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22:17 Uhr, 12.12.2024

MÄRKTE USA/Leichte Gewinnmitnahmen - Adobe-Aktie unter Druck

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DOW JONES--Mit Abgaben hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Nachdem verfestigte Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank am 18. Dezember am Vortag für Aufschläge gesorgt hatten, nahmen Investoren nun Gewinne mit, hieß es. Der Nasdaq-Composite hatte zur Wochenmitte ein Allzeithoch markiert und erstmals die Marke von 20.000 Punkten überwunden.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 43.914 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 0,5 bzw. 0,6 Prozent nach unten. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 811 (Mittwoch: 1.400) Kursgewinner und 2.014 (1.299) -verlierer. Unverändert schlossen 31 (87) Titel.

Trotz der Gewinnmitnahmen sprachen Händler von keinem Abgabedruck: Denn nachdem die Verbraucherpreise für November kein Störfeuer für die Zinsspekulation gebracht hatten, änderten daran auch die Erzeugerpreise kaum noch etwas. "Die Märkte sind erleichtert, dass es nicht ein höherer Wert war, der die Fed daran hindern würde, nächste Woche die Zinsen zu senken", sagte Marktstratege Henry Allen von der Deutschen Bank mit Blick auf die Verbraucherpreise des Vortages.

Die Daten des Tages untermauerten die Hoffnungen auf eine Fed-Zinssenkung in der kommenden Woche. Die Erzeugerpreise im November sind zwar auf Monatssicht etwas höher ausgefallen als prognostiziert, in der wichtigeren Kernrate bestätigen sie aber exakt die Schätzungen. Zudem sind die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten etwas schwächer als gedacht hereingekommen, auch dieser Umstand sprach für Zinssenkungen.

Am Rentenmarkt fielen die Renditen nach den neuen Preisdaten leicht, konnten sich im Anschluss jedoch wieder erholen und zeigten sich mit Aufschlägen. Die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in der kommenden Woche trieb die Renditen an, hieß es.

EZB legt mit Zinssenkung vor

Der Dollar zeigte sich volatil. Der Dollar-Index legte schließlich um 0,3 Prozent zu. Dagegen rutschte der Euro nach der EZB-Zinssenkung unter die Marke von 1,05 Dollar. Die EZB hat gegenüber der Fed nun vorgelegt, doch wurden die Inflationserwartungen leicht nach unten angepasst - ein Hinweis gegen aggressive Zinssenkungen im weiteren Zyklus. Dieser Umstand sichere den Euro nach unten ab, hieß es.

Gold reagierte trotz des günstigen Umfeldes sinkender Zinsen mit Abgaben. Die Feinunze reduzierte sich nach zuletzt vier Tagen mit Aufschlägen um 1,4 Prozent auf 2.680 Dollar. "Die Komponenten, die in den von der Fed bevorzugten PCE-Index einfließen, waren durchweg schwach und deuten zusammen mit den gestern veröffentlichten Preisdaten auf einen gedämpften Anstieg (...) hin", sagte Analyst Paul Ashworth von Capital Economics mit Blick auf die Erzeugerpreise. Im Handel wertete man dies als Signal auf mittelfristig weniger Zinssenkungen.

Die Ölpreise zeigten sich wenig verändert. Schärfere US-Sanktionen durch die US-Regierung unter Präsident Joe Biden gegen den Ölexporteur Russland und seine Schattentankerflotte stützten die Preise nicht. Laut ING hat die US-Regierung kein Interesse daran, den Ölfluss aus Russland komplett abzuscheiden. OCBC gab stattdessen zu bedenken, dass die Erölnachfrage aus China enttäuschen könnte. Die Volksrepublik ist der größte Rohölimporteur weltweit. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat die Schätzungen für die Ölnachfrage im nächsten Jahr unter Hinweis auf die Auswirkungen der chinesischen Konjunkturmaßnahmen angehoben, jedoch erklärt, dass das Wachstumstempo voraussichtlich gedämpft bleiben wird.

