MÄRKTE USA/Etwas fester - Chipsektor im Fokus
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit Gewinnen zeigt sich die Wall Street am Donnerstag. Gegen Mittag (Ortszeit) geht es für den Dow-Jones-Index um 0,6 Prozent auf 37.976 Punkte nach oben. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite holen anfängliche leichte Verlusten wieder auf und gewinnen jeweils 0,4 Prozent. Marktteilnehmer sprechen von einer Erholung nach den jüngsten Abgaben.
Die gedrosselten Zinssenkungserwartungen dürften nun weitgehend eingepreist sein, heißt es. Diese waren mit zuletzt starken Konjunkturdaten und den Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell noch einmal deutlich zurückgeschraubt worden. Auch der Präsident der Federal Reserve von New York, John Williams, sieht "definitiv keine Dringlichkeit, die Zinsen zu senken".
Unter den am Berichtstag veröffentlichten Konjunkturdaten stieg der Philadelphia-Fed-Index für April wider Erwarten kräftig, während Volkswirte einen Rückgang erwartet hatten. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war etwas niedriger als angenommen und zeugt von einer unverändert guten Beschäftigungslage. Insgesamt sprechen die Daten gegen baldige Zinssenkungen der Fed. Der Index der Frühindikatoren gab im März gegenüber dem Vormonat etwas stärker nach als prognostiziert. Die März-Daten zum Verkauf bestehender Häuser zeigten einen geringeren Rückgang als erwartet.
Chip-Sektor mit TSMC-Aussagen erneut im Fokus
Gute und schlechte Nachrichten für den Chipsektor kommen aus Taiwan. Dort ist der weltgrößte Chiphersteller TSMC dank einer hohen Nachfrage nach KI-relevanten Chips im ersten Quartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und hat überdies mehr verdient als erwartet. Allerdings hat TSMC die Erwartungen an das diesjährige Wachstum des Chipmarkts (ohne Speicherchips) reduziert auf "10 Prozent" von "mehr als 10 Prozent". Grund ist, dass TSMC nunmehr eine rückläufige Nachfrage nach Chips für die Automobil-Industrie erwartet, nachdem das Unternehmen bislang mit einem Wachstum gerechnet hatte.
Die an der Nyse gelisteten ADR von TSMC fallen um 3,9 Prozent. Unter den Aktien der US-Branchenvertreter gewinnen Nvidia 2,2 Prozent und Advanced Micro Devices (AMD) 1,6 Prozent. ARM Holdings, die in Reaktion auf die schwachen Geschäftszahlen der niederländischen ASML am Mittwoch um 12 Prozent abgesackt waren, liegen weitere 0,8 Prozent im Minus.
Micron profitieren nicht von Zuschuss zu Fabrikbau
Micron Technologies (-2,2%) profitieren nicht davon, dass der Konzern Bloomberg zufolge von der US-Regierung Zuschüsse von über 6 Milliarden Dollar zum Bau von Chipfabriken erhält. Derweil hat Cisco ihr neues KI-fokussiertes Sicherheitssystem namens Hypershield zum Schutz von Datenzentren und der Cloud vorgestellt, für die Aktie geht es 0,5 Prozent aufwärts.
Nach Börsenschluss legt mit Netflix (+0,4%) das erste der großen US-Technologieunternehmen Geschäftszahlen vor. Der Aluminiumkonzern Alcoa (-0,9%) hat im ersten Quartal einen höheren Verlust geschrieben als erwartet, doch sank der Umsatz weniger stark als angenommen.
Anleiherenditen steigen nach besseren Konjunkturdaten
In Reaktion auf die Konjunkturdaten steigen am Anleihemarkt die Renditen. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 3,8 Basispunkte auf 4,63 Prozent zu. SEI sieht Spielraum für einen weiteren Rendite-Anstieg, nicht nur aufgrund von Daten, die auf eine fortdauernd hohe Inflation hindeuten, sondern auch wegen eines erheblichen Drucks auf die Haushaltsfinanzierung und eines Mangels an Laufzeitprämien, die in der Renditekurve der US-Staatsanleihen eingepreist sind, so Chief Investment Officer Jim Smigiel. Die Laufzeitprämie ist die zusätzliche Rendite, die Anleger verlangen, wenn sie eine Anleihe mit langer Laufzeit gegenüber einer mit kurzer Laufzeit halten.
Der Dollar zeigt sich gut behauptet. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Die Stärke des Greenback werde andauern, die Dominanz sei nicht in Gefahr, so Morgan Stanley. Die Devisenexperten gehen davon aus, dass die Widerstandsfähigkeit des Dollar Bestand haben wird und er aufgrund des US-Konjunkturzyklus kurzfristig gegenüber dem Euro und dem chinesischen Yuan weiter zulegen wird.
Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert. Eine leichte Erholung nach den jüngsten Verlusten konnte nicht behauptet werden. Bremsend wirke, dass das Risiko einer Eskalation des Nahostkonflikts nunmehr als geringer eingeschätzt werde, heißt es aus dem Handel. Zudem verweisen Marktteilnehmer auf hohe US-Lagerbestände.
Der Goldpreis tendiert fester. Die Feinunze gewinnt 0,9 Prozent auf 2.383 Dollar. Die Goldpreis-Entwicklung habe sich von den gewohnten Mustern entfernt, so Marcus Garvey, Rohstoffstratege bei der Bank Macquarie. Der Preis entwickle sich aktuell nicht gegenläufig zu Anleiherenditen und Dollar, die sich jeweils auf hohem Niveau bewegten. Viele Anleger kauften Gold wohl aus Angst, den Zug zu verpassen. Der Experte verweist zudem auf die ungebrochen hohe Nachfrage chinesischer Käufer.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.975,88 +0,6% 222,57 +0,8% S&P-500 5.044,24 +0,4% 22,03 +5,8% Nasdaq-Comp. 15.748,62 +0,4% 65,25 +4,9% Nasdaq-100 17.544,08 +0,3% 50,46 +4,3% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,98 +4,3 4,94 55,9 5 Jahre 4,67 +4,8 4,62 66,7 7 Jahre 4,65 +4,5 4,61 68,5 10 Jahre 4,63 +3,8 4,59 74,8 30 Jahre 4,73 +2,4 4,70 75,8 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:00 Uhr Mi, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0657 -0,1% 1,0680 1,0638 -3,5% EUR/JPY 164,78 +0,0% 164,80 164,52 +5,9% EUR/CHF 0,9714 -0,1% 0,9718 0,9707 +4,7% EUR/GBP 0,8552 -0,2% 0,8564 0,8545 -1,4% USD/JPY 154,64 +0,2% 154,29 154,65 +9,8% GBP/USD 1,2461 +0,0% 1,2472 1,2450 -2,1% USD/CNH (Offshore) 7,2506 +0,1% 7,2449 7,2540 +1,8% Bitcoin BTC/USD 63.521,51 +3,6% 61.189,73 61.009,59 +45,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,71 82,69 +0,0% +0,02 +13,9% Brent/ICE 87,10 87,29 -0,2% -0,19 +13,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,265 31,90 +1,1% +0,37 -13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.383,35 2.360,99 +0,9% +22,36 +15,6% Silber (Spot) 28,35 28,28 +0,2% +0,07 +19,2% Platin (Spot) 946,80 943,00 +0,4% +3,80 -4,6% Kupfer-Future 4,43 4,34 +2,1% +0,09 +13,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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