MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Powell drosselt Zinssenkungserwartungen
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer uneinheitlichen Tendenz hat am Dienstag die Wall Street den Handel beendet. Anhaltende Zinssorgen und weiter steigende Renditen sorgten für einen volatilen Verlauf. Zudem dämpften Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell die Erwartungen des Marktes an baldige Zinssenkungen weiter. "Aktuell ist es angesichts der Stärke des Arbeitsmarktes und der Fortschritte bei der Inflation angemessen, der restriktiven Geldpolitik mehr Zeit zu geben, um zu wirken", so Powell. Die hartnäckige Inflation während des ersten Quartals hat laut Powell zu einer neuen Unsicherheit darüber geführt, ob und wann die US-Notenbank in der Lage sein würde, die Zinsen zu senken.
Demgegenüber standen teils überzeugende Quartalszahlen. Hier stachen vor allem Unitedhealth hervor, die an der Spitze im Dow-Jones standen und den Index stützten. Dieser gewann 0,2 Prozent auf 37.799 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schlossen dagegen mit Abgaben von 0,2 bzw. 0,1 Prozent. Dabei standen an der Nyse 1.083 (Montag: 454) Kursgewinnern 1.742 (2.400) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 64 (42) Titel.
Überraschend starke Daten zu den Einzelhandelsumsätzen in den USA hatten bereits am Montag die Befürchtungen weiter genährt, dass sich die US-Notenbank mit einer ersten Zinssenkung noch länger Zeit lassen könnte als bislang angenommen, was am Aktienmarkt zu deutlichen Verlusten geführt hatte.
Am Dienstag wurden konjunkturseitig die Baugenehmigungen und -beginne aus dem März veröffentlicht, die jeweils die Erwartungen verfehlten. Gegenüber dem Vormonat wurde jeweils ein unerwartet starker Rückgang verzeichnet, der besonders bei den Baubeginnen stark ausfiel. Die März-Daten zur Industrieproduktion lagen im Rahmen der Erwartungen. Derweil hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose des US-Wirtschaftswachstums für dieses und das kommende Jahr erhöht, was ebenfalls eher gegen Zinssenkungen spricht.
Berichtssaison rückt stärker in den Fokus
Daneben ging die Bilanzsaison in eine neue Runde mit Erstquartalszahlen von - unter anderem - Johnson & Johnson, Bank of America und Morgan Stanley. Der Pharmahersteller Johnson & Johnson hat im Quartal mehr verdient als erwartet, doch fiel der Umsatz etwas geringer aus als angenommen. Die Aktie verlor 2,1 Prozent. Morgan Stanley (+2,5%) steigerte den Gewinn entgegen den Erwartungen deutlich. Die Bank of America (-3,5%) hat einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Erwartungen nur erfüllt.
Überraschend gut auf bereinigter Basis hat Unitedhealth im ersten Quartal abgeschnitten. Unbereinigt drückten unter anderem Kosten infolge einer Cyberattacke den Krankenversicherer in die roten Zahlen. Allerdings bestätigte das Unternehmen seine Jahresziele. Die Aktien gewannen 5,2 Prozent. International Paper (-2,3%) übernimmt die britische DS Smith für 7,22 Milliarden Dollar in Aktien.
Renditen legen weiter zu
Schwindende Zinssenkungshoffnungen trieben am Anleihemarkt die Renditen weiter nach oben. Zudem stützten die Aussagen von Fed-Chairman Powell, der die Erwartungen an Zinssenkungen drosselte. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 6,0 Basispunkte auf 4,66 Prozent aufwärts. Die Rendite zweijähriger Papiere kletterte im Verlauf erstmals seit November über die Marke von 5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen auf der Sitzung im Juli unverändert lassen wird, ist laut dem CME FedWatch-Tool von 25 Prozent in der Vorwoche auf 54 Prozent gestiegen.
Der Dollar baute seine jüngsten Gewinne noch leicht aus. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Die Powell-Aussagen sorgten aber für keine größere Reaktion des Greenback. Michael Brown, Research-Stratege bei Pepperstone, sieht den Dollar weiter auf dem Vormarsch. Er profitiere von Zuflüssen in sichere Häfen inmitten steigender geopolitischer Risiken sowie der andauernden überdurchschnittlichen Entwicklung der US-Wirtschaft. Beides "deutet darauf hin, dass ein weiterer Aufwärtstrend (des Dollar) zu erwarten ist", so Brown.
Die Ölpreise zeigten sich wenig verändert. Zwar stützte auf der einen Seite die Gefahr einer neuerlichen Eskalation des Nahostkonflikts, auf der anderen Seite belasteten aber Befürchtungen, dass die hohen US-Zinsen die Nachfrage nach Öl dämpfen könnten.
Der Goldpreis baute seine jüngsten deutlichen Gewinn noch leicht aus. Die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 2.390 Dollar. Das Edelmetall profitierte weiter von seinem Status als "sicherer Hafen".
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.798,97 +0,2% 63,86 +0,3% S&P-500 5.051,41 -0,2% -10,41 +5,9% Nasdaq-Comp. 15.865,25 -0,1% -19,77 +5,7% Nasdaq-100 17.713,66 +0,0% 6,83 +5,3% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,97 +5,1 4,92 55,1 5 Jahre 4,69 +7,0 4,62 69,0 7 Jahre 4,69 +6,5 4,62 71,6 10 Jahre 4,66 +6,0 4,60 78,4 30 Jahre 4,77 +4,7 4,72 79,7 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:09 Uhr Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0623 -0,0% 1,0613 1,0632 -3,8% EUR/JPY 164,24 +0,2% 163,77 164,01 +5,5% EUR/CHF 0,9696 +0,1% 0,9688 0,9715 +4,5% EUR/GBP 0,8544 +0,1% 0,8544 0,8538 -1,5% USD/JPY 154,65 +0,3% 154,29 154,28 +9,8% GBP/USD 1,2432 -0,1% 1,2423 1,2453 -2,3% USD/CNH (Offshore) 7,2618 +0,0% 7,2728 7,2599 +1,9% Bitcoin BTC/USD 62.722,19 -0,9% 62.933,59 64.729,80 +44,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,30 85,41 -0,1% -0,11 +17,4% Brent/ICE 90,02 90,10 -0,1% -0,08 +17,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,5 31,40 +6,7% +2,10 -13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.390,11 2.383,15 +0,3% +6,96 +15,9% Silber (Spot) 28,22 28,87 -2,3% -0,65 +18,7% Platin (Spot) 962,22 967,50 -0,5% -5,28 -3,0% Kupfer-Future 4,30 4,38 -1,7% -0,08 +10,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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