Adobe werden abgestraft

Unternehmensseitig hat Adobe enttäuscht. Das Softwareunternehmen, das Anwendungen wie Photoshop und Illustrator entwickelt, übertraf im Berichtsquartal zwar die Erwartungen, enttäuschte sie aber mit dem Ausblick. Die Aktie sackte um 13,7 Prozent ab.

Uber Technologies erholten sich um 0,4 Prozent. Sie hatten vortags sehr negativ darauf reagiert, dass General Motors sein Robotaxi-Programm Cruise einstellt. Uber hatte im August angekündigt, mit General Motors zusammenzuarbeiten, um autonome Fahrzeuge auf seiner Plattform anzubieten. Die Partnerschaft sollte 2025 beginnen. Microsoft hielten sich mit plus 0,1 Prozent wacker. Denn die Beendigung des Robotaxi-Programms hat auch für Microsoft Folgen. Der Softwarekonzern muss 800 Millionen Dollar auf seine Beteiligung an Cruise abschreiben.

Warner Bros. Discovery (+15,4%) wird die Struktur des Medienkonzerns verändern und künftig mit zwei operativen Geschäftsbereichen agieren. Der US-Konzern wird als Muttergesellschaft den Geschäftsbereich Global Linear Networks, der sich auf das lineare Fernsehgeschäft konzentriert, und den Geschäftsbereich Streaming & Studios, zu dem die Streamingdienste Max und Discovery+ sowie HBO gehören, umfassen. Laut Mitteilung will Warner dadurch die Flexibilität erhöhen. Die Maßnahme könnte das Unternehmen für zukünftige Deals rüsten.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          43.914,12  -0,5%  -234,44     +16,5% 
S&P-500        6.051,25  -0,5%   -32,94     +26,9% 
Nasdaq-Comp.  19.902,84  -0,7%  -132,05     +32,6% 
Nasdaq-100    21.615,27  -0,7%  -148,71     +28,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit               Rendite     Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                   4,19         +4,5        4,15       -22,6 
5 Jahre                   4,18         +4,6        4,14        18,4 
7 Jahre                   4,25         +5,4        4,20        28,5 
10 Jahre                  4,33         +5,6        4,27        44,8 
30 Jahre                  4,55         +7,0        4,48        58,2 
 
DEVISEN                zuletzt        +/- %    Do, 8:05   Mi, 17:05    % YTD 
EUR/USD                 1,0466        -0,3%      1,0519      1,0489    -5,2% 
EUR/JPY                 159,80        -0,1%      160,36      160,00    +2,7% 
EUR/CHF                 0,9340        +0,6%      0,9289      0,9276    +0,7% 
EUR/GBP                 0,8262        +0,4%      0,8233      0,8231    -4,8% 
USD/JPY                 152,67        +0,2%      152,44      152,53    +8,4% 
GBP/USD                 1,2667        -0,7%      1,2775      1,2744    -0,4% 
USD/CNH (Offshore)      7,2788        -0,0%      7,2668      7,2762    +2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             100.095,80        -1,2%  100.712,75  100.628,80  +129,9% 
 
ROHÖL                  zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                70,15        70,29       -0,2%       -0,14    +0,3% 
Brent/ICE                73,56        73,52       +0,1%       +0,04    -0,5% 
GAS                             VT-Settlem.                 +/- EUR 
Dutch TTF                42,55        44,72       -4,9%       -2,17   +16,5% 
 
METALLE                zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)           2.680,02     2.718,43       -1,4%      -38,42   +30,0% 
Silber (Spot)            30,96        31,93       -3,0%       -0,97   +30,2% 
Platin (Spot)           931,83       945,00       -1,4%      -13,18    -6,1% 
Kupfer-Future             4,19         4,21       -0,5%       -0,02    +6,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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