Märkte können mit den US-Wahlergebnissen gut leben
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Die Märkte könnten mit den US-Wahlergebnissen gut leben, Konjunkturprogramm würden kommen – so die erste Bewertung von Esty Dwek, Head of Global Market Strategy bei Natixis Investment Managers:
Dwek: „Der Blick auf die Futures zeigt, dass die Märkte grundsätzlich positiv auf den Ausgang der Wahlen in den USA reagieren. Unter anderen auch deshalb, weil die Machtverhältnisse im Kongress höchstwahrscheinlich weiter geteilt bleiben. Damit sind signifikante Steuererhöhungen und weitere einschneidende Regulierungsmaßnahmen voraussichtlich vom Tisch. Kommen dürften allerdings die angekündigten staatlichen Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft. Diese könnten sich auf eine Summe von 1 bis 1,5 Billionen US-Dollar belaufen. Dass man sich noch im Laufe dieses Jahres auf die Stimulus-Programme wird einigen können, ist allerdings eher unwahrscheinlich.“
Victor Zhang, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft American Century Investments, erinnert hingegen daran, dass Märkte Unsicherheit hassen und weist darauf hin, dass es trotz der jetzt begeisterten Reaktion an den Aktienmärkten zu neuer Volatilität kommen könnte, falls eine der Wahlanfechtungen von Präsident Trump an Fahrt gewinnen sollte. Und auch die Kontrolle über den Senat sei noch nicht ausgemacht. Doch selbst mit dieser verbleibenden Unbekannten über die Mehrheit im Senat könne man am Beispiel Trump sehen, dass auch mit Dekreten, Personalentscheidungen und der Autorität der Exekutive politisch gestaltet werden kann.
Zhang: „Eine von Bidens ersten Aufgaben die Verhandlung eines Konjunkturpakets sein. Die höhere Wahrscheinlichkeit, dass es ohne die „Blue Wave“ kleiner ausfallen wird, erklärt die Underperformance zyklischer Aktien nach den Wahlen.“
Auch wenn es Biden kaum gelingen werde, den Krankenversicherungsschutz auszuweiten, werden unter seiner Regierung der Affordable Care Act (ACA) zumindest nicht weiter geschwächt. Das sei positiv für Gesundheitswesen. Da aber Republikaner und Demokraten bei den Arzneimittelpreisen einige Gemeinsamkeiten hätten, würden Preiskontrollen ein Risiko für Pharmaunternehmen bleiben.
Für die großen Technologieunternehmen sieht Zhang das Risiko einer härteren Durchsetzung des Kartellrechts sowie mehr regulatorischen Druck im Zusammenhang mit Datenschutzfragen und der Behandlung von Beschäftigten in der sogenannten Gig-Wirtschaft.
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