MÄRKTE USA/Leichter - Dow & Co mit Strohfeuer nach Fed-Kommentaren
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DJ MÄRKTE USA/Leichter - Dow & Co mit Strohfeuer nach Fed-Kommentaren
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Notenbank hat mit ihren Aussagen zum weiteren geldpolitischen Kurs am Mittwoch an der Wall Street für ein Strohfeuer gesorgt. Am Aktienmarkt erholten sich die Indizes zunächst kräftig und drehten klar ins Plus, am Anleihemarkt kamen die Renditen deutlich zurück. Allerdings fiel die Erholung am Aktienmarkt im Späthandel wieder völlig zusammen.
Nachdem zuletzt die Zinssenkungshoffnungen immer wieder Dämpfer erhalten hatten und im Markt vereinzelt sogar über eine mögliche Zinserhöhung als nächstem Schritt spekuliert wurde, hatte die Aussage von US-Notenbankchef Powell für Auftrieb gesorgt, dass es unwahrscheinlich sei, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung ist. Später sagte er aber auch, dass es nicht sicher sei, ob die Notenbank ihre Zinsen in diesem Jahr senken könne. Darauf kamen die Aktienkurse peu à peu wieder zurück.
Die Leitzinsen ließ die Fed erwartungsgemäß unverändert und räumte ein, dass es beim Inflationsrückgang zuletzt keine weiteren Fortschritte gegeben habe. Tendenziell positiv kam an den Finanzmärkten auch an, dass die Fed den laufenden Abbau ihres Vermögensportfolios ab Juni verlangsamen will auf 25 von derzeit 60 Milliarden Dollar monatlich. Powell betonte zwar, dass dies keine geldpolitische Lockerung bedeute; Marktexperte Sonu Varghese von Carson Group kommentierte aber, diese Entscheidung werde wahrscheinlich weniger Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen ausüben.
Der Dow ging schließlich 0,2 Prozent fester aus dem Handel mit 37.903 Punkten, rund 350 unter dem Tageshoch. Der breitere S&P-500-Index gab um 0,3 Prozent nach, die zinsempfindlicheren Nasdaq-Index büßten bis 0,7 Prozent ein. Nach vorläufigen Angaben gab es an der Nyse 1.930 (Dienstag: 524) Kursgewinner und 890 (2.317) -verlierer. Unverändert schlossen 47 (45) Titel.
Am Anleihemarkt sank die Rendite im Zweijahresbereich um 8 Basispunkte und fiel wieder deutlicher unter die 5-Prozent-Marke.
Der Dollar geriet mit den sinkenden Marktzinsen unter Druck. Der Dollarindex büßte 0,2 Prozent ein. Der Euro stieg auf 1,0690 Dollar, zwischenzeitlich waren es 1,0720 gewesen. Ein Profiteur der sinkenden Zinsen und des leichteren Dollar war das Gold. Die Feinunze verteuerte sich um 29 Dollar auf 2.315 je Feinunze. Die Ölpreise fielen kräftig um bis zu 3,3 Prozent, nachdem die wöchentlichen US-Ölvorräte wider Erwarten deutlich gestiegen waren.
AMD-Kurs knickt ein - KI-Erwartungshaltung sehr hoch
Am Aktienmarkt war eine Flut von Quartalszahlen zu bewältigen. AMD büßten 9,0 Prozent ein. Der Chiphersteller hatte mit dem Umsatz im ersten Quartal enttäuscht. Das starke Minus wurde auch damit erklärt, dass die Erwartungen wegen des KI-Hypes sehr hoch seien, sodass sogar die erhöhte Prognose für die KI-Chipproduktion den Markt nicht zufriedengestellt habe. Super Micro Computer - das Unternehmen gilt ebenfalls als KI-Profiteur - enttäuschte mit dem Umsatz im dritten Quartal, der Kurs rauschte um über 14 Prozent abwärts. Im Sog mit AMD und Super Micro Computer gaben Nvidia um 3,9 Prozent nach.
