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15:48 Uhr, 17.07.2025

MÄRKTE USA/Gut behauptet - Konjunkturdaten sprechen gegen rasche Zinssenkung

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DOW JONES--Die US-Börsen legen zum Start in den Donnerstagshandel leicht zu, nachdem verschiedene Unternehmen ermutigende Zahlenausweise vorgelegt haben. Diesen stehen allerdings Konjunkturdaten gegenüber, die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank dämpfen. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,3 Prozent auf 44.399 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewinnen jeweils 0,1 Prozent.

Am Vortag hatten neue Gerüchte über die angeblich geplante vorzeitige Entlassung des US-Notenbankchefs Jerome Powell die Anleger vorübergehend verunsichert. US-Präsident Donald Trump soll Kreisen zufolge bei einigen republikanischen Abgeordneten angedeutet haben, dass er wahrscheinlich versuchen werde, den Fed-Chef, bald zu entlassen. Trump dementierte entsprechende Pläne, worauf sich die Gemüter beruhigten.

Daneben gibt es neue Entwicklungen im Zollstreit. Der Präsident kündigte am Mittwoch Pauschalzölle von 10 bis 15 Prozent auf Importe aus vielen Ländern an. Man werde entsprechende Briefe an "deutlich über 150 Länder" schicken, sagte Trump zu Reportern.

Unter den Konjunkturdaten des Tages stieg der stark beachtete Einzelhandelsumsatz im Juni stärker als erwartet. Der private Konsum steht für etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen in der Vorwoche überraschend zurück. Die Importpreise stiegen im Juni weniger deutlich als erwartet, was nach den Erzeugerpreisen vom Mittwoch ein weiterer Hinweis auf nachlassenden Inflationsdruck ist. Der Philadelphia-Fed-Index erholte sich im Juli deutlich und stieß wider Erwarten in positives Terrain vor. Alles in allem sprächen die Daten dafür, dass die US-Notenbank sich mit Zinssenkungen weiter Zeit lassen dürfte, heißt es. Im späteren Verlauf werden noch die Lagerbestände aus dem Mai veröffentlicht.

Die in den USA notierten Aktien von TSMC gewinnen 2,1 Prozent, nachdem der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger für das zweite Quartal einen Rekordgewinn ausgewiesen hat - und dies trotz der Unsicherheit wegen der US-Zollpolitik. Die Aktie des wichtigsten TSMC-Kunden Nvidia tendiert knapp behauptet, aber dicht unter ihrem Rekordhoch.

Die Fluggesellschaft United Airlines hat überraschend gute Zahlen vorgelegt. Der Kurs steigt um 5,7 Prozent.

Für Pepsico geht es um 6,4 Prozent aufwärts. Die Quartalszahlen des Herstellers von Getränken und Snacks fielen besser aus als erwartet, zudem zeigte sich das Unternehmen für das Geschäftsjahr optimistischer als zuvor.

Um 1,6 Prozent abwärts geht es für Archer-Daniels-Midland. Belastend wirkt hier die Aussage des US-Präsidenten, dass Coca-Cola eingewilligt habe, in den USA echten Rohrzucker zu verwenden. Er reagierte damit auf Kritik an anderen Süßstoffen wie Fruktose-Glukose-Sirup (HFCS). Archer-Daniels stellt HFCS aus Maisstärke her, der in verschiedenen Coke-Produkten verwendet wird. Die Aktie des Wettbewerbers Ingredion fällt um 1,5 Prozent.

Der Dollar setzt seinen Anstieg fort; er profitiert weiter davon, dass Trump Pläne zur Entlassung von Notenbankchef Powell dementiert hat. Der Dollarindex steigt um 0,3 Prozent. Würde Trump Powell vorzeitig absetzen, würde dies Zweifel an der Unabhängigkeit der Federal Reserve wecken und den Dollar beschädigen, sagen Beobachter. Und sollte sich die Notenbank dem Wunsch des Präsidenten nach Zinssenkungen beugen, dürfte das die Inflation in die Höhe treiben und die Fed letztlich zwingen, die geldpolitischen Zügel wieder anzuziehen.

Am Anleihemarkt sind die Renditen nach den Konjunkturdaten, die für eine abwartende Haltung der US-Notenbank sprachen, nur vorübergehend gestiegen. Aktuell sinkt die Zehnjahresrendite um einen Basispunkt auf 4,44 Prozent.

Der festere Dollar lastet auf dem Goldpreis. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,9 Prozent. Marktteilnehmer verweisen auch auf ein wieder geringeres Sicherheitsbedürfnis, nachdem eine Absetzung des Fed-Chefs zunächst offenbar vom Tisch sei. Die Ölpreise tendieren derweil etwas fester. Hier setzen die Akteure auf eine höhere Nachfrage.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                     44.399,12        +0,3%      144,34          +4,0% 
S&P-500                   6.268,68        +0,1%        4,98          +6,5% 
NASDAQ Comp              20.752,93        +0,1%       22,44          +7,4% 
NASDAQ 100               22.915,01        +0,0%        7,05          +9,0% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Mi, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1589        -0,4%      1,1636         1,1686  +12,4% 
EUR/JPY                     172,12        +0,0%      172,04         172,18   +5,6% 
EUR/CHF                     0,9326        +0,0%      0,9322         0,9313   -0,7% 
EUR/GBP                     0,8647        -0,3%      0,8672         0,8682   +4,8% 
USD/JPY                     148,51        +0,4%      147,85         147,35   -6,0% 
GBP/USD                     1,3404        -0,1%      1,3418         1,3459   +7,2% 
USD/CNY                     7,1544        +0,0%      7,1540         7,1493   -0,8% 
USD/CNH                     7,1879        +0,1%      7,1793         7,1753   -2,1% 
AUS/USD                     0,6471        -0,9%      0,6528         0,6539   +5,5% 
Bitcoin/USD             117.926,70        -1,2%  119.365,50     119.320,30  +26,3% 
 
ROHOEL                     zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    66,75        66,38       +0,6%           0,37   -7,3% 
Brent/ICE                    68,61        68,52       +0,1%           0,09   -8,1% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.317,73     3.347,18       -0,9%         -29,45  +27,6% 
Silber                       32,52        32,59       -0,2%          -0,07  +17,0% 
Platin                    1.220,80     1.220,50       +0,0%           0,30  +39,4% 
Kupfer                        5,47         5,50       -0,5%          -0,03  +34,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

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