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15:45 Uhr, 15.10.2024

MÄRKTE USA/Börsen bleiben in Schlagweite zu jüngsten Hochs

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NEW YORK (Dow Jones) - Nach der erneuten Rekordjagd am Vortag scheint bei den Anlegern an der Wall Street die Kauflust am Dienstag ausgereizt zu sein. Die Neigung zu Gewinnmitnahmen steigt. Der Dow-Jones-Index verliert 0,5 Prozent auf 42.833 Punkte - belastet von Unitedhealth. S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen dagegen um 0,1 bzw. 0,2 Prozent an. Damit bewegen sich die Börsen aber in Schlagweite ihrer jüngsten Allzeithochs und könnten daher im Verlauf weitere markieren.

Denn die Großbanken Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs haben mit ihren Geschäftsberichten bereits vor der Startglocke überzeugt - und die jüngste Rekordjagd war von überzeugenden Geschäftszahlen aus dem Bankensektor eingeläutet worden. Dazu fallen die Erdölpreise deutlich, wodurch Inflationssorgen gemildert und Zinssenkungsfantasien befeuert werden. "Der ruhige Wochenbeginn gab Investoren Zeit zum Nachdenken, bevor die Berichtssaison in vollem Gange ist", sagt Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown mit Blick auf den Wochenstart am Columbus Day.

Erstaunlich gelassen wird der Einbruch beim Empire State Manufacturing Index für Oktober aufgenommen, der kaum Marktreaktionen hervorruft. Der Absturz der Aktivität im Großraum New York ist weit schlimmer als gedacht. "Er ist gefallen und das ist gut für Zinssenkungshoffnungen - das reicht auch zur Interpretation", sagt ein Händler. Passend dazu geben die Renditen am Rentenmarkt nach.

Auch der Dollar neigt zur Schwäche, was er aber bereits vor den Daten tat. Der Dollar-Index verliert 0,2 Prozent und zeigt sich damit nahe seinem Zweimonatshoch, das er am späten Montag erreicht hatte. Übergeordnet gestützt wird der Greenback durch die Erwartung, dass die US-Notenbank nach der zuletzt deutlichen Zinssenkung von 50 Basispunkten einen Gang zurückschalten wird.

Die Erdölpreise geraten einmal mehr ins Rutschen - die Preise ermäßigen sich um über 4 Prozent. Laut Berichten plant Israel einen eher weniger intensiven Vergeltungsschlag als Antwort auf den iranischen Raketenbeschuss. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu soll der US-Regierung zugesichert haben, keine iranischen Atom- und Ölanlagen ins Visier zu nehmen. Stattdessen könnten Militäreinrichtungen im Fokus stehen.

Überzeugende Geschäftszahlen im Bankensektor

Auch wenn am Gesamtmarkt nicht viel los ist, die Berichtsperiode macht bei den Einzelaktien die Kurse. So überzeugen erneut wie schon zuletzt die Geschäftsausweise der Großbanken. Bank of America ziehen um 2,1 Prozent an, die Bank verdiente im dritten Quartal trotz eines Ergebniseinbruchs mehr als prognostiziert. Auch Goldman Sachs (+2,1%) übertrifft die Erwartungen mit einem starken Gewinnzuwachs - befeuert von einem überzeugenden Geschäft im Bereich Investmentbanking. Citigroup verlieren dagegen nach ihrem Geschäftsausweis 0,3 Prozent.

Außerhalb des Bankensektors kommt bei Anlegern weniger Freude auf. So geben Johnson & Johnson 0,6 Prozent ab. Der US-Pharmakonzern hat im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Die Gesellschaft hob zwar ihre Umsatzprognose für 2024 an, senkte aber kostenbedingt die Gewinnprognose. Unitedhealth büßen gar 9,3 Prozent ein. Der US-Krankenversicherer glänzt zwar mit Drittquartalszahlen über Markterwartung, senkt aber zugleich den Ausblick für das Gesamtjahr.

Boeing benötigt Kapital

Der Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing hat mit mehreren Banken eine zusätzliche Kreditvereinbarung über 10 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Zugleich will Boeing durch den Verkauf neuer Aktien mindestens 10 Milliarden US-Dollar einnehmen, um seine zunehmend prekäre Finanzlage zu stabilisieren. Der Kurs büßt 0,1 Prozent ein.

Google wird den Bau von sieben kleinen Atomreaktoren in den USA unterstützen. Mit dieser erstmaligen Vereinbarung soll der wachsende Bedarf des Technologie-Unternehmens an Strom für die Künstliche Intelligenz gestillt und eine Wiederbelebung der Atomkraft in den USA eingeleitet werden. Der Kurs der Google-Mutter Alphabet steigt um 0,7 Prozent. Nach Viertquartalsumsätzen über den Marktschätzungen ziehen Walgreens Boots Alliance um 14 Prozent an.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                42.833,27        -0,5%       -231,95         +13,7% 
S&P-500              5.865,58        +0,1%          5,73         +23,0% 
Nasdaq-Comp.        18.548,89        +0,2%         46,20         +23,6% 
Nasdaq-100          20.469,43        +0,1%         30,39         +21,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,93         -2,9          3,96          -49,1 
5 Jahre                  3,86         -4,3          3,90          -14,0 
7 Jahre                  3,94         -5,0          3,99           -2,6 
10 Jahre                 4,05         -5,3          4,10           16,8 
30 Jahre                 4,35         -6,4          4,41           37,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 7:45 Uhr  Mo, 17:01 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0911        +0,0%        1,0890         1,0913   -1,2% 
EUR/JPY                162,75        -0,4%        162,83         163,51   +4,6% 
EUR/CHF                0,9398        -0,1%        0,9399         0,9420   +1,3% 
EUR/GBP                0,8333        -0,2%        0,8349         0,8360   -3,9% 
USD/JPY                149,16        -0,4%        149,53         149,83   +5,9% 
GBP/USD                1,3095        +0,3%        1,3042         1,3053   +2,9% 
USD/CNH (Offshore)     7,1230        +0,4%        7,1308         7,0942   -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             66.066,05        +0,4%     65.276,70      65.834,85  +51,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               70,27        73,83         -4,8%          -3,56   -0,5% 
Brent/ICE               74,01        77,46         -4,5%          -3,45   -1,3% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              39,745        40,58         -2,0%          -0,83  +10,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.650,58     2.646,32         +0,2%          +4,26  +28,5% 
Silber (Spot)           31,27        31,25         +0,1%          +0,02  +31,5% 
Platin (Spot)          980,85       996,50         -1,6%         -15,65   -1,1% 
Kupfer-Future            4,35         4,41         -1,2%          -0,05  +10,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

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