Der Chiphersteller Skyworks Solutions warnte vor einer nachlassenden Nachfrage nach Smartphones. Der Kurs brach um 15,3 Prozent ein. Apple (-0,6%) zeigten sich davon unbeeindruckt. Der iPhone-Hersteller wird seine Ergebnisse am Donnerstag nach Börsenschluss vorlegen.
Amazon verbesserten sich um 2,2 Prozent. Der Online-Riese meldete einen Umsatzanstieg von 13 Prozent, mithin für ein erstes Quartal einen Rekordumsatz.
Der Lebensmittelhersteller Kraft Heinz erfüllte zwar die Gewinnerwartungen, setzte aber weniger um als gedacht. Der Kurs büßte 6,1 Prozent ein. Mondelez verbilligten sich um 1,7 Prozent nach den Geschäftszahlen des Snackherstellers.
Der Pharmakonzern Pfizer (+6,1%) übertraf die Erwartungen und hab dazu die Ergebnisprognose an. Johnson & Johnson versucht, mit einem Vergleichsangebot über fast 6,5 Milliarden Dollar zehntausende von Talkum-Klagen aus der Welt zu schaffen. Der Kurs gewann 4,6 Prozent.
Starbucks meldete einen starken Rückgang der Besucherzahlen sowie einen unerwartet schwachen Umsatz und Gewinn. Der Kurs knickte um 15,8 Prozent ein. Dupont de Nemours erhöhte den Ausblick. Die Aktie verteuerte sich um 8,0 Prozent. Mastercard verbilligten sich nach einem gesenkten Ausblick um 2,0 Prozent.
Ein Kursdesaster erlebten CVS Health (-16,8%). Der Versicherer verfehlte mit seinen Zahlen die Erwartungen deutlich.
Marihuana-Aktien auf Berg- und Talfahrt
Erneut wilde Kursbewegungen gab es bei Marihuana-Aktien. Diese waren am Vortag teils massiv gestiegen mit Berichten, die US-Regierung wolle die Droge als weniger gefährlich einstufen. Nun gaben sie größere Teile der Gewinne wieder ab. Canopy Growth kamen um 23,1 Prozent und Tilray Brands um 18,6 Prozent zurück.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.903,29 +0,2% 87,37 +0,6% S&P-500 5.018,39 -0,3% -17,30 +5,2% Nasdaq-Comp. 15.605,48 -0,3% -52,34 +4,0% Nasdaq-100 17.318,55 -0,7% -122,14 +2,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,96 -8,3 5,04 53,8 5 Jahre 4,65 -6,7 4,72 65,0 7 Jahre 4,64 -6,4 4,71 67,2 10 Jahre 4,63 -5,3 4,68 75,0 30 Jahre 4,75 -3,7 4,78 77,7 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Mo, 17:02 % YTD EUR/USD 1,0690 +0,2% 1,0700 1,0712 -3,2% EUR/JPY 168,38 +0,1% 167,78 167,86 +8,2% EUR/CHF 0,9826 +0,2% 0,9760 0,9756 +5,9% EUR/GBP 0,8557 +0,2% 0,8535 0,8540 -1,4% USD/JPY 157,52 -0,1% 156,79 156,68 +11,8% GBP/USD 1,2494 -0,0% 1,2537 1,2543 -1,8% USD/CNH (Offshore) 7,2422 -0,2% 7,2547 7,2462 +1,7% Bitcoin BTC/USD 57.020,86 -5,2% 63.736,91 62.791,84 +31,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,08 81,93 -3,5% -2,85 +9,0% Brent/ICE 83,43 86,33 -3,4% -2,90 +9,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,91 29,38 -1,6% -0,47 -7,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.311,40 2.285,71 +1,1% +25,69 +12,1% Silber (Spot) 26,58 26,33 +1,0% +0,26 +11,8% Platin (Spot) 951,20 938,05 +1,4% +13,15 -4,1% Kupfer-Future 4,57 4,56 +0,1% +0,00 +16,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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