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18:27 Uhr, 05.05.2025

MÄRKTE USA/Wall Street mit Gewinnmitnahmen - Fed-Entscheid im Fokus

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DOW JONES--Nach der längsten Gewinnserie des S&P-500 seit mehr als 20 Jahren neigen Anleger zu Wochenbeginn an der Wall Street zu Gewinnmitnahmen. Denn die zuletzt positiven Schlagzeilen im Handelsstreit seien nun weitgehend eingepreist, heißt es. Dies gilt umso mehr, weil US-Präsident Donald Trump und seine Berater nach Aussage eines führenden Regierungsmitarbeiters weniger besorgt seien als zuvor über die Lage der Wirtschaft. Diese Einschätzung könnte die Trump-Administration zu einem forscheren Auftreten im Zollstreit animieren, so warnende Stimmen am Markt. Am Mittag (Ortszeit) gewinnt der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 41.436 Punkten. Dagegen geht es für den S&P-500 und Nasdaq-Composite um 0,2 bzw. 0,5 Prozent nach unten.

Im Handel wird zudem auf die zweitägige und am Dienstag beginnende Sitzung der US-Notenbank verwiesen, die für Zurückhaltung sorgt. Zur Wochenmitte wird dann die Zinsentscheidung der Fed erwartet - alles andere als eine Bestätigung des Zinsniveaus dürfte überraschen. Spannender dürften die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell werden. Denn US-Präsident Trump hatte zuletzt mehrfach Zinssenkungen gefordert. Die Forderungen hatte er sogar mit Drohungen untermauert, Powell zu entlassen. Anschließend war Trump dann aber wieder zurückgerudert. Doch sind Anleger gespannt, ob und gegebenenfalls wie Powell auf die Trump-Forderungen reagieren wird. "Unsere US-Ökonomen erwarten, dass die Fed die Zinsen stabil halten und eine explizit zukunftsgerichtete Orientierung vermeiden wird", so Analyst Peter Sidorov von der Deutschen Bank.

Die Renditen am Anleihemarkt steigen und der US-Dollar grenzt seine Abgaben ein, nachdem der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im April die Erwartungen übertroffen hat. Dies deutet auf eine robuste US-Wirtschaft hin. Es war bereits der zehnte Monat in Folge mit einer Expansion im Dienstleistungssektor. Die zehnjährigen Renditen gewinnen nach der Veröffentlichung einige Basispunkte hinzu und notieren bei 4,35 Prozent, nach 4,32 Prozent am Freitag.

Der Dollar-Index reduziert seine Verluste und liegt noch 0,2 Prozent niedriger. Allerdings verzeichnet der Greenback damit den zweiten Tag in Folge Verluste. Am Markt wird mit klarer Mehrheit davon ausgegangenen, dass die Fed die Zinssätze bestätigen wird. In diesem Fall wird dies dem Dollar nach Einschätzung von Devisenanalyst Roberto Mialich von Unicredit voraussichtlich wenig Unterstützung bieten. Fed-Chef Powell habe im vergangenen Monat deutlich gemacht, dass die Zentralbank auf mehr Klarheit darüber warten werde, wie sich die Zölle sowohl auf Wirtschaft als auch Inflation auswirken würden, ergänzt Mialich.

Die Ölpreise sinken kräftig um bis zu 2,9 Prozent, weil die Gruppe Opec+ die Förderung ausweitet - trotz der trüben Konjunkturaussichten. Nach Einschätzung von Quasar Elizundia, Stratege bei Pepperstone, verstärkt dies die Sorgen in Bezug auf einen globalen Angebotsüberhang.

Der Goldpreis steigt indes um 2,1 Prozent - gestützt von der Dollar-Schwäche. Anleger spekulieren offenbar auf eine taubenhaft gestimmte Fed, heißt es.

Trump schickt Medienwerte gen Süden

Netflix sinken um 1,7 Prozent. Auch andere Unterhaltungstitel aus der Medienbranche zeigen sich sehr schwach. Trump plant Zölle von 100 Prozent für ausländische Filmproduktionen. Warner Bros Discovery verlieren 1,0 Prozent und Paramount sinken um 0,7 Prozent.

Investorenlegende Warren Buffett tritt ab und reicht die Führung seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway an seinen Nachfolger und Vize-Chairman Greg Abel weiter. Dieser soll den CEO-Posten 2026 übernehmen. Chairman will Buffett aber zunächst bleiben. Die B-Aktien verlieren 3,8 Prozent.

Höhere Forschungs- und Entwicklungskosten haben Biontech im ersten Quartal einen höheren Verlust als im Vorjahr beschert. Das Mainzer Biotechnologie-Unternehmen bestätigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr, die Titel bewegen sich 2,3 Prozent tiefer. Tyson Foods geben 7,8 Prozent ab, der Fleischproduzent enttäuschte im zweiten Quartal mit dem Umsatz.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA                    41.436,28        +0,3%     118,85      -2,9% 
S&P-500                  5.672,99        -0,2%     -13,68      -3,3% 
NASDAQ Comp             17.895,62        -0,5%     -82,11      -6,9% 
NASDAQ 100              20.026,09        -0,4%     -76,53      -4,3% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:54   % YTD 
EUR/USD                    1,1303        -0,0%     1,1304     1,1322   +9,2% 
EUR/JPY                  162,8835        -0,6%   163,7945   163,7660   +0,6% 
EUR/CHF                    0,9319        -0,2%     0,9341     0,9363   +0,0% 
EUR/GBP                    0,8515        -0,1%     0,8520     0,8527   +3,0% 
USD/JPY                  144,0995        -0,5%   144,8645   144,6220   -7,9% 
GBP/USD                    1,3275        +0,1%     1,3268     1,3279   +6,0% 
USD/CNY                    7,1767        -0,0%     7,1802     7,1899   -0,4% 
USD/CNH                    7,2071        -0,1%     7,2117     7,2279   -1,6% 
AUS/USD                    0,6467        +0,3%     0,6446     0,6443   +4,2% 
Bitcoin/USD             94.049,65        -1,7%  95.697,75  97.422,10   +3,6% 
 
ROHOEL                    zuletzt   VT-Schluss      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                   56,76        58,44      -2,9%      -1,68  -18,7% 
Brent/ICE                   59,84        61,45      -2,6%      -1,61  -17,9% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold                      3307,84      3240,43      +2,1%      67,41  +23,5% 
Silber                      28,51        28,38      +0,5%       0,13   +1,6% 
Platin                     847,29       854,28      -0,8%      -6,99   -2,4% 
Kupfer                       4,64         4,63      +0,4%       0,02  +14,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewaehr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

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