MÄRKTE USA/Baisse - Anleger fürchten Eskalation des Zollstreits USA/China
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DOW JONES--Nach der spektakulären Hausse am Mittwoch bestimmen heftige Gewinnmitnahmen am Donnerstag den Handel an der Wall Street. Gegen Mittag (Ortszeit New York) weitet der Dow-Jones-Index seine Verluste auf 4,2 Prozent aus und notiert bei 38.921 Punkten. S&P-500 und Nasdaq-Composite geben 4,9 bzw. 5,8 Prozent ab. Händler bleiben misstrauisch und bezeichnen die steilen Vortagesaufschläge als Bärenmarktrally. Zwar habe US-Präsident Donald Trump die meisten seiner reziproken Zölle erst einmal um 90 Tage aufgeschoben, aber zugleich gehe der Handelskrieg mit China durch Beibehaltung der hohen Zölle weiter.
Inwieweit Trumps Gebaren echte Verhandlungsbereitschaft sei, bleibe fraglich. Möglicherweise sei nur der Absturz bei Aktien und Anleihen der Impulsgeber für dessen Rückzieher bei den Zöllen gewesen, mutmaßen Marktakteure, insbesondere mit Blick auf den jüngsten Anstieg der Renditen am US-Anleihemarkt. Zudem kam auch ein gewisser Druck von der US-Notenbank. Diese hatte bereits bei ihrer vergangenen Sitzung auf die Risiken eines länger andauernden Inflationsdrucks durch Zölle hingewiesen, woran das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll erinnerte. Bislang zeigt sich jedoch noch kein erhöhter Inflationsdruck. Der hat im März sogar deutlicher als erwartet abgenommen. Die Verbraucherpreise stiegen auf Jahressicht geringer als vorausgesagt - auch in der Kernrate. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen wie prognostiziert aus.
Am Rentenmarkt beruhigt sich die Lage derweil etwas. Eine Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen stieß am Vorabend auf eine solide Nachfrage. Am Sekundärmarkt steigt die Rendite entsprechender Anleihen aktuell zwar wieder um 2 Basispunkte auf 4,36 Prozent, ein Ausverkauf - wie er jüngst zu beobachten war - bleibt bislang jedoch aus. Die Renditen der kürzeren Laufzeiten geben weiter nach. Damit scheinen Anleger wieder mehr Vertrauen in US-Vermögenswerte zu fassen.
Dollar auf Talfahrt
Der Dollar werten mit sinkenden Marktzinsen jedoch weiter ab und zeugt nicht von gestiegenem Vertrauen in US-Vermögenswerte - der Dollarindex verliert weitere 1,9 Prozent. Anleger greifen zu Fluchtwährungen wie dem Schweizer Franken, aber auch der Euro profitiert und steigt kurz über 1,12 Dollar. Denn auch die verbleibenden Zölle träfen die Konjunktur weiter hart und zeugten von der Inkohärenz der US-Politik, erläutern die Pepperstone-Analysten das angeschlagene Vertrauen in den Greenback. Zudem lieferten die Inflationsdaten Spielräume für Leitzinssenkungen angesichts des zu erwartenden Wirtschaftsabschwungs, heißt es im Handel.
Nach der Vortagesrally werden auch am Erdölmarkt Gewinne eingestrichen. Die andauernde Unsicherheit über den Fortgang der Konjunktur liefere weiter wenig Kaufargumente für Rohöl. Denn die Nachfrage dürfte angesichts der konjunkturellen Herausforderungen rückläufig sein, heißt es. Die US-Lagerbestände bewegen sich zudem auf den höchsten Niveaus seit Juli 2024 und senden somit ein bärisches Preissignal.
Gold bleibt auf der Überholspur, die Feinunze verteuert sich um weitere 2,5 Prozent - auch begünstigt von der Dollar-Schwäche. Solange der Handelskrieg zwischen den USA und China nicht überwunden sei und sich möglicherweise auf andere Handelspartner ausweite, dürfte der Goldpreis sich in Richtung neuer Allzeithochs bewegen, mutmaßen die XS-Analysten.
Gewinnmitnahmen auch bei Einzelwerten
Nach dem Tagesgewinn von 19 Prozent am Mittwoch und dem Bewertungsaufschlag von 439,9 Milliarden Dollar - dem höchsten aller Zeiten für ein einzelnes Unternehmen überhaupt - streichen Anleger bei Nvidia am Donnerstag Gewinne ein. Der Kurs fällt um 8,8 Prozent. Auch bei AMD (-11%) und Apple (-6,9%) werden Gewinne mitgenommen.
United States Steel stürzen um 8,7 Prozent ab. Trump hat sich gegen die Übernahme durch die japanische Nippon Steel ausgesprochen und plädiert dafür, dass U.S. Steel amerikanisch bleibt. Der Brauereikonzern Constellation Brands (-1,5%) wartet mit einem schwachen Ausblick auf. CarMax brechen nach einer ebenfalls schwachen Prognose mit Verweis auf die konjunkturellen Unsicherheiten um 20 Prozent ein.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.920,62 -4,2% -1687,83 -11,5% S&P-500 5.190,17 -4,9% -266,73 -15,3% NASDAQ Comp 16.138,57 -5,8% -986,41 -11,3% NASDAQ 100 18.065,56 -5,6% -1079,50 -8,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1182 +2,1% 1,0953 1,1052 +5,8% EUR/JPY 161,5850 +0,1% 161,4220 160,1955 -0,9% EUR/CHF 0,9265 -1,2% 0,9381 0,9299 +0,4% EUR/GBP 0,8646 +1,2% 0,8541 0,8651 +3,3% USD/JPY 144,4995 -2,0% 147,3965 144,9480 -6,4% GBP/USD 1,2934 +0,9% 1,2821 1,2775 +2,4% USD/CNY 7,2109 -0,0% 7,2123 7,2458 +0,0% USD/CNH 7,3194 -0,4% 7,3464 7,3788 +0,2% AUS/USD 0,6188 +0,5% 0,6154 0,6008 -0,6% Bitcoin/USD 79.357,10 -4,8% 83.323,10 77.289,50 -10,7% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,29 62,78 -5,6% -3,49 +1,6% Brent/ICE 62,61 65,72 -4,7% -3,11 -13,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3166,74 3082,96 +2,7% 83,78 +17,5% Silber 27,55 28,38 -2,9% -0,83 +1,6% Platin 837,39 859,38 -2,6% -21,99 -1,8% Kupfer 4,32 4,19 +3,1% 0,13 +6,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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