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22:10 Uhr, 05.07.2023

MÄRKTE USA/Aktien etwas leichter - Marktzinsen steigen

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Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones) - Nach der Pause zum Nationalfeiertag am 4. Juli haben sich die Börsianer an der Wall Street am Mittwoch abwartend verhalten. Am Donnerstag steht eine Flut von Konjunkturdaten auf dem Programm und am Freitag der Arbeitsmarktbericht für Juni, wovon man sich Erkenntnisse erhofft, was im Juli von der US-Notenbank in Sachen Zinsen zu erwarten ist. Das Protokoll der jüngsten Fed-Zinssitzung erbrachte nichts Neues. Es zeigte, dass seinerzeit einstimmig für eine Zinserhöhungspause plädiert wurde und beim nächsten Treffen eine Zinserhöhung sehr wahrscheinlich ist.

Vor wie nach dem Protokoll wurde am Zinsterminmarkt mit knapp 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Erhöhung der Leitzinsen um 25 Basispunkte am 26. Juli eingepreist. Am Anleihemarkt gaben die Kurse nach und tendierten auf dem ermäßigten Niveau nach Bekanntwerden des Fed-Protokolls seitwärts. Die Marktzinsen zogen am längeren Ende deutlicher an als am kurzen. Der Dollar legte mit den anziehenden Renditen zu, der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent leichter mit 34.289 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes konnten sich knapp behaupten. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 918 (Montag: 2.027) Kursgewinner, 2.031 (898) Kursverlierer und 80 (81) unveränderte Aktien.

   Enttäuschende Konjunkturdaten aus China bremsen 

Etwas auf die Stimmung drückte der gegenüber dem Vormonat schwächer ausgefallene Caixin-Einkaufsmanagerindex des chinesischen Dienstleistungssektors. "China spielt immer noch eine entscheidende Rolle für das Wachstum, so dass jede Enttäuschung Auswirkungen auf die ganze Welt hat", sagte Hani Redha, Portfoliomanager bei PineBridge Investments.

Die jüngsten Handelsspannungen mit China zeigten ebenfalls Spuren. Peking hatte am Montag den Export zweier für die Halbleiterindustrie wichtige Seltene Erden eingeschränkt, nachdem zuvor von Plänen der USA berichtet worden war, die Exporte von Chips nach China einzuschränken, ebenso wie den Zugang Chinas zu Cloud-Dienstleistungen. Der Subindex der Halbleiteraktien im S&P-500 büßte 1,5 Prozent ein.

In den USA stieg unterdessen der Auftragseingang im Mai zwar weniger als erwartet, allerdings war es bereits der fünfte Anstieg in den vergangenen sechs Monaten. Einerseits hoffen Börsianer auf eine weiche Landung der US-Konjunktur, andererseits öffnen zu robuste Wirtschaftsdaten mutmaßlich die Tür für weitere Zinsanhebungen zur Eindämmung der Inflation.

   Aktien von Elektroautoherstellern weiter gesucht 

Weiter gesucht waren Aktien von Herstellern von Elektrofahrzeugen, nachdem Tesla und Rivian jüngst unerwartet starke Absätze gemeldet hatten. Rivian gewannen 4,4 Prozent. Der Kurs war am Montag bereits um über 17 Prozent nach oben geschossen. Xpeng legten um 5,9 und Nio um 1,9 Prozent weiter zu. Tesla stiegen um 1,0 Prozent. Kursgewinne verzeichneten auch Ford (+0,7%) und General Motors (+1,2%).

Apple gaben um 0,6 Prozent nach. Der taiwanische Auftragsfertiger Foxconn, der für Apple iPhones zusammenbaut, hatte einen deutlichen Umsatzrückgang mitgeteilt. Allerdings ist Apple bereits seit einiger Zeit verstärkt auf der Suche nach Auftragsfertigern in Indien.

Meta Platforms stiegen um 2,9 Prozent. Die Facebook-Mutter startet am Donnerstag ein Konkurrenzangebot zum Kurznachrichtendienst Twitter. Netflix (+1,0%) will derweil seine Werbestrategie nachjustieren. Für das Kursplus dürfte aber eher gesorgt haben, dass Goldman Sachs seine Verkaufsempfehlung für die Aktie nach 13 Monaten fallengelassen hat und nun für "Neutral" plädiert.

Für Moderna ging es um 1,5 Prozent voran. Der Pharmakonzern hat mit den chinesischen Behörden eine Einigung zur Entwicklung von mRNA-basierten Medikamenten in China erzielt. Im Schlepptau legte der Kurs des Wettbewerbers Biontech um 1,2 Prozent zu.

  Ölpreise auf Zweiwochenhoch 

Die Ölpreise zogen weiter an um bis zu 3,0 Prozent auf Zweiwochenhochs. Treiber sei die Nachricht während der US-Feiertagspause gewesen, dass Saudi-Arabien und auch Russland ihre Förderkürzung zeitlich ausdehnen wollten, hieß es. Dass Brentöl weniger zulegte, wurde damit erklärt, dass sich bei der stärker international gehandelten europäischen Ölsorte die Konjunktursorgen stärker bemerkbar gemacht hätten. Preistreibend könnte auch gewirkt haben, dass Iran offenbar versuchte, im Golf von Oman zwei Tanker unter seine Kontrolle zu bringen. Die US-Marine konnte dies aber verhindern.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.288,64        -0,4%       -129,83      +3,4% 
S&P-500              4.446,82        -0,2%         -8,77     +15,8% 
Nasdaq-Comp.        13.791,65        -0,2%        -25,12     +31,8% 
Nasdaq-100          15.203,78        -0,0%         -4,92     +39,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,94         +1,7          4,92       51,8 
5 Jahre                  4,24         +4,6          4,20       24,2 
7 Jahre                  4,09         +6,6          4,03       12,2 
10 Jahre                 3,93         +7,1          3,86        4,8 
30 Jahre                 3,93         +6,3          3,87       -3,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:38 Uhr  Di, 17:50   % YTD 
EUR/USD                1,0855        -0,2%        1,0879     1,0900   +1,4% 
EUR/JPY                157,03        -0,1%        157,38     157,39  +11,9% 
EUR/CHF                0,9756        -0,0%        0,9768     0,9763   -1,4% 
EUR/GBP                0,8546        -0,2%        0,8563     0,8560   -3,4% 
USD/JPY                144,67        +0,1%        144,66     144,40  +10,3% 
GBP/USD                1,2702        -0,1%        1,2705     1,2733   +5,0% 
USD/CNH (Offshore)     7,2642        +0,5%        7,2491     7,2240   +4,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             30.453,88        -1,2%     30.807,44  30.952,04  +83,5% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,91        69,79         +3,0%      +2,12   -9,4% 
Brent/ICE               76,74        76,25         +0,6%      +0,49   -7,8% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF               33,95        35,41         -4,1%      -1,47  -56,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.916,40     1.925,97         -0,5%      -9,58   +5,1% 
Silber (Spot)           23,14        22,96         +0,8%      +0,18   -3,5% 
Platin (Spot)          920,40       919,30         +0,1%      +1,10  -13,8% 
Kupfer-Future            3,75         3,79         -0,9%      -0,03   -1,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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