Märkte im Banne des Ölpreises
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USA: In der verkürzten Handelswoche in den USA - D-Day am Montag - reagierten die amerikanischen Märkte am Dienstag energisch auf die neuen Terroranschläge in Saudiarabien und den in Folge gestiegenen Rohölpreis. Trotzdem konnten die Verluste zu Beginn aufgrund der positiven Konjunkturdaten, der ISM-Einkaufsmanagerindex und die Bauausgaben sind unerwartet gestiegen, die nun auch durch die Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt unterstützt werden, aufgeholt werden und die wichtigsten Indizes leicht im Plus schließen. Die Gewinne konnten dann am Mittwoch, in Erwartung einer Ölförderquotenerhöhung und stärker als erwarteter Produktivitätssteigerung, weiter ausgebaut werden. Die enttäuschend ausgefallene Entscheidung der OPEC, die Ölförderung in zwei Stufen anzuheben, trübte das Bild wieder ein, da hohe Ölpreise neben einer Wachstumsverlangsamung der chinesischen Wirtschaft als Risikofaktoren für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum gelten. Die US-Wirtschaft gewinnt jedoch zusehends an Dynamik und nachdem die Zahlen für die neuen Arbeitsstellen am Freitag positiv ausfallen dürften, wird eine Zinserhöhung der Fed im Sommer immer wahrscheinlicher.
Europa: Die europäischen Börsen zeigten sich vor dem Pfingstwochenende und am Pfingstmontag, an dem viele internationale Börsen geschlossen waren, in einer abwartenden, auf geringem Handelsvolumen basierenden, Haltung. Nachdem der Ölpreis gegen Ende der letzten Woche wieder nachgegeben hat markierte er aufgrund der Terroranschläge in Saudiarabien, dem weltgrößten Erdölförderland, einen neuen Höchststand bei über $42/barrel und belastete damit die internationalen Börsen sehr stark. Der Handel zeigte sich dann ganz im Banne des OPEC-Treffens am 3. Juni, bei dem eine zweistufige Förderquotenerhöhung beschlossen wurde. Der DAX konnte dennoch aufgrund positiver US-Konjunkturdaten, gestiegener Einzelhandelsumsätze in Deutschland und positiver Signale für eine anhaltende Konjunkturerholung die Verluste vom Dienstag aufholen und schloss im Wochenvergleich praktisch unverändert bei 3917,08. Der FTSE100 -0.41% und der CAC40 -0.68% mussten im Wochenvergleich geringfügige Verluste hinnehmen.
Asien: Zu Beginn der Woche orientierte sich der Nikkei225, aufgrund der Abwesenheit wesentlicher Konjunkturdaten, am internationalen Trend der Aktienmärkte, der wegen des hohen Ölpreises und der Terroranschläge nach unten zeigte. Dennoch sehen wir den japanischen Markt auf lange Sicht aufgrund der vorliegenden Daten auf der aufsteigenden Seite. Die Verbraucherpreise im Raum Tokio sind im Monatsvergleich leicht gestiegen, und damit der deflationäre Druck gesunken, die Industrieproduktion ist gestiegen, und mit ihr zeigt sich auch der Arbeitsmarkt positiv gestimmt (starker Stellenaufbau im April), sowie Rekordimporte und angestiegene Konsumausgaben bestätigen, dass auch die Inlandsnachfrage an Dynamik gewinnt. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass sich die japanische Wirtschaft in Zukunft kräftig erholen wird und sehen die jüngsten Verluste als gute Einstiegsmöglichkeit.
Anleihemärkte & Währungen
Die Rentenmärkte zeigten in dieser Woche ein uneinheitliches Bild. Nachdem zu Wochenbeginn die Terroranschläge und der hohe Ölpreis die Renditen negativ beeinflussten, wurden diese im weiteren Wochenverlauf durch den positiv ausgefallenen ISM-Einkaufsmanagerindex, den überraschend starken Beschäftigungs- und Inflationsanstieg und die im oberen Bereich der Bandbreite erwarteten Arbeitsmarktdaten am Freitag, unterstützt. In der mittelfristigen Betrachtung sehen wir damit unsere Einschätzung - einer Pendelbewegung um 4.6% - bestätigt.
Der Euro konnte am Freitag und Montag aufgrund des besser als erwarteten US-Konjunkturindikatoren die Kursgewinne der Vortage nicht fortsetzen. Hohe Ölpreise, die aufgrund der Beeinträchtigung der Wachstumserwartungen - wobei die USA aufgrund ihres höheren Energieverbrauchs stärker vom Rohölpreis abhängig sind als Europa - und die Terroranschläge belasteten am Dienstag den Dollar. Die EZB-Zinsentscheidung, die Zinsen wurden unverändert bei 2 % belassen, hat nach Ansicht der Marktteilnehmer den Markt nicht beeinflusst, hingegen unterstützte die enttäuschend ausgefallene Entscheidung der OPEC den Euro und so sehen wir unser erklärtes Ziel von 1.24 für die nächsten Wochen bestätigt.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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