Märkte im Schatten der Fed-Entscheidung
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Im Durchschnitt leichte Zugewinne in Europa und moderate Verluste in den USA, das ist das Ergebnis der vergangenen Handelswoche für die Aktienmärkte. Der DAX verzeichnete ein leichtes Plus von 0,3 %, der EuroStoxx50 gewann 0,4 %. Der S&P500 war nahezu unverändert während der technologielastige Nasdaq-Index rund 0,4 % verlor. Sah es anfänglich noch so aus als würden die meisten Indizes im Minus enden, beflügelte ein schwacher Arbeitsmarktbericht in den USA den Markt zum Ende der Woche. In der aktuellen Situation ist das nichts Ungewöhnliches: denn scheinbar hoffen alle Marktteilnehmer auf das Ende des Zinserhöhungszyklusses in den USA. Dann sind sich abschwächende Konjunkturdaten willkommen, da sie der Fed die Möglichkeit geben, eine Zinspause einzulegen. Kaum Auswirkungen auf das Handelsgeschehen hatte die erwartete Zinsanhebung der EZB auf 3 %, mehr schon die überraschende Anhebung der Leitzinsen der Bank of England um 25 Basispunkte auf 4,75 %. Die Konjunkturdaten waren gemischt. Neben jenen die eine weiter robuste Konjunktur ankündigen, wie der Einkaufsmanagerindex aus Chicago oder der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, deuteten ein rückläufiger ISM-Index für den Dienstleistungsindex sowie der bereits erwähnte Arbeitsmarktbericht auf eine nachlassende Wirtschaftstätigkeit hin.
Während die Unternehmensgewinnsaison in den USA bereits ihren Höhepunkt hinter sich hat, bleibt die Situation in Europa und Deutschland weiter spannend. In Deutschland berichten in dieser Woche allein sieben DAX-Unternehmen und mehr als doppelt so viele MDAX-Werte über den Geschäftsverlauf im abgelaufenen Quartal. Aus deutscher Anlegersicht – und für die Performance des DAX - ist insbesondere der Donnerstag wichtig. „RWE dürfte noch halbwegs gute Zahlen vermelden“, meint Deutschland-Expertin, Heidrun Heutzenröder. „Bei TUI und der Deutschen Telekom erwarten wir dagegen kaum positive Überraschungen. Bei TUI schwächelt das Reisegeschäft im deutschen Markt und auch im Bereich Containerschifffahrt deutet sich eine weltweite Abschwächung an. Bei der Deutschen Telekom muss sich zeigen, ob trotz der vielen Baustellen im Konzern die Jahresprognose aufrecht erhalten werden kann. Angesichts der bisher meist enttäuschenden Ergebnisse europäischer Konkurrenten ist hier Vorsicht geboten.“
Alle Daten der Woche stehen im Schatten der US-Notenbank Fed. Es ist anzunehmen, dass es am Dienstag zu der erwarteten Zinsanhebungspause kommt. Die Kommentierung der Entscheidung wird die Aktien- und Währungsmärkte nachhaltig beeinflussen. Sollten die Kommentare nicht zur Zufriedenheit ausfallen und u.a. unverändert die Preisrisiken betonen, könnte dieses den Markt längerfristig belasten. Weitere Zinsanhebungen wären dann nämlich nicht ausgeschlossen. „Eine volatile Woche an den Aktienmärkten ist wahrscheinlich“, resümiert Heutzenröder.
Eine Begründung für die Veränderung der geldpolitischen Strategie der Fed sind die zuletzt schwächeren Daten zur konjunkturellen Entwicklung. Weitere zur Veröffentlichung anstehende Indikatoren sollten diese Schwäche verdeutlichen. So erwarten wir beim US-Einzelhandelsumsatz eine nur sehr schleppende Gangart. Inflationsseitig sehen wir aufgrund der weiter soliden Entwicklung am Arbeitsmarkt einige Risiken, die sich auch in dieser Woche in den Lohnstückkosten durch einen deutlichen Anstieg widerspiegeln werden. Aus Euroland werden Wachstumszahlen für das zweite Quartal aus einigen Ländern erwartet, die sehr positiv ausfallen sollten. Aufgrund der US-Entwicklung erwarten wir insgesamt eine leicht freundliche Woche am Rentenmarkt, der zu einem Anstieg des Bund-Futures in Richtung 117,25% führen sollte.
Quelle: Adig
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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