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15:11 Uhr, 10.08.2023

MÄRKTE USA/Etwas fester - US-Verbraucherpreise deuten Zinspause an

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NEW YORK (Dow Jones) - Mit leichten Aufschlägen dürfte die Wall Street am Donnerstag in den Handel starten. Im Fokus stehen dabei die US-Verbraucherpreise. Der Inflationsdruck in den USA ist im Juli in der Gesamtrate gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Zudem sank die Kernrate wider Erwarten, was die Federal Reserve von weiteren Zinserhöhungen abhalten könnte. In dieses Bild passt auch die gestiegene Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Der Future auf den S&P-500 liegt 0,6 Prozent im Plus - wie bereits vor der Veröffentlichung. Der Dollar reagiert insgesamt kaum auf die Daten.

So erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 3,2 (Vormonat: 3,0) Prozent über dem Vorjahresemonat. Volkswirte hatten mit Raten von 0,2 bzw 3,3 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,7 (Vormonat: 4,8) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,2 Prozent und eine konstante Jahresrate von 4,8 Prozent erwartet.

Die Juli-Inflationsrate gibt der Fed grünes Licht für die ersehnte Zinspause bei der kommenden Zinssitzung im September, heißt es in einem ersten Kommentar von Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partner. Mit Blick auf die vergangenen drei Monate seien die Preise in diesem Zeitraum insgesamt um 0,5 Prozent gestiegen und treffen damit exakt das Inflationsziel der Notenbank. Die Wahrscheinlichkeit, dass der maximale Leitzins bereits erreicht sein könnte, sei damit ein Stück weit gestiegen.

Daneben gibt weiterhin die Berichtssaison den Takt vor. Nachdem rund 90 Prozent der S&P 500-Unternehmen für das zweite Quartal ihre Gewinndaten veröffentlicht haben, hat sich der Prozentsatz, der die Prognosen übertroffen hat, gegenüber dem Vorquartal verbessert, aber beim Umsatz haben weniger Unternehmen die Erwartungen geschlagen, sagt Lori Calvasina, Leiterin der US-Aktienstrategie bei RBC Capital Markets. "Die Berichtssaison ist unserer Meinung nach gut verlaufen, aber nicht gut genug, um eine gewisse Unruhe am Aktienmarkt zu verhindern", ergänzt die Teilnehmerin.

   Walt Disney legen nach Zahlen zu 

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von Walt Disney vorbörslich um 2,4 Prozent nach oben, nachdem der Unterhaltungskonzern Geschäftszahlen vorgelegt und dabei kräftige Preiserhöhungen für seine Streamingdienste angekündigt hatte. Ziel sei es, diese bis September 2024 profitabel zu machen, teilte das Unternehmen mit. Im dritten Geschäftsquartal grenzte Disney die Verluste der Streamingdienste immerhin schon deutlich ein. Ansonsten fielen die Drittquartalszahlen durchwachsen aus: Der Umsatz lag etwas unter der Konsensschätzung von Analysten, das Betriebsergebnis darüber.

Für die Alibaba-Titel geht es um 3,9 Prozent nach oben. Der chinesische E-Commerce-Gigant hat mit Umsatz und Ergebnis im Auftaktquartal seines neuen Geschäftsjahres die Markterwartungen übertroffen.

Die Papiere von Sonos gewinnen 4,2 Prozent. Der Hersteller von Lautsprechersystemen und Hifi-Komponenten hat in seinem dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Allerdings engte das Unternehmen den Umsatzprognosekorridor ein.

   Dollar gibt mit Inflationsdaten nur kurzzeitig nach 

Der Dollar baut nach den Inflationsdaten seine Abgaben nur kurzfristig aus. Aktuell liegt der Dollar-Index 0,3 Prozent im Minus, nach einem Abschlag von 0,4 Prozent unmittelbar vor der Veröffentlichung. Die Daten nehmen etwas den Druck von der US-Notenbank, weiter an den Zinszügeln zu ziehen, heißt es.

Der US-Anleihemarkt reagiert kaum auf die Daten. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,7 Basispunkte auf 3,98 Prozent, nach 3,97 Prozent vor der Bekanntgabe der Daten.

Der Goldpreis macht mit den Daten etwas Boden gut. Die Aussicht auf eine Zinspause der Fed und der nachgebende Dollar stützen das Edelmetall, heißt es.

Mit leichten Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Teilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen, nachdem WTI am Vortag auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert war. Einige Marktteilnehmer warnen jedoch auch davor, dass die schwachen Wirtschaftsdaten aus China in dieser Woche eine verzögerte Marktreaktion hervorrufen könnten. Die Opec hat derweil ihre Prognosen für den weltweiten Ölmarkt weitgehend unverändert gelassen und rechnet weiterhin mit einem starken Anstieg der Ölnachfrage, der den Schritt ihres größten Mitglieds Saudi-Arabien zur Drosselung der Produktion in Frage stellt.

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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,76         -3,8          4,80           34,2 
5 Jahre                  4,09         -5,4          4,14            8,6 
7 Jahre                  4,05         -3,2          4,08            7,9 
10 Jahre                 3,98         -2,7          4,01           10,5 
30 Jahre                 4,16         -1,3          4,17           19,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:29 Uhr  Mi, 17:19 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1040        +0,6%        1,0994         1,0980   +3,1% 
EUR/JPY                158,72        +0,6%        158,27         157,67  +13,1% 
EUR/CHF                0,9625        -0,0%        0,9631         0,9629   -2,8% 
EUR/GBP                0,8640        +0,1%        0,8636         0,8630   -2,4% 
USD/JPY                143,75        +0,0%        143,98         143,61   +9,6% 
GBP/USD                1,2779        +0,5%        1,2731         1,2721   +5,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,2162        -0,2%        7,2225         7,2337   +4,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             29.529,00        +0,1%     29.514,04      29.740,31  +77,9% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               83,91        84,40         -0,6%          -0,49   +6,4% 
Brent/ICE               87,17        87,55         -0,4%          -0,38   +5,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               38,40        39,82         -3,6%          -1,42  -51,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.925,83     1.914,31         +0,6%         +11,52   +5,6% 
Silber (Spot)           22,77        22,68         +0,4%          +0,10   -5,0% 
Platin (Spot)          901,65       892,80         +1,0%          +8,85  -15,6% 
Kupfer-Future            3,80         3,78         +0,5%          +0,02   -0,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/smh

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