/USD                     1,1647        +0,3%      1,1608      1,1591  +12,1% 
EUR/JPY                     176,13        -0,0%      176,13      175,98   +8,2% 
EUR/CHF                     0,9279        -0,2%      0,9297      0,9297   -0,9% 
EUR/GBP                     0,8690        -0,3%      0,8715      0,8719   +5,3% 
USD/JPY                     151,22        -0,3%      151,74      151,83   -3,5% 
GBP/USD                     1,3403        +0,6%      1,3320      1,3294   +6,4% 
USD/CNY                     7,1089        -0,1%      7,1150      7,1176   -1,3% 
USD/CNH                     7,1313        -0,1%      7,1406      7,1432   -2,7% 
AUS/USD                     0,6511        +0,4%      0,6486      0,6481   +4,8% 
Bitcoin/USD             111.549,90        -1,4%  113.180,75  111.218,25  +19,5% 
 
ROHOEL                     zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    58,07        58,27       -0,3%       -0,20  -18,2% 
Brent/ICE                    62,17        62,39       -0,4%       -0,22  -16,4% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      4.211,52     4.141,73       +1,7%       69,80  +57,7% 
Silber                       53,16        51,47       +3,3%        1,68  +78,3% 
Platin                    1.428,15     1.414,37       +1,0%       13,78  +61,5% 
Kupfer                        4,98         5,02       -0,9%       -0,05  +21,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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