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22:10 Uhr, 17.08.2023

MÄRKTE USA/Leichter - Steigende Renditen drücken Aktienkurse

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NEW YORK (Dow Jones) - Verluste hat die Wall Street am Donnerstag verzeichnt, nachdem die Indizes bereits am Vortag auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gefallen waren. Druck kam über den Anleihemarkt. Dort ging es für die Renditen weiter nach oben, was schon zuletzt den Aktienmarkt belastet hatte. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 3,0 Basispunkte auf 4,28 Prozent. Dazu kamen erneut besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. Diese befeuerten die Sorgen der Investoren, dass die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen vornehmen könnte.

Vor diesem Hintergrund verlor der Dow-Jones-Index 0,8 Prozent auf 34.475 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 0,8 bzw. 1,2 Prozent ein. An der Nyse standen 947 (Mittwoch: 863) Kursgewinnern 1.987 (2.066) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 70 (71) Titel.

Die zuletzt mehrheitlich besser ausgefallenen US-Konjunkturdaten und die Kommentare der US-Notenbank hätten die Frage aufgeworfen, ob die Märkte nicht zu früh einen Sieg über die Inflation eingepreist hätten, so Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor: "Technologieaktien gelten als besonders anfällig für höhere Zinsen, so dass der Nasdaq und in gewissem Maße auch der S&P-500 die Hauptlast der jüngsten Verkaufswelle zu tragen hatten", fügt Hunter hinzu.

Der Teilnehmer wies allerdings auch darauf hin, dass das Gesamtbild für das Jahr mit einem Anstieg des Nasdaq-Composite um 29 Prozent, des S&P-500 um 15 Prozent und des Dow-Jones-Index um 5 Prozent weiterhin sehr positiv aussieht.

   Weitere überraschend gute US-Daten 

Die Serie guter US-Konjunkturdaten setzte sich derweil fort. Der Philadelphia-Fed-Index für August erhöhte sich auf plus 12,0 von minus 13,5. Die Ökonomen hatten lediglich mit einer leichten Erholung auf minus 10,0 gerechnet. Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe haben sich etwas stärker reduziert als prognostiziert, was auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt hindeutet. Allerdings wurde der Wert für die Vorwoche nach oben revidiert.

   Dollar wenig verändert - Ölpreise mit kleiner Erholung 

Der Dollar erholte sich von seinen Abgaben, der Dollar-Index notierte wenig verändert. Teilnehmer begründeten die Stärke im Tagesverlauf mit den gut ausgefallenen Konjunkturdaten. Devisen-Analystin Antje Praefcke geht aufgrund der Datenabhängigkeit der Fed-Entscheidungen weiterhin davon aus, dass in erster Linie die Preis- und Konjunkturdaten Potenzial für Dollarbewegungen haben.

Leicht erholt von jüngsten Verlusten zeigten sich die Öl-Notierungen für WTI und Brent. Für sie ging es um bis zu 1,8 Prozent nach oben. Der starke Dollar belaste zwar den Ölpreis, aber die Fundamentaldaten blieben weitgehend konstruktiv, sagt die ING mit Blick auf die Kürzungen der Opec+ bedeuten sollten. Zudem setzten die Teilnehmer auf Maßnahmen Chinas gegen die wirtschafliche Misere. So erklärte die chinesische Zentralbank, dass sie die Liquidität in angemessenem Umfang aufrechterhalten werde. Außerdem verwiesen Händler auf die starken US-Daten.

   Cisco-Zahlen überzeugen - U.S. Steel bleiben im Fokus 

Cisco hat in ihrem Schlussquartal die Markterwartungen übertroffen. Die Prognose für das neue Geschäftsjahr fiel allerdings verhalten aus. Für die Aktie ging es um 3,3 Prozent nach oben.

Die Walmart-Aktie fiel um 2,2 Prozent, nachdem der US-Einzelhandelskonzern im zweiten Quartal den Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei die Markterwartungen übertroffen hat. Zudem wurde Ausblick für das Geschäftsjahr nach oben genommen. Die Papiere haben im bisherigen Jahresverlauf aber schon kräftig zugelegt, so dass nun Investoren auch vereinzelt Gewinne realisieren könnten.

Die Papiere von U.S. Steel gewannen 0,2 Prozent. Auch Arcelormittal erwägt offenbar ein Angebot für den US-Stahlkonzern abzugeben, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Es wäre bereits das dritte Angebot für U.S. Steel. Der Konzern hat bereits Offerten von Cleveland-Cliffs und der privaten Esmark in Höhe von mehr als 7 Milliarden Dollar erhalten. U.S. Steel hatte das Angebot von Cleveland-Cliffs abgelehnt, aber bestätigt, dass es weitere Angebote erhalten habe. Die Aktien von U.S. Steel sind in den vergangenen drei Handelstagen um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Dagegen standen die Aktien von Wolfspeed unter Druck und verloren gut 17 Prozent. Das Halbleiterunternehmen rutschte in seinem vierten Quartal in die roten Zahlen, verfehlte damit die Erwartungen und warnte zudem, dass im laufenden Quartal ein höherer bereinigter Verlust anfallen dürfte als von Analysten erwartet.

CVS Health stürzten um gut 8 Prozent ab. Der Krankenversicherer Blue Shield of California plant, die Nutzung der meisten Apothekenleistungen von CVS Health einzustellen und mit anderen Anbietern zusammenzuarbeiten, darunter Amazon und die Arzneimittelfirma von Mark Cuban, um die Arzneimittelkosten für seine Versicherten zu senken.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.474,83        -0,8%       -290,91          +4,0% 
S&P-500              4.370,36        -0,8%        -33,97         +13,8% 
Nasdaq-Comp.        13.316,93        -1,2%       -157,70         +27,2% 
Nasdaq-100          14.715,81        -1,1%       -160,66         +34,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,93         -3,0          4,96           51,1 
5 Jahre                  4,42         +1,3          4,41           41,9 
7 Jahre                  4,37         +1,5          4,35           39,8 
10 Jahre                 4,28         +3,0          4,25           40,4 
30 Jahre                 4,39         +3,6          4,36           42,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:23 Uhr  Mi, 17:12 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0872        -0,1%        1,0875         1,0908   +1,6% 
EUR/JPY                158,46        -0,5%        159,16         159,05  +12,9% 
EUR/CHF                0,9548        -0,3%        0,9574         0,9588   -3,5% 
EUR/GBP                0,8529        -0,2%        0,8545         0,8554   -3,6% 
USD/JPY                145,76        -0,4%        146,33         145,79  +11,2% 
GBP/USD                1,2746        +0,1%        1,2727         1,2753   +5,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,3053        -0,4%        7,3389         7,3319   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.863,08        -3,6%     28.638,40      29.134,52  +67,9% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,10        79,38         +0,9%          +0,72   +1,6% 
Brent/ICE               83,81        83,45         +0,4%          +0,36   +1,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               37,20        37,78         -1,5%          -0,58  -54,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.889,27     1.891,71         -0,1%          -2,44   +3,6% 
Silber (Spot)           22,68        22,43         +1,1%          +0,25   -5,4% 
Platin (Spot)          897,53       886,98         +1,2%         +10,55  -16,0% 
Kupfer-Future            3,68         3,66         +0,7%          +0,03   -3,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz

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