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22:22 Uhr, 01.04.2025

MÄRKTE USA/Unsicherheit vor Details zur US-Zollpolitik

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DOW JONES--Nach einem volatilen Handel hat sich die Wall Street am Dienstag mehrheitlich mit leichten Gewinnen gezeigt. Der Verlauf spiegelte die Unsicherheit der Anleger vor der Bekanntgabe der Details zu den geplanten US-Zöllen wider. Diese will US-Präsident Donald Trump am Mittwoch bekannt geben. Die häufig niedrigeren US-Zölle auf viele Produkte sollen auf die Niveaus der Handelspartner angehoben werden. Zudem hatte Trump vergangene Woche schon Strafzölle von 25 Prozent auf Autos und Autoteile angekündigt, die nicht in den USA gefertigt werden.

Mit den Strafzöllen will Trump nach eigener Aussage Arbeitsplätze in die USA "zurückholen". Marktbeobachter fürchten jedoch, dass die Zölle zum einen die Inflation in die Höhe treiben werden. Zum anderen dürften die Handelspartner der USA Vergeltungsmaßnahmen beschließen und die Situation zu einem Handelskrieg eskalieren.

Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 12 Punkte auf 41.990 Punkte, belastet vom starken Minus bei Johnson & Johnson. Der S&P-500 legte dagegen um 0,4 Prozent zu und für den Nasdaq-Composite ging es 0,9 Prozent nach oben. Die Zahl der Kursgewinner an der Nyse betrug nach vorläufigen Angaben 1.653 (Montag: 1.413), die der -verlierer 1.124 (1.353). Unverändert schlossen 53 (71) Titel.

Sorgen bezüglich einer Konjunktureintrübung in den USA erhielten durch schwache US-Daten neue Nahrung. So hat sich die Aktivität in der US-Industrie laut ISM im März verlangsamt. Der Index fiel auf 49,0 und damit etwas stärker als von Ökonomen erwartet. Das Stimmungsbarometer liegt unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen signalisiert. Auch laut einer Umfrage von S&P Global im März ist die Aktivität in der US-Industrie im Vergleich zum Vormonat langsamer gewachsen. Auch die Zahl offener Stellen in den USA hat im Februar abgenommen. Das Highlight, der offizielle Arbeitsmarktbericht für März, folgt am Freitag.

Johnson & Johnson unter Druck

Bei den Einzelwerten verloren Johnson & Johnson 7,6 Prozent. Ein Konkursrichter hat den jüngsten Vorschlag des Konzerns zur Beilegung von Massenklagen wegen eines mutmaßlich krebserregenden Körperpuders abgewiesen. Johnson & Johnson wird nun zum Zivilgerichtssystem zurückkehren, um die Klagen neu zu verhandeln.

Progress Software verteuerten sich dagegen um 12,1 Prozent, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick erhöht hat. PVH machten einen Satz von 18,3 Prozent. Die Muttergesellschaft der Modemarken Tommy Hilfiger und Calvin Klein hat ebenfalls einen überzeugenden Ausblick veröffentlicht.

Dollar tritt auf der Stelle - US-Anleihen bleiben gesucht

Der Dollar zeigte sich wenig verändert. Auch am Devisenmarkt warten die Akteure die Details der US-Zollpolitik ab. Der Euro gab zum Dollar leicht nach. Marktteilnehmer verwiesen einerseits auf die Inflationsdaten aus der Eurozone, die von einer Abschwächung des Preisauftriebs zeugten. Das zweite wichtige Thema sei das Gerichtsurteil gegen die rechtspopulistische französische Politikerin Marine Le Pen gewesen, die der Veruntreuung von EU-Geldern schuldig befunden wurde. Die Commerzbank befürchtet, dass Frankreich unregierbar werden könnte, was für die Eurozone negativ wäre.

US-Anleihen waren als "sicherer Hafen" weiterhin gesucht. Die Renditen fielen erneut. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor 6 Basispunkte auf 4,16 Prozent.

Der Goldpreis gab leicht nach, hatte im Verlauf aber erneut ein Rekordhoch markiert. Er notierte weiter über der Marke von 3.100 Dollar je Feinunze. Die Nachfrage ist dank der aktuell herrschenden Unsicherheit ungebrochen, hieß es. Jedoch werde nach dem jüngsten starken Anstieg des Goldpreises eine kleine Korrektur wahrscheinlicher, sagte Analyst Fawad Razaqzada von Forex.com. Die Feinunze verlor 0,1 Prozent auf 3.119 Dollar.

Die Ölpreise haben ihre Vortagesgewinne weitgehend behauptet, die sie auf den höchsten Stand seit fünf Wochen geführt hatten. Sie wurden weiter gestützt von Trumps Drohungen gegen den Iran und Russland. Der Präsident will Käufern russischen Öls zusätzliche Zölle auferlegen. Teheran drohte er mit Militärschlägen, falls keine Einigung über das iranische Atomprogramm erzielt werde. Bremsend wirken derweil Befürchtungen, dass ein Handelsstreit die Konjunktur und damit auch die Ölnachfrage abwürgen könnte.

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INDEX          zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA         41.989,96  -0,0%   -11,80      -2,3% 
S&P-500       5.633,07  +0,4%    21,22      -5,1% 
NASDAQ Comp  17.449,89  +0,9%   150,60     -10,4% 
NASDAQ 100   19.436,42  +0,8%   157,98      -8,3% 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:10   % YTD 
EUR/USD         1,0790        -0,3%     1,0820     1,0792   +4,5% 
EUR/JPY       161,4270        -0,5%   162,2015   161,5150   -0,4% 
EUR/CHF         0,9537        -0,3%     0,9567     0,9554   +2,3% 
EUR/GBP         0,8352        -0,3%     0,8374     0,8362   +1,3% 
USD/JPY       149,6095        -0,2%   149,9330   149,6635   -4,7% 
GBP/USD         1,2920        -0,0%     1,2920     1,2906   +3,1% 
USD/CNY         7,1791        -0,0%     7,1795     7,1797   -0,4% 
USD/CNH         7,2815        +0,2%     7,2654     7,2656   -0,9% 
AUS/USD         0,6277        +0,5%     0,6246     0,6231   +0,9% 
Bitcoin/USD  84.951,15        +2,9%  82.562,60  83.507,25  -11,5% 
 
ROHOEL         zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        71,50        71,48      +0,0%       0,02  -16,7% 
Brent/ICE        74,48        74,71      -0,3%      -0,23   -0,0% 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold           3118,88      3122,95      -0,1%      -4,08  +19,0% 
Silber           31,20        31,49      -0,9%      -0,29  +12,7% 
Platin          914,77       921,98      -0,8%      -7,17   +5,3% 
Kupfer            5,03         5,03      -0,0%       0,00  +24,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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