MÄRKTE USA/Talfahrt setzt sich mit wachsender Verunsicherung fort
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NEW YORK (Dow Jones) - Bis zum Freitagsmittag (US-Ostküstenzeit) setzt an den US-Börsen erneut eine negative Tendenz durch und beschert der aktuellen Talfahrt eine weitere Runde. Im Handel ist von einer erhöhten Verunsicherung die Rede. Zum einen liefert die US-Politik mehr und mehr Sorgenfalten. Zum anderen lastet ein mutmaßlich durch ein Update des Cybersicherheits-Softwareunternehmens CrowdStrike verursachter weltweiter Ausfall von Microsoft-IT-Systemen auf den globalen Aktienmärkten. Unternehmen, Banken, Fluggesellschaften, die Londoner Börse und Notdienste haben am Freitag mit größeren Ausfällen zu kämpfen. Der Dow-Jones-Index verliert 0,7 Prozent auf 40.363 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,4 bzw. 0,5 Prozent ein.
Die Crowdstrike-Aktie sackt um 8,8 Prozent ab. Der Kurs von Microsoft hält sich in Reaktion auf die Programmausfall mit minus 0,4 Prozent wacker. Doch auch der US-Präsidentschaftswahlkampf lastet auf den US-Börsen. Ex-Präsident Donald Trump wurde auf dem Parteitag der Republikaner offiziell zu deren Kandidaten nominiert. Weiterhin befürchten Investoren von ihm möglicherweise angezettelte Handelskriege - auch mit befreundeten Regionen. Derweil steigt der Druck auf den Kandidaten der Demokraten, den amtierenden Präsidenten Joe Biden, sich aufgrund seines Alters und seines Gesundheitszustands aus dem Rennen zurückzuziehen.
"Die Risikoaversion breitet sich auf den Finanzmärkten aus, ausgelöst durch Bedenken über sich verschärfende Handelskriege zwischen den USA und China. Ein schwerwiegender IT-Ausfall, der in Australien begann und weltweit Wellen schlägt, (...) sorgt ebenfalls für Unruhe", analysiert Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Gerade der in diesem Jahr so gut gelaufene Technologiesektor bekommt die neue Verunsicherung zu spüren, an der Trump entscheidenden Anteil hat. Der "Trump-Trade", der jüngst noch gestützt hatte, weicht einer entsprechenden Verunsicherung. Der Halbleitersektor im S&P-500 büßt 1,7 Prozent ein.
Dollar gefragt - Renten nicht
Eine erhöhte Nachfrage nach dem vermeintlich sicheren Rentenhafen lässt sich gleichwohl am Rentenmarkt nicht feststellen. Denn leicht nachgebende Notierungen hieven die Renditen ins Plus. Der Dollar verbucht dagegen etwas Zulauf von Anlegern, die auf der Suche nach einem "sicheren Hafen" sind. Der Dollarindex steigt um 0,1 Prozent.
Gewinnmitnahmen drücken derweil den Goldpreis, der im früheren Wochenverlauf auf seinen bisher höchsten Stand gestiegen war. Marktteilnehmer verweisen daneben auf schwache Goldexportdaten aus der Schweiz. Die Feinunze verbilligt sich um 1,7 Prozent.
Der etwas festere Dollar und Zweifel an der chinesischen Nachfrage lassen den Ölpreis deutlich leichter tendieren. Zudem befeuern die globalen IT-Ausfälle die Sorgen vor einem konjunkturellen Abschwung mit entsprechend niedriger Erdölnachfrage.
Netflix im Fokus
Netflix hat dank eines starken Zuwachses der Abonnentenzahl im zweiten Quartal mehr als erwartet verdient. Die Aktie dreht 0,3 Prozent ins Minus - belastet von einer maue Umsatzprognose des Streamingdienstes für das dritte Quartal.
Licht und Schatten enthalten die Geschäftszahlen von Halliburton. Der Ausrüster und Dienstleister der Ölindustrie hat mehr verdient als erwartet, doch verfehlte der Umsatz die Erwartungen des Markts. Die Aktie gibt 4,7 Prozent ab.
Auch beim Versicherer Travelers (-7%) war der Gewinn etwas höher und der Umsatz niedriger als angenommen. Durchweg besser als angenommen waren die Geschäftszahlen des OP-Roboterherstellers Intuitive Surgical, dessen Aktie um 8,4 Prozent steigt.
American Express (-3,6%) hat ihren Jahresausblick angehoben. Die Kartenumsätze der Kunden sind im zweiten Quartal ebenso gestiegen wie die Gebühreneinnahmen. Im zweiten Quartal verbuchte der Kreditkartenanbieter einen Überschuss oberhalb der Erwartungen, die Einnahmen enttäuschten jedoch.
Der Einstieg von Nvidia (-1,8%) bei Serve Robotics verhilft der Aktie des Herstellers von Lieferrobotern zu einem Kurssprung von über 147 Prozent. Wie aus einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat Nvidia im Juli vergangenen Jahres und dieses Jahr im April Aktien von Serve Robotics gekauft. PPG Industries verlieren nach schwächeren Zweitquartalszahlen 3,7 Prozent. Plug Power brechen um 13,7 Prozent ein, der Wasserstoffkonzern will neue Aktien ausgeben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 40.362,91 -0,7% -302,11 +7,1% S&P-500 5.522,51 -0,4% -22,08 +15,8% Nasdaq-Comp. 17.775,20 -0,5% -96,03 +18,4% Nasdaq-100 19.579,44 -0,6% -125,66 +16,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,51 +3,1 4,47 8,6 5 Jahre 4,16 +3,9 4,12 15,9 7 Jahre 4,18 +3,7 4,14 20,6 10 Jahre 4,23 +3,2 4,20 35,4 30 Jahre 4,44 +2,6 4,42 47,5 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Mi, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0887 -0,1% 1,0935 1,0930 -1,4% EUR/JPY 171,35 -0,1% 170,73 171,19 +10,1% EUR/CHF 0,9672 +0,1% 0,9668 0,9684 +4,2% EUR/GBP 0,8427 +0,1% 0,8407 0,8404 -2,9% USD/JPY 157,37 +0,0% 156,12 156,61 +11,7% GBP/USD 1,2920 -0,2% 1,3009 1,3006 +1,5% USD/CNH (Offshore) 7,2859 +0,1% 7,2690 7,2765 +2,3% Bitcoin BTC/USD 66.336,20 +3,9% 64.743,22 65.052,67 +52,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,20 82,82 -2,0% -1,62 +13,3% Brent/ICE 83,78 85,11 -1,6% -1,33 +10,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,73 32,35 -1,9% -0,62 +0,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.402,68 2.443,50 -1,7% -40,82 +16,5% Silber (Spot) 29,17 30,08 -3,0% -0,90 +22,7% Platin (Spot) 967,44 972,25 -0,5% -4,81 -2,5% Kupfer-Future 4,22 4,26 -1,0% -0,04 +7,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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