MÄRKTE USA/Aktien uneinheitlich - US/EU-Zollabkommen setzt kaum Impulse
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES-Nach dem Rahmen-Handelsabkommens zwischen den USA und der EU und vor der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank hat sich am Montag an den US-Börsen wenig getan. Dass das Zollabkommen kaum für Impulse sorgte, dazu dürfte beigetragen, dass wie so oft viele Details fehlten, mithin nur wenig in Stein gemeißelt scheint. Außerdem hieß es, die Investoren warteten nun auf weitere Abkommen angesichts des Ablaufs der Schonfrist Ende der Woche. Dazu warte man auf Fortschritten in den Gesprächen mit China. Hier ende die Frist am 12. August.
Beim zum Handelsende fast unveränderten S&P-500 und dem Nasdaq-Composite (+0,3%) hatten im Frühhandel schon kleine Zugewinne für das Erreichen neuer Rekordhochs gesorgt. Der enger gefasste Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent leichter mit 44.838 Punkten. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 957 (Freitag: 1.656) Kursgewinner, 1.823 (1.110) Verlierer und 55 (53) unveränderte Titel.
Laut US-Präsident Donald Trump werden die USA einen Basiszoll von 15 Prozent auf EU-Waren erheben. Die deutlich höheren Zölle von 50 Prozent auf Stahlimporte sollen zunächst beibehalten werden. Außerdem erklärte sich die EU im Rahmen der Vereinbarung bereit, Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar aus den USA zu beziehen und außerdem, 600 Milliarden Dollar in die USA zu investieren.
Die künftigen Zölle seien zehnmal so hoch wie die rund 1,5 Prozent vor dem Handelsstreit, kommentierten die Volkswirte von Carmignac. Andererseits sei ein noch schlimmeres Szenario mit Zöllen von 30 Prozent vermieden worden. Mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine durch die USA dürfte strategisches Kalkül bei der EU eine gewichtige Rolle gespielt haben. Die Investitionszusage und die geplanten US-Energieimporte dürften unterdessen eher Wunschdenken denn eine realistische Perspektive sein.
Die Blicke vieler Akteure waren schon auf die Sitzung der US-Notenbank gerichtet. Mit einer Zinsänderung wird nicht gerechnet, auch wenn Trump nicht müde wird, Zinssenkungen zu fordern und auch wenn einzelne Fed-Gouverneure offenbar eine Zinssenkung unterstützen würden. Die Fed dürfte sich aber zunächst zurückhalten und die Auswirkungen der Zollpolitik abwarten wollen.
Am Devisenmarkt ging es für den Dollar deutlich aufwärts. Der Euro fiel auf 1,1592 Dollar zurück, von Ständen um 1,1740 am späten Freitag. Die US-Zölle dürften die Inflation in den USA in die Höhe treiben und die Inflation in der Eurozone senken; das erhöhe die Möglichkeit, dass die EZB die Zinssätze stärker als derzeit erwartet senke, während sich die US-Notenbank in Zurückhaltung üben könnte, erklärten die Devisenexperten von Barclays.
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen, im Zehnjahresbereich um 4 Basispunkte auf 4,42 Prozent.
Die Ölpreise legten um fast 3 Prozent zu. Das Abkommen mit der EU dämpfte Sorgen vor einer globalen Wirtschaftsschwäche und damit sinkenden Nachfrage nach Öl. Manche Händler sahen als Preistreiber das von Trump verkürzte Ultimatum an Russland, ein Friedensabkommen mit der Ukraine zu finden. Es erhöhe das Risiko weiterer Sanktionen gegen Russland, das immer noch Öl exportiere.
Energieaktien vorne - Tesla sehr fest
Zu den Tagesgewinnern gehörten Aktien aus dem Energiesektor, dessen S&P-500-Subindex um 1,2 Prozent zulegte.
Stark gesucht waren bei den Einzelwerten Tesla mit einem Kursanstieg um 3,0 Prozent. General Motors verteuerten sich um 0,1 Prozent, Ford gaben um 1,7 Prozent nach. Einerseits könnten die nun niedriger ausfallenden Zölle auf ausländische Autos bremsend gewirkt haben, andererseits entfallen nun Zölle auf US-Autoimporte in die EU. Zu Tesla hieß es, das Unternehmen könne von dem Handelsabkommen profitieren, weil es ein großes Werk in Deutschland betreibe. Dass Tesla mit Samsung Electronics einen 16,5-Milliarden-Dollar-Deal zur Belieferung mit Chips getroffen hat, dürfte den Kurs ebenfalls gestützt haben.
Im Technologiebereich dominierte eher Zurückhaltung. Im Laufe der Woche legen mit Apple (+0,1%), Amazon (+0,6%), Meta (+0,7%) und Microsoft (-0,2%) vier Unternehmen der sogenannten "Magnificent Seven" ihre Quartalszahlen vor. Alphabet gaben um 0,3 Prozent nach, Nvidia zogen um 1,9 Prozent an.
Nike machten einen Satz um 3,9 Prozent, angetrieben von einer Hochstufung durch JP Morgan.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.837,56 -0,1% -64,36 +5,5% S&P-500 6.389,77 +0,0% 1,13 +8,6% NASDAQ Comp 21.178,58 +0,3% 70,27 +9,3% NASDAQ 100 23.356,27 +0,4% 84,02 +10,8% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1592 -1,4% 1,1762 1,1733 +13,6% EUR/JPY 172,22 -0,9% 173,71 173,29 +6,6% EUR/CHF 0,9313 -0,5% 0,9358 0,9348 -0,3% EUR/GBP 0,8680 -0,8% 0,8752 0,8735 +5,8% USD/JPY 148,57 +0,6% 147,69 147,70 -6,1% GBP/USD 1,3355 -0,6% 1,3441 1,3431 +7,4% USD/CNY 7,1580 +0,1% 7,1481 7,1471 -0,8% USD/CNH 7,1823 +0,3% 7,1643 7,1673 -2,3% AUS/USD 0,6519 -0,8% 0,6573 0,6557 +6,2% Bitcoin/USD 117.856,15 -1,2% 119.287,55 115.368,50 +26,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,02 65,16 +2,9% 1,86 -9,5% Brent/ICE 70,37 68,44 +2,8% 1,93 -9,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.317,77 3.336,81 -0,6% -19,04 +27,2% Silber 32,93 32,45 +1,5% 0,48 +16,3% Platin 1.196,64 1.195,14 +0,1% 1,50 +36,5% Kupfer 5,59 5,76 -3,0% -0,17 +42,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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