MÄRKTE USA/Moderate Abgaben nach US-Arbeitsmarktbericht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer leicht negativen Tendenz zeigt sich die Wall Street am Freitag nach dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht. Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) neun Punkte auf 36.108 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite büßen jeweils 0,1 Prozent ein. Für November wurde ein leicht höherer Stellenaufbau ausgewiesen als erwartet. Damit gibt es verhaltene Sorgen bei den Anlegern, ob ihre hochgespannten Zinssenkungserwartungen weiter zutreffen. Denn im Wochenverlauf hatten die Zahl der offenen Stellen und der ADP-Bericht über den Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft eine Abkühlung auf dem Jobmarkt gezeigt.
Dementsprechend ziehen die Anleiherenditen kräftig an. Die Zehnjahresrendite gewinnt 10,1 Basispunkte auf 4,26 Prozent. Der Dollar legt mit den Daten zu, der Dollar-Index steigt um 0,6 Prozent und holt damit seine Vortagesabgaben wieder auf.
Zuletzt hatte die Einschätzung für gute Stimmung an den Finanzmärkten gesorgt, dass die US-Konjunktur eine weiche Landung erfahren dürfte, also keine Rezession droht, und zugleich die Zeichen auf Zinssenkungen stehen. Als Folge ging es mit den Renditen am Anleihemarkt rasant abwärts, was zugleich den Aktienmarkt beflügelte.
Daten lassen Raum für Spekulationen
Die Arbeitsmarktdaten lassen aber Spielraum für unterschiedliche Zinsprognosen. Während die Gesamtzahl der neu geschaffenen Stellen höher als erwartet ausfiel, was die Ansicht stützt, dass die Wirtschaft weiterhin stark ist, sehen einige Analysten Anzeichen für eine Abkühlung. Die Rückkehr der Streikenden in der Automobilbranche lasse den Anstieg im November um 199.000 weniger stark aussehen. "Wenn man diesen einmaligen Anstieg herausrechnet, war der Zuwachs von 152.000 ungefähr genauso hoch wie der gedämpfte Anstieg im Oktober", so Paul Ashworth von Capital Economics. Er ergänzt, dass ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Stundenlöhne von 4 Prozent "mit dem Ziel von 2 Prozent für die Preisinflation übereinstimmt". Der Beschäftigungstrend schwächt sich weiter ab, und die Bedingungen sprechen weiterhin für eine Zinssenkung der Fed im nächsten Frühjahr, so der Teilnehmer.
Mehr als fraglich ist, ob der ausgewiesene Stellenaufbau von 199.000 groß genug ist, um die US-Notenbank sogar wieder über Zinserhöhungen nachdenken zu lassen. Erwartet worden waren 190.000 neue Stellen. Zuletzt hatte US-Notenbankchef Jerome Powell gesagt, dass Gedanken an Zinssenkungen verfrüht seien, zugleich aber signalisiert, dass die Zeit der Zinserhöhungen wohl vorbei sein dürfte.
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Dezember überraschend deutlich aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 69,4. Ökonomen hatten einen Stand von 62,4 erwartet. Bei der Umfrage Ende November lag er bei 61,3. Zudem gingen die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten im Vergleich zum Vormonat auf 3,1 von 4,5 Prozent zurück.
Ölpreise legen zu
Mit den Ölpreisen geht es deutlich nach oben. Die Notierungen von Brent und WTI erhöhen sich um jeweils 2,2 Prozent. Saudi-Arabien und Russland haben dazu aufgerufen, in den kommenden Monaten weitere Förderbegrenzungen vorzunehmen. Allerdings können die Gewinne vom Freitag nicht den kräftigen Wochenverlust von rund 5 Prozent wettmachen. Belastet wurden die Preise von anhaltenden Nachfragesorgen.
Der Goldpreis fällt nach dem US-Arbeitsmarktbericht. Die Feinunze reduziert sich um 1,6 Prozent auf 1.997 Dollar und rutscht damit wieder unter die Marke von 2.000 Dollar. Teilnehmer verweisen vor allem auf den deutlichen Dollar-Anstieg nach den US-Arbeitsmarktdaten.
Broadcom nach Zahlen fester
Bei den Einzelwerten geht es für die Broadcom-Aktie nach anfänglichen Gewinnen um 0,4 Prozent nach unten. Der Konzern will seinen Umsatz im neuen Geschäftsjahr auch dank der Übernahme von VMware kräftig steigern. Der Chipkonzern stellte für 2023/24 einen Umsatz von rund 50 Milliarden US-Dollar in Aussicht nach 35,8 Milliarden im abgeschlossenen Jahr. Im vierten Geschäftsquartal fuhr das US-Unternehmen einen höheren Gewinn ein als erwartet.
Lululemon Athletica gewinnen dagegen 5,5 Prozent, obwohl die Prognose des Sportbekleidungshändlers für das vierte Quartal die Wall Street enttäuschte. Dagegen lieferte das Unternehmen gute Ergebnisse für das dritte Quartal, in dem das Umsatzwachstum 20 Prozent betrug und die Gewinne über den Schätzungen lagen.
Die Chevron-Aktie steigt mit den anziehenden Ölpreisen um 1,1 Prozent, obwohl die US-Handelsbehörde FTC die geplante 53 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Konkurrenten Hess Corp. untersucht, welche die zweitgrößte Fusion in der Ölbranche in diesem Jahr wäre. Chevron und Hess teilten mit, dass die FTC zusätzliche Informationen angefordert habe. Dies deutet darauf hin, dass die Wettbewerbshüter prüfen, ob der Deal nach US-Recht wettbewerbswidrig sein könnte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 36.108,41 -0,0% -8,97 +8,9% S&P-500 4.582,67 -0,1% -2,92 +19,4% Nasdaq-Comp. 14.330,91 -0,1% -9,09 +36,9% Nasdaq-100 16.003,63 -0,1% -18,85 +46,3% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,74 +15,8 4,58 32,0 5 Jahre 4,26 +12,2 4,14 26,0 7 Jahre 4,30 +11,9 4,18 32,8 10 Jahre 4,26 +10,1 4,15 37,5 30 Jahre 4,34 +8,2 4,26 36,8 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:02 % YTD EUR/USD 1,0741 -0,5% 1,0781 1,0787 +0,4% EUR/JPY 155,69 +0,0% 155,37 155,35 +10,9% EUR/CHF 0,9469 +0,2% 0,9438 0,9455 -4,3% EUR/GBP 0,8577 +0,1% 0,8570 0,8578 -3,1% USD/JPY 144,93 +0,5% 144,12 144,02 +10,5% GBP/USD 1,2524 -0,5% 1,2579 1,2575 +3,5% USD/CNH (Offshore) 7,1890 +0,4% 7,1682 7,1589 +3,8% Bitcoin BTC/USD 43.735,93 +1,3% 43.388,36 43.598,41 +163,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,88 69,34 +2,2% +1,54 -7,7% Brent/ICE 75,68 74,05 +2,2% +1,63 +1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 38,84 40,33 -3,7% -1,49 -52,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.996,83 2.028,63 -1,6% -31,80 +9,5% Silber (Spot) 23,04 23,81 -3,2% -0,77 -3,9% Platin (Spot) 916,48 911,00 +0,6% +5,48 -14,2% Kupfer-Future 3,83 3,78 +1,1% +0,04 +0,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/kla
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|