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18:26 Uhr, 12.09.2025

MÄRKTE USA/Wall Street mit Verschnaufpause nach Rekordjagd

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DOW JONES--Nach der jüngsten Rekordjagd legt die Wall Street zum Wochenausklang eine Verschnaufpause ein. Gerade vor dem Wochenende nehmen Anleger vereinzelt Gewinne mit, auch wenn die jüngsten US-Konjunkturdaten die Erwartung nochmals verfestigt haben, dass die US-Notenbank die Zinsen auf ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch senken wird. Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 45.917 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich wenig verändert, der Nasdaq-Composite legt dagegen um 0,4 Prozent zu. Alle drei Indizes hatten am Vortag neue Allzeithochs markiert.

Die Märkte preisen mit 92 Prozent eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ein, mit 8 Prozent eine Senkung sogar um 50 Basispunkte. Dafür sprechen weniger die jüngsten Inflationsdaten, wohl aber neuerliche Schwächesignale vom Arbeitsmarkt. Die derzeitige Haltung der Fed scheine aber sehr vorsichtig zu sein, was einen kleinen Schritt wahrscheinlicher mache, während die Tür für weitere Lockerungen auf den folgenden Sitzungen offenbleibe, sagt Rania Gule, Senior-Marktanalystin bei XS.com.

Konjunkturseitig wurde lediglich der Index der Verbraucherstimmung in erster Lesung veröffentlicht. Diese hat sich im September stärker als erwartet eingetrübt. Zudem legten die fünfjährigen Inflationserwartungen sprunghaft zu auf 3,9 Prozent nach einer Erwartung von 3,5 Prozent im Vormonat: "Das dürften schon Erwartungen wegen der US-Zölle sein", so ein Teilnehmer.

Bei den Einzelwerten geht es für die Adobe-Aktie nach anfänglichen Verlusten um 0,7 Prozent nach oben. Die über den Erwartungen ausgefallenen Zahlen von Adobe und die erhöhte Prognose im dritten Geschäftsquartal lindern die langfristigen Sorgen nicht, so die Analysten von Melius Research in einer Research Note. "Letztendlich geht es darum, dass sich das Umsatzwachstum im nächsten Jahr verlangsamen könnte", schreiben sie. Die Prognose des Softwareunternehmens für das vierte Quartal sehe trotz Preiserhöhungen eine Verlangsamung des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor.

Microsoft gewinnen 2,2 Prozent. Der Softwaregigant und OpenAI haben sich auf eine Verlängerung ihrer Partnerschaft geeinigt. Damit scheint sich das zuletzt schwierige Verhältnis des Softwareriesen zum KI-Startup entspannt zu haben. OpenAI könnte dies den Weg zur Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen erleichtern. Microsoft war einer der ersten Partner von OpenAI und gehört zu dessen größten Investoren.

Applied Materials (-1,4%) wird voraussichtlich Marktanteile verlieren, wie die Analysten von Mizuho schreiben. Der Umsatz des Halbleiterausrüsters sei stark in Segmenten engagiert, die einem zunehmenden Wettbewerb aus China ausgesetzt seien. Daher verliere Applied Materials Kunden. Zuvor hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Monat einen Gewinn- und Umsatzrückgang für das laufende Quartal prognostiziert. Mizuho stuft Applied Materials auf "Neutral" herab und senkt das Kursziel von 200 auf 175 US-Dollar.

Dollar stabilisiert - Ölpreise legen zu

Der Dollar dürfte schwach bleiben, auch wenn er sich angesichts eines am Freitag dünn besetzten Konjunktur-Kalenders stabilisiert, urteilen die Analysten von Monex Europe. Der Dollar-Index gewinnt aktuell 0,3 Prozent. Die Fed werde in der kommenden Woche die Zinssenkungen wieder aufnehmen und einen geldpolitischen Lockerungszyklus einleiten, was den Dollar in den kommenden Monaten in der Defensive halten dürfte, mutmaßen sie.

Die Ölpreise erholen sich von zwischenzeitlichen Abgaben und legen erneut kräftiger zu. Auslöser ist ein neues britisches Paket von 100 Sanktionen, das auf die russischen Ölströme und die Militärmaschinerie zielt. Die Preise für Brent und WTI rücken um bis zu 1,7 Prozent vor.

Der Goldpreis holt die leichten Vortagesabgaben wieder auf. Die Feinunze verteuert sich um 0,3 Prozent auf 3.643 Dollar. Die UBS rechnet damit, dass der Goldpreis bis Ende 2025 auf 3.800 Dollar steigen wird, und hebt damit ihre bisherige Prognose von 3.500 Dollar an. Bis Mitte 2026 könnte der Preis sogar auf rund 3.900 Dollar klettern. Zuvor hatte die Bank hier 3.700 Dollar prognostiziert. Die Erwartung, dass die US-Notenbank aufgrund schwacher Arbeitsmarktdaten ihren Lockerungszyklus wieder aufnehmen wird, beflügelt laut UBS die Kauflaune der Anleger. Anhaltende geopolitische Unsicherheiten stützten ebenfalls die Nachfrage, heißt es weiter.

Die Rentenrenditen holen ihre Vortagesverluste wieder auf. Die Rendite zehnjähriger Papiere verbessert sich um 7,0 Basispunkte auf 4,08 Prozent.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                     45.916,70        -0,4%     -191,30          +8,4% 
S&P-500                   6.587,70        +0,0%        0,23         +12,0% 
NASDAQ Comp              22.134,03        +0,4%       90,95         +14,1% 
NASDAQ 100               24.080,97        +0,4%       88,41         +14,2% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Do, 17:06 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1713        -0,2%      1,1735         1,1730  +13,3% 
EUR/JPY                     173,19        +0,3%      172,73         172,73   +6,0% 
EUR/CHF                     0,9341        -0,0%      0,9344         0,9339   -0,5% 
EUR/GBP                     0,8649        +0,0%      0,8645         0,8653   +4,4% 
USD/JPY                     147,86        +0,5%      147,19         147,25   -6,4% 
GBP/USD                     1,3543        -0,2%      1,3575         1,3556   +8,5% 
USD/CNY                     7,1014        +0,2%      7,0900         7,0938   -1,7% 
USD/CNH                     7,1284        +0,2%      7,1149         7,1173   -3,0% 
AUS/USD                     0,6633        -0,4%      0,6659         0,6647   +7,6% 
Bitcoin/USD             115.228,75        +0,6%  114.528,25     114.546,90  +21,0% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    63,25        62,37       +1,4%           0,88  -13,4% 
Brent/ICE                    67,47        66,37       +1,7%           1,10  -11,4% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.643,28     3.634,10       +0,3%           9,18  +38,5% 
Silber                       42,16        41,58       +1,4%           0,58  +44,1% 
Platin                    1.200,43     1.178,15       +1,9%          22,28  +34,5% 
Kupfer                        4,65         4,66       -0,1%          -0,01  +13,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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