MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Oracle-Kurs knickt ein
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Nach Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise zeigen sich die Aktienindizes an der Wall Street am Dienstag kurz nach Handelsbeginn behauptet. Der Dow-Jones-Index gibt um 0,1 Prozent nach auf 36.380 Punkte, der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes büßen bis 0,3 Prozent ein. Am Anleihemarkt steigen die Renditen zumeist leicht, nachdem sie vor den Preisdaten noch leicht nachgegeben hatten.
Der Dollar zieht parallel zur leichten Erholung der Renditen vom Tagestief etwas an. Der Euro notiert dennoch einen Tick höher als am Vortag. Das Vertrauen der institutionellen Anleger in die Wirtschaft der Region wachse, sagt Samer Hasn, Marktanalyst bei XS.com, mit Blick auf den Euro.
Die Preisdaten sind fast punktgenau so ausgefallen wie prognostiziert. Sie sorgen somit zwar für kein Störfeuer bei der Spekulation auf 2024 deutlich sinkende Zinsen, andererseits haben sie auch keine positive Überraschung gebracht, nachdem die Zinsspekulation schon weit fortgeschritten ist. Sie hatte zuletzt für Auftrieb bei Aktien und stark nachgebende Marktzinsen gesorgt.
Damit sind die Blicke nun auf die Beschlüsse der US-Notenbank gerichtet, die am Mittwoch im späten Handel anstehen. Im Vorfeld dürfte sich eine abwartende Haltung breitmachen. Eine Zinsänderung (aktuell 5,25 bis 5,50%) wird dann zwar nicht erwartet und auch nicht für den nächsten Zinsbeschluss im Januar, die Frage ist aber, ob die Aussagen der Notenbanker der am Markt gespielten Zinsfantasie möglicherweise zuwider laufen oder sie noch bestärken. Aktuell wird mit knapp 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit für März 2024 eine erste Zinssenkung erwartet, für Mai liegt sie bei gut 80 Prozent.
"Es scheint unwahrscheinlich, dass es zu einem radikalen Richtungswechsel kommen wird. Die Fed wird sich zunehmend auf die Seite der Vorsicht schlagen, um sicherzustellen, dass die Inflation endlich gebändigt wird, während sie angesichts des Tempos der bisherigen Zinserhöhungen idealerweise auch eine technische Rezession vermeidet", blickt Richard Hunter von Interactive Investors auf den Mittwoch.
Oracle stark unter Druck
Bei den Einzelwerten steht die Oracle-Aktie im Fokus. Der im bisherigen Jahresverlauf um rund 40 Prozent gestiegene Kurs wird mit einem Minus von gut 10 Prozent hart abgestraft dafür, dass der Softwarekonzern mit dem Umsatz im zweiten Quartal die Konsensschätzung knapp verfehlt hat.
Alphabet liegen 0,4 Prozent zurück, nachdem die Tochter Google einen Wettbewerbsprozess gegen den US-Videospieleentwickler Epic Games verloren hat. Alphabet will dagegen vorgehen.
Icosavax machen einen Satz um 48 Prozent, nachdem Astrazeneca angekündigt hat, das Unternehmen für bis zu 1,1 Milliarden Dollar zu kaufen.
Ford liegen wenig verändert im Markt, nachdem der Autobauer angekündigt hat, die Produktion seines elektrischen Pickup F-50 Lightning 2024 in etwa zu halbieren. Lucid rutschen nach dem überraschenden sofortigen Rücktritt des Finanzchefs des Elektroautobauers um fast 7 Prozent ab.
Hasbro kommen um 0,3 Prozent zurück. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern setzt einmal mehr den Rotstift an und baut etwa 1.100 Stellen ab. Das entspricht fast 20 Prozent der Belegschaft. Bereits zu Jahresbeginn hatte Hasbro rund 800 Jobs gestrichen.
Choice Hotels zeigen sich ein halbes Prozent höher, während Wyndham Hotels & Resorts um 0,2 Prozent zulegen. Nachdem es Choice nicht gelungen ist, Wyndham einvernehmlich zu übernehmen, versucht es das Hotelunternehmen nun feindlich zu den zunächst gleichen Konditionen, zum Teil in Bargeld und zum Teil in Aktien.
Ölpreise geben leicht nach
Die Rohölpreise geben deutlich nach um fast 3 Prozent. Zunächst hatte noch die Nachricht gestützt, dass ein norwegischer Tanker im Roten Meer von einer von Houthi-Rebellen abgefeuerten Rakete getroffen worden war, ehe die Preise abbröckelten. Mit dem Start des Aktienhandels an der Wall Street beschleunigte sich der Preisrückgang dann stark. Im Handel wird auf Sorgen vor einer schwächelnden Nachfrage verwiesen, ebenso wie auf ein Überangebot an Öl.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 36.379,75 -0,1% -25,18 +9,8% S&P-500 4.608,78 -0,3% -13,66 +20,0% Nasdaq-Comp. 14.406,14 -0,2% -26,34 +37,6% Nasdaq-100 16.195,35 -0,2% -26,39 +48,0% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,74 +3,3 4,70 31,5 5 Jahre 4,25 +0,7 4,25 25,3 7 Jahre 4,28 +1,0 4,27 31,2 10 Jahre 4,24 +0,6 4,23 36,0 30 Jahre 4,34 +1,5 4,33 37,1 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:13 Mo, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0769 +0,0% 1,0780 1,0746 +0,6% EUR/JPY 156,94 -0,2% 156,73 157,33 +11,8% EUR/CHF 0,9445 -0,1% 0,9446 0,9451 -4,6% EUR/GBP 0,8602 +0,3% 0,8568 0,8565 -2,8% USD/JPY 145,72 -0,3% 145,36 146,41 +11,1% GBP/USD 1,2519 -0,3% 1,2581 1,2547 +3,5% USD/CNH (Offshore) 7,1951 +0,0% 7,1863 7,1948 +3,9% Bitcoin BTC/USD 41.688,29 +1,1% 41.769,78 41.733,08 +151,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,21 71,32 -3,0% -2,11 -9,9% Brent/ICE 74,17 76,03 -2,4% -1,86 +1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,075 36,55 -4,0% -1,47 -56,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.982,22 1.981,91 +0,0% +0,31 +8,7% Silber (Spot) 22,84 22,88 -0,1% -0,04 -4,7% Platin (Spot) 914,75 913,00 +0,2% +1,75 -14,4% Kupfer-Future 3,79 3,78 +0,1% +0,01 -0,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/raz
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