MÄRKTE USA/Schwach - Konjunkturdaten dämpfen Zinssenkungshoffnung
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NEW YORK (Dow Jones) - An der Wall Street werden auch zur Wochenmitte Zinssenkungsfantasien ausgepreist, nach stärker als erwarteten US-Konjunkturdaten. Auf der Stimmung lasten nach Angaben aus dem Handel auch Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Zweifel an einer Erholung der dortigen Wirtschaft nicht ganz ausgeräumt hätten. Am Mittag (Ortszeit) verliert der Dow-Jones 0,1 Prozent auf 37.339 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,6 Prozent nach, der Nasdaq-Composite fällt um 0,9 Prozent.
Unter den US-Konjunkturdaten des Tages sprechen vor allem die Einzelhandelsumsätze gegen baldige Zinssenkungen. Sie sind im Dezember etwas stärker gestiegen als von Ökonomen vorhergesagt, was auf eine ungebrochene Konsumfreude der Amerikaner hindeutet. Der private Konsum steht für etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung. Auch die Industrieproduktion legte im Dezember leicht zu, während Ökonomen hier mit einem moderaten Rückgang gerechnet hatten. Die Importpreise stagnierten derweil im Dezember, während ein Rückgang erwartet wurde. Die November-Daten zu den Lagerbeständen fielen wie erwartet aus.
Daneben wirken Äußerungen des US-Notenbank-Gouverneurs Christopher Waller vom Dienstag nach. Demnach hat es die Federal Reserve nicht eilig, die Zinsen zu senken. Seine Aussagen passen ins Bild eher falkenhafter Aussagen anderer Fed-Vertreter in jüngster Zeit. Am Mittwoch steht ein Auftritt der Fed-Gouverneurin Michelle Bowman auf der Agenda.
Derweil wuchs die chinesische Wirtschaft im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent und damit etwas stärker als das offizielle Wachstumsziel von "rund 5 Prozent". Im vierten Quartal betrug das Wachstum ebenfalls 5,2 Prozent, doch hatten Ökonomen hier mit 5,6 Prozent gerechnet.
Progress Software legen nach Zahlen zu
Auf der Unternehmensseite steht unter anderem Progress Software mit den am späten Dienstag veröffentlichten Geschäftszahlen zum vierten Quartal im Blick. Das Unternehmen hat zwar einen Gewinnrückgang ausgewiesen, mit Umsatz und Ergebnis aber die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Aktie klettert um 3,1 Prozent nach oben.
Nach Vorlage durchwachsener Quartalszahlen geht es mit dem Kurs des Brokerhauses Charles Schwab um 3,2 Prozent abwärts. Walt Disney zeigen sich nach anfänglichen Gewinnen nun 2,3 Prozent schwächer. Der Unterhaltungskonzern hat bei der Nominierung von Kandidaten für das Board diejenigen aktivistischer Aktionäre nicht berücksichtigt.
Verizon geben um 1,0 Prozent nach. Der US-Telekommunikationskonzern muss eine Milliardenabschreibung im Geschäftssegment Festnetz- und Internetanschlüsse vornehmen. In der Summe müssen 5,8 Milliarden US-Dollar abgeschrieben werden. Zur Begründung verwies das Unternehmen darauf, dass der Vertrieb dieser Anschlüsse nicht mehr so lukrativ sei wie früher.
Die Boeing-Aktie erholt sich nach dem Kurseinbruch am Vortag um 1,4 Prozent. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hat die Inspektion von 40 Boeing 737 MAX 9 abgeschlossen. Alle betroffenen Flugzeuge müssten bis zur Überprüfung und endgültigen Genehmigung eines Inspektions- und Wartungsprozesses durch die FAA am Boden bleiben.
Albemarle sinken um 2,1 Prozent. Das Unternehmen, das zu den weltweit größten Lithiumproduzenten gehört, will mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und niedrigeren Investitionen auf die veränderte Marktlage reagieren.
Dollar und Renditen steigen weiter
Der Dollar zeigt sich nach dem kräftigen Anstieg vom Dienstag nun gut behauptet; der Dollar-Index liegt 0,2 Prozent im Plus. Neben der Annahme, dass die Zinsen längere Zeit auf dem erhöhten Niveau verharren, stützt der Ruf des Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten.
Am Anleihemarkt ziehen die Renditen in Reaktion auf die US-Konjunkturdaten nochmals an. So geht es für die Rendite zehnjähriger Papiere um 3,4 Basispunkte auf 4,10 Prozent nach oben. Laut Peter Cardillo von Spartan dürfte die Rendite von zehnjährigen Titeln wahrscheinlich 4,15 Prozent erreichen, bevor sie sich abschwächt.
Die Ölpreise geben derweil nach. Auch am Ölmarkt werde Zinssenkungsfantasie ausgepreist, heißt es aus dem Handel. Der im Windschatten der Anleiherenditen gestiegene Dollar verteuere zudem den Rohstoff für Käufer aus anderen Währungsräumen. Das Erdölkartell Opec rechnet überdies mit einer schwächeren Ölnachfrage im Jahr 2025. Etwas Unterstützung komme von der jüngsten Eskalation der Krise im Roten Meer, wo Huthi-Milizen erneut Schiffe attackiert haben, worauf die USA und ihre Verbündeten Stellungen der Huthi angriffen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.339,16 -0,1% -21,96 -0,9% S&P-500 4.739,42 -0,6% -26,56 -0,6% Nasdaq-Comp. 14.808,95 -0,9% -135,40 -1,4% Nasdaq-100 16.682,00 -0,9% -148,71 -0,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,36 +13,9 4,22 -6,1 5 Jahre 4,03 +8,6 3,94 2,7 7 Jahre 4,07 +6,6 4,00 10,0 10 Jahre 4,10 +3,4 4,06 21,9 30 Jahre 4,31 +1,4 4,30 34,1 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:08 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0856 -0,2% 1,0865 1,0889 -1,7% EUR/JPY 161,11 +0,7% 160,63 159,98 +3,5% EUR/CHF 0,9413 +0,5% 0,9374 0,9364 +1,4% EUR/GBP 0,8569 -0,4% 0,8599 0,8594 -1,2% USD/JPY 148,42 +0,9% 147,84 146,89 +5,4% GBP/USD 1,2668 +0,2% 1,2634 1,2671 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,2288 +0,2% 7,2184 7,2144 +1,5% Bitcoin BTC/USD 42.312,33 -2,1% 42.733,17 43.051,91 -2,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,06 72,40 -0,5% -0,34 +0,1% Brent/ICE 77,52 78,29 -1,0% -0,77 +0,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,675 29,44 -6,0% -1,77 -8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.005,56 2.028,35 -1,1% -22,79 -2,8% Silber (Spot) 22,55 23,03 -2,1% -0,48 -5,2% Platin (Spot) 883,51 899,50 -1,8% -15,99 -10,9% Kupfer-Future 3,73 3,77 -0,9% -0,03 -4,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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