MÄRKTE USA/Schwach - Gute US-Daten dämpfen Zinssenkungserwartung
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NEW YORK (Dow Jones) - Erneut mit Abgaben hat die Wall Street am Mittwoch den Handel beendet. Es seien weiter Zinssenkungsfantasien ausgepreist worden, nach stärker als erwarteten US-Konjunkturdaten, hieß es. Zudem lasteten auf der Stimmung nach Angaben aus dem Handel auch Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP), welche die Zweifel an einer Erholung der dortigen Wirtschaft nicht ganz ausgeräumt hätten.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 37.267 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite verzeichneten jeweils ein Minus von 0,6 Prozent. Dabei standen 663 (Dienstag: 648) Kursgewinnern 2.203 (2.207) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 52 (66) Titel.
Unter den US-Daten des Tages sprachen vor allem die Einzelhandelsumsätze gegen baldige Zinssenkungen der Fed. Sie sind im Dezember etwas stärker gestiegen als von Ökonomen erwartet, was auf eine ungebrochene Konsumfreude der Amerikaner hindeutet. Der private Konsum steht für etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung. Auch die Industrieproduktion legte im Dezember leicht zu, während Ökonomen hier mit einem moderaten Rückgang gerechnet hatten. Die Importpreise stagnierten derweil im Dezember, während ein Rückgang erwartet wurde. Die November-Daten zu den Lagerbeständen fielen wie erwartet aus.
Daneben wirkten Äußerungen des US-Notenbank-Gouverneurs Christopher Waller vom Dienstag nach. Demnach hat es die Federal Reserve nicht eilig, die Zinsen zu senken. Seine Aussagen passten ins Bild eher falkenhafter Aussagen anderer Fed-Vertreter in jüngster Zeit.
Derweil wuchs die chinesische Wirtschaft im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent und damit etwas stärker als das offizielle Wachstumsziel von "rund 5 Prozent". Im vierten Quartal betrug das Wachstum ebenfalls 5,2 Prozent, doch hatten Ökonomen hier mit 5,6 Prozent gerechnet.
Progress Software legen nach Zahlen zu
Auf der Unternehmensseite standen unter anderem Progress Software mit den am späten Dienstag veröffentlichten Geschäftszahlen zum vierten Quartal im Blick. Das Unternehmen hat zwar einen Gewinnrückgang ausgewiesen, mit Umsatz und Ergebnis aber die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Aktie stieg um 5,5 Prozent.
Nach Vorlage durchwachsener Quartalszahlen ging es mit dem Kurs des Brokerhauses Charles Schwab um 1,3 Prozent abwärts. Walt Disney zeigten sich nach anfänglichen Gewinnen 2,9 Prozent schwächer. Der Unterhaltungskonzern hat bei der Nominierung von Kandidaten für das Board diejenigen aktivistischer Aktionäre nicht berücksichtigt.
Verizon gaben um 1,1 Prozent nach. Der US-Telekommunikationskonzern muss eine Milliardenabschreibung im Geschäftssegment Festnetz- und Internetanschlüsse vornehmen. In Summe müssen 5,8 Milliarden Dollar abgeschrieben werden. Zur Begründung verwies das Unternehmen darauf, dass der Vertrieb dieser Anschlüsse nicht mehr so lukrativ sei wie früher.
Die Boeing-Aktie erholte sich nach dem Kurseinbruch am Vortag um 1,3 Prozent. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hat die Inspektion von 40 Boeing 737 MAX 9 abgeschlossen. Alle betroffenen Flugzeuge müssten bis zur Überprüfung und endgültigen Genehmigung eines Inspektions- und Wartungsprozesses durch die FAA aber weiter am Boden bleiben.
Albemarle sanken um 4,2 Prozent. Das Unternehmen, das zu den weltweit größten Lithiumproduzenten gehört, will mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und niedrigeren Investitionen auf die veränderte Marktlage reagieren.
Dollar und Renditen steigen weiter
Der Dollar legte nach dem kräftigen Anstieg vom Dienstag noch etwas zu; der Dollar-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent. Neben der Annahme, dass die Zinsen längere Zeit auf dem erhöhten Niveau verharren werden, stützte der Ruf des Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten.
Am Anleihemarkt zogen die Renditen in Reaktion auf die US-Konjunkturdaten nochmals an. So ging es für die Rendite zehnjähriger Papiere um 3,5 Basispunkte auf 4,10 Prozent nach oben. Laut Peter Cardillo von Spartan dürfte die Rendite von zehnjährigen Titeln wahrscheinlich die Marke 4,15 Prozent erreichen, bevor sie sich wieder abschwächt.
Die Ölpreise zeigten sich uneinheitlich. Auch am Ölmarkt werde Zinssenkungsfantasie ausgepreist, hieß es aus dem Handel. Der im Windschatten der Anleiherenditen gestiegene Dollar verteuere zudem den Rohstoff für Käufer aus anderen Währungsräumen. Das Erdölkartell Opec rechnet überdies mit einer schwächeren Ölnachfrage im Jahr 2025. Etwas Unterstützung komme von der jüngsten Eskalation der Krise im Roten Meer, wo Huthi-Milizen erneut Schiffe attackiert haben, worauf die USA und ihre Verbündeten Stellungen der Huthi angriffen.
Der erneut festere Dollar und die weiter steigenden Zinsen belasteten weiterhin den Goldpreis, der um 1,1 Prozent fiel auf 2.006 Dollar je Feinunze. Er näherte sich damit wieder der wichtigen Marke von 2.000 Dollar an.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.266,67 -0,3% -94,45 -1,1% S&P-500 4.739,21 -0,6% -26,77 -0,6% Nasdaq-Comp. 14.855,62 -0,6% -88,73 -1,0% Nasdaq-100 16.736,28 -0,6% -94,43 -0,5% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,36 +14,3 4,22 -5,7 5 Jahre 4,03 +9,2 3,94 3,2 7 Jahre 4,07 +6,7 4,00 10,1 10 Jahre 4,10 +3,5 4,06 22,0 30 Jahre 4,31 +1,5 4,30 34,2 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:08 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0882 +0,0% 1,0865 1,0889 -1,5% EUR/JPY 161,26 +0,8% 160,63 159,98 +3,6% EUR/CHF 0,9408 +0,4% 0,9374 0,9364 +1,4% EUR/GBP 0,8579 -0,3% 0,8599 0,8594 -1,1% USD/JPY 148,19 +0,7% 147,84 146,89 +5,2% GBP/USD 1,2685 +0,4% 1,2634 1,2671 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,2227 +0,1% 7,2184 7,2144 +1,4% Bitcoin BTC/USD 42.585,23 -1,4% 42.733,17 43.051,91 -2,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,80 72,40 +0,6% +0,40 +1,1% Brent/ICE 77,99 78,29 -0,4% -0,30 +1,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,795 29,44 -5,6% -1,65 -8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.005,99 2.028,35 -1,1% -22,36 -2,7% Silber (Spot) 22,56 23,03 -2,0% -0,46 -5,1% Platin (Spot) 887,55 899,50 -1,3% -11,95 -10,5% Kupfer-Future 3,74 3,77 -0,7% -0,03 -3,